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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Das Thema Inflation hat am Donnerstag an den asiatischen Börsen das Geschehen beherrscht und Anleger zu keiner einheitlichen Sicht der Dinge finden lassen. Im Vorfeld der nach Börsenschluss in Asien erwarteten US-Verbraucherpreise für Dezember hielten sich Investoren an den Aktienmärkten merklich zurück, die Aktienindizes bewegten sich kaum. Von den US-Daten erhofften sich Anleger Erkenntnisse über den künftigen Zinspfad der US-Notenbank. Auch aus China erreichten die Märkte neue Inflationsdaten. Während die Dezember-Verbraucherpreise wie erwartet gestiegen waren, zeugten deutlich gesunkene Erzeugerpreise, die unverändert prognostiziert worden waren, von der konjunkturellen Schwäche der Volksrepublik. Allerdings stammten die Daten zum Teil noch aus der Zeit der strikten Corona-Abriegelungen.
Der Dollar stagnierte vor den US-Inflationsdaten, der Dollarindex präsentierte sich weitgehend unverändert. Sehr fest zeigte sich indes der japanische Yen. Laut einem Bericht will die Bank of Japan die Nebeneffekte ihrer ultralockeren Geldpolitik überprüfen. Die japanische Tageszeitung Yomiuri berichtete, dass der geldpolitische Rat die Renditen kurzfristiger japanischer Staatsanleihen und die Form der Renditekurve überprüfen wolle. Auch der Leistungsbilanzüberschuss im November, der sehr viel höher als gedacht ausgefallen war, stützte den Yen. Wenig Bewegung in China und Japan Am Aktienmarkt pendelten die chinesischen Börsen um die Schlussstände des Vortages. Der Schanghai-Composite gewann 0,1 Prozent, Shenzhen-Composite und das Startup-Segment ChiNext legten 0,1 bzw. 0,5 Prozent. Telekommunikation und Automobilbau stellten die Sektoren mit den höchsten Aufschlägen. Auch der HSI in Hongkong schloss gut behauptet. Laut Händler sei die Nervosität vor den US-Daten gestiegen. "Es sieht so aus, als ob Investoren ihre Positionen vor den Daten anpassten", sagte Managing Partner Stephen Innes von SPI Asset Management. Der Markt setze weiterhin auf eine erneut nachlassende US-Inflation, sagte Marktanalystin Tina Teng von CMC Markets. Die allgemeine Hoffnung einer rückläufigen US-Inflation wurde durch die Konsensschätzungen zur Kernrate allerdings nicht unbedingt gedeckt. Auch in Japan wenig Bewegung: Der Nikkei-225 zeigte sich unverändert bei 26.450 Punkte. Aufschläge der Sektoren Bankenwesen, Versicherung und Nichtmetallrohstoffe wogen Verluste bei Immobilien- und Modetiteln auf. Die japanische Notenbank hatte angesichts der fortschreitenden Erholung von der Pandemie ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung für vier der neun Regionen des Landes angehoben. Der südkoreanische Kospi legte 0,2 Prozent zu - gestützt von den Bereichen Erneuerbare Energien und Batteriefertigung. Händler sprachen von gestiegenen Hoffnungen auf eine nachlassende US-Inflation. Das Thema Inflation beschäftigte Anleger auch mit Blick auf die Bank of Korea. Wenn diese am Freitag tagt, wird mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf dann 3,50 Prozent gerechnet. Unter den Einzeltiteln stieg der Solarwert Hanwha Solutions um weitere 2,9 Prozent - befeuert von einem umfangreichen Investmentplan. Hanwha Qcells investiert 2,5 Milliarden Dollar, um ihre Solarzellen-Lieferkette in den USA auszubauen. CS Wind zogen nach einem Auftrag aus Taiwan um 9,6 Prozent an. Die Ausbaupläne von Tesla am Standort Texas trieben den Kurs des Zulieferers SK IE Technology um 4,9 Prozent. Gegen den regionalen Trend legte der australische S&P/ASX-200 deutlicher um 1,2 Prozent zu. Hier habe man sich am Optimismus an der Wall Street am Vorabend orientiert, hieß es. Gekauft wurden vor allem Finanzpapiere, Westpac, ANZ, Commonwealth und NAB legten zwischen 0,9 und 2,5 Prozent zu - als Zeichen des Vertrauens in die australische Konjunkturentwicklung. Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC hat im vierten Quartal 2022 dank der wachsenden Nachfrage nach Hochgeschwindigkeitsrechnern und besserer Margen einen Rekordgewinn und -umsatz eingefahren. Die Geschäftszahlen der Taiwan Semiconductor Manufacturing wurden erst nach Börsenschluss in Taiwan veröffentlicht. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/raz (END) Dow Jones Newswires January 12, 2023 03:33 ET (08:33 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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