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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Keine einheitliche Tendenz hat es am Dienstag an den ostasiatischen Börsen gegeben. Während die Handelsplätze in Tokio und Sydney ihre Vortagesgewinne mit der anhaltenden Hoffnung auf weniger starke Zinsschritte durch die US-Notenbank weiter ausbauten, gaben die Börsen in Hongkong und Schanghai ihre zwischenzeitlichen Erholungsgewinne im späten Verlauf wieder ab. Der Hang-Seng-Index hatte am Vortag mit einem Abschlag von 6,4 Prozent den größten Tagesverlust seit November 2008 verzeichnet. Im späten Handel verlor der Index weitere 0,2 Prozent. Der Schanghai-Composite schloss kaum verändert.
Auslöser waren die Entwicklungen auf dem am Sonntag zu Ende gegangenen Volkskongress der KP. Die neue Zusammensetzung des chinesischen Zentralkomitees verstärkte unter Investoren die Befürchtung, dass Staatschef Xi Jinping seine ideologiegetriebene Politik auf Kosten des Wirtschaftswachstums fortsetzen werde. Teilnehmer sprachen von einer anhaltenden Vorsicht am Markt. Pekings Betonung der "gemeinsamen Wohlstandsagenda" lasse große Unternehmen im Fadenkreuz, was zu einer weiteren Abwendung von großen chinesischen Technologieunternehmen führe, da der Markt befürchte, dass weitere regulatorische Reformen bevorstehen könnten, sagte IG-Analyst Yeap Jun Rong. Die Technologiewerte in Hongkong erholten sich leicht von den starken Vortagesverlusten. Für die Tencent-Aktie ging es um 1,2 Prozent nach oben, Alibaba-Titel stiegen um 3,0 Prozent. Hier stehen auch die Quartalsergebnisse zahlreicher US-Technologiekonzerne im Wochenverlauf im Fokus. Darunter von Alphabet, Microsoft, Meta Platforms, Apple und Amazon. Tokio legt weiter zu In Tokio verbesserte sich der Nikkei-225 um 1,0 Prozent auf 27.250 Punkte. Hier stützten weiter Hoffnungen, dass die US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen etwas den Fuß vom Gas nehmen könnte. Auslöser war ein Bericht des Wall Street Journal am Freitag, wonach die Fed von dem erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen könnte. Nachdem bisher mit zwei weiteren Zinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte gerechnet worden ist, könnte der zweite Zinsschritt mit 50 Basispunkten kleiner ausfallen, hieß es in dem Bericht. Der Yen zeigte sich wenig verändert. Der Dollar notierte bei 148,89 Yen, nach 149,15 Yen am Vortag. Am Freitag war die japanische Währung auf den tiefsten Stand seit 32 Jahren gefallen, hatte sich im Anschluss aber kräftig erholt und auch am Montag war es für den Yen steil nach oben gegangen. Hier vermuteten Teilnehmer Interventionen der Bank of Japan zur Stützung des Yen. Finanzminister Shunichi Suzuki hatte nach der Erholung des Yen betont, dass die Regierung, wenn nötig, am Devisenmarkt intervenieren werde, um "exzessive Schwankungen" zu unterbinden. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Plus von 0,3 Prozent. Gesucht waren vor der Bekanntgabe des Haushaltsplans der australischen Regierung vor allem die Finanzwerte. Die Aktien von Westpac, ANZ, NAB und Commonwealth legten zwischen 0,1 und 1,3 Prozent zu. Der Kospi in Seoul ging nach einem volatilen Verlauf wenig verändert aus dem Handel. Hier waren die Blicke vor allem auf die beginnende Berichtssaison gerichtet, wie es hieß. Solide Quartalsergebnisse sorgten im Banken-Sektor für steigende Kurse. HSBC nach Zahlen mit Abgaben Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von HSBC Holdings nach den Ergebnissen für das dritte Quartal um 4,5 Prozent in Hongkong. Die Großbank hat wegen Wertminderungen und höheren Rückstellungen einen Rückgang beim Nettogewinn von 46 Prozent verzeichnet. HSBC erklärte, der Rückgang sei auf die Wertminderung im Zusammenhang mit der geplanten Veräußerung des Bankgeschäfts in Frankreich und "ungünstige Währungsumrechnungseffekte" zurückzuführen. HSBC bildete mehr Rückstellungen für faule Kredite und meldete für das Quartal erwartete Kreditverluste von 1,1 Milliarden Dollar. Die Bank hob ihre Prognose für den Nettozinsertrag 2022 leicht an. In Seoul büßten Posco Holdings 3,4 Prozent ein. Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal haben unter den Erwartungen des Marktes gelegen. In Tokio ging es für die Aktien von Nidec um 5,0 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal den Nettogewinn um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/flf (END) Dow Jones Newswires October 25, 2022 03:45 ET (07:45 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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