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Das Risiko im Blickpunkt.
Gegen Ende des Jahres tendieren private und professionelle Anleger häufig dazu, ihr Portfolio einem genaueren Check zu unterziehen. Hierbei ist die Gefahr groß, den typischen mentalen Fehlern zu unterliegen, die breit verankert in menschlichen Gedankengängen und doch so besonders ungeeignet für die Geldanlage an der Börse sind. Auch Profis greifen daneben In einer Studie - unter anderem mit Beteiligung des MIT und der School of Business - wurden erst kürzlich die Käufe und Verkäufe von 783 institutionellen Portfoliomanagern im Zeitraum zwischen 2000 und 2016 untersucht. Das Ergebnis war ähnlich dem Verhalten von Privatanlegern. So konnten gute Ergebnisse dabei erzielt werden, die richtigen Aktien bei Käufen auszuwählen. Was hingegen schwach ausfiel, war die Auswahl der geeigneten Verkaufskandidaten. Professionelle Manager unterliegen hierbei tendenziell den gleichen mentalen Fehlern. Sie sind auf der Suche nach dem nächsten großen Ding, der Thematik, mit der man schnell reich werden kann. Jeder möchte schließlich früh beim nächsten „Google“ der Zukunft investiert sein. Bei dieser Vorgehensweise werden Verkäufe jedoch tendenziell als reine Finanzierungsmöglichkeit gesehen. Dabei werden – unter dem psychologischen Vorwand der Gewinnmitnahmen - primär extrem gut gelaufene Werte oder alternativ mit der Begründung der Verlustbegrenzung die schlechtesten Werte verkauft. Negative Werte sind normal – und wichtig! Diese Denkweise schlägt aus verschiedenen Gründen meist fehl. Zum einen vergessen Investoren häufig, dass die besten und schlechtesten Werte bei ausreichender Diversifikation nicht maßgeblich für die Gesamtperformance verantwortlich sind. Sie stellen vielmehr die Extreme der Risikostreuung dar. Wer keine negativen Werte im Depot hat, wird relativ sicher zu stark auf wenige Sektoren oder Einzelwerte fokussiert sein. Wenn dann die Marktführerschaft wechselt, ist das Portfolio außergewöhnlich stark betroffen – Verluste dieser Art sind dann nur noch mit immensem Risiko wieder aufzuholen. Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit, dass die schlechtesten oder besten Werte im folgenden Jahr zu den schlechtesten gehören nicht wirklich hoch. Die Kursentwicklung einer Aktie hat nun einmal keine Vorhersagekraft für die zukünftige Entwicklung. Viel wahrscheinlicher ist es, dass ein Wert der Mitte im kommenden Jahr zu den schlechtesten gehören wird. Der Top-Down Ansatz hilft Doch wie findet man dann den „richtigen“ Wert für den notwendigen Verkauf? Die Antwort findet man eher auf struktureller Ebene. Wer sich von der reinen Aktienauswahl trennt und eher in größeren Kategorien denkt, versteht schnell, warum ein Wert vielleicht nicht mehr der richtige im Depot sein könnte. Möchte ich mehr oder weniger Risiko in der kommenden Phase im Portfolio? Welche Länder und Sektoren bevorzuge ich? Welche Unternehmensgröße wird in der kommenden Entwicklung von Anlegern bevorzugt? Kaufen Anleger weiterhin wachstumsorientierte oder eher Value-orientierte Unternehmen? Fazit Gerade beim Jahresrückblick auf das eigene Portfolio sollte man die typischen Fehler des Investierens vermeiden. Einzelne Aktienentwicklungen verleiten tendenziell dazu, diese zu begehen. Die zukünftige Entwicklung einer Aktie hängt jedoch nicht von der vergangenen Entwicklung ab. Nehmen Sie sich bei der richtigen Auswahl der Verkaufskandidaten also genauso viel Zeit, wie bei der Wahl der Käufe und wenden Sie einen Top-Down-Filter an. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, die typischen Anlegerfehler zu vermeiden. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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