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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Wochenauftakt konnte der deutsche Aktienmarkt sein Niveau am Dienstag mehr oder weniger verteidigen. Der DAX bröckelte um 0,2 Prozent auf 14.355 Punkte ab. Zwar gilt der Markt nach der Rally um 2.700 Punkte nach wie vor als technisch überkauft und anfällig für Gewinnmitnahmen. Gestützt wurde die Stimmung aber zum einen von neuen deutschen Inflationsdaten und zum anderen von Spekulationen um eine Lockerung der strikten Null-Covid-Politik in China. Die Hoffnungen um China trieben unter anderem die Kurse der deutschen Autohersteller nach oben.
In China waren die Aktienkurse nach dem Schwächeanfall vom Montag am Morgen stark gestiegen. Die chinesische Gesundheitsbehörde hat auf einer Pressekonferenz "optimierte" Maßnahmen bei der Covid-Bekämpfung angekündigt. Positiv bewertet wurde vor allem der Hinweis, es solle zu keinen unangebrachten Fabrikschließungen und Produktionsunterbrechungen mehr kommen. Daneben bremsten die neuen deutschen Inflationsdaten die Zinsspekulation in der Eurozone. Sie zeigten zwar nach wie vor eine zweistellige Jahresinflationsrate an, aber auch einen unerwartet deutlichen Preisrückgang im Monatsvergleich. "Für Entwarnung ist es aber trotzdem zu früh", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Die nächsten Monate müssen den heute begonnenen Trend bestätigen", sagte er. Autos auf der Überholspur - Covestro im DAX vorn Die deutschen Autobauer aus dem DAX legten alle zwischen 1,5 und 2 Prozent zu. "Sollte China wie erhofft die strikte Corona-Politik lockern, dürften die deutschen Autobauer profitieren", so ein Händler. Gestützt werden sollten die Produktion und damit auch die Lieferketten sowie schließlich auch der Absatz über eine bessere Konjunktur. Vorne im DAX lagen allerdings Covestro, die mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 38,23 Euro von der jüngsten Kaufempfehlung durch Goldman Sachs mit einem 47er Kursziel profitierten. Munich Re erstmals seit 20 Jahren über 300 Euro Stark im Markt lagen auch Munich Re mit einem Plus von 2,1 Prozent. Mit 301,50 Euro schlossen sie erstmals seit mehr als 20 Jahren über 300 Euro. "Die Versicherer profitieren von der Zinswende, gleichzeitig sind die Ausfallrisiken verglichen mit denen der Banken nur gering", so ein Marktteilnehmer. Auf der anderen Seite fielen Sartorius um 3,8 Prozent. Stärker auf den DAX drückte das Minus von 2,6 Prozent bei Linde, die das größte Index-Gewicht haben. Linde waren allerdings zuletzt von einem Kursrekord zum nächsten geeilt, so dass Rücksetzer nicht überraschen. Puma vor DAX-Abstieg unter Druck Puma gaben weitere 1,6 Prozent ab. Puma werden im Dezember aller Voraussicht nach von den neuen Aktien der Porsche (Sportwagen-) AG aus dem deutschen Leitindex verdrängt und in den MDAX absteigen. Ihre Entscheidung dazu wird die Tochter der Deutschen Börse Qontigo am kommenden Montagabend bekanntgeben. Vollzogen werden die Veränderungen am Abend des 16. Dezember zu den Xetra-Schlusskursen, wirksam werden sie zu Handelsbeginn am 19. Dezember. DAX-Absteiger sind im Vorfeld des Vollzugs häufig Underperformer und haben nach dem Abstieg eine Erholungschance. In der zweiten Reihe fielen Aroundtowon nach ihren Neunmonatszahlen um 7,8 Prozent. Der vielbeachtete FFO I lag mit 275 Millionen Euro leicht unter den Schätzungen. Die Jahresziele hat der Immobilienkonzern allerdings bestätigt. DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires November 29, 2022 11:54 ET (16:54 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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