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Anhaltende Volatilität.
Der Russland-Ukraine-Krieg tobt, die Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie setzen den deutschen Anlegern im Alltag zu, in China nehmen die COVID-bedingten Abriegelungen zu. Die globalen Aktienmärkte quittieren diese besorgniserregende Gesamtsituation mit volatilen Bewegungen. Bislang war das Börsenjahr 2022, welches die erste spürbare Korrektur seit längerer Zeit mit sich brachte, eine echte emotionale Herausforderung. Im April hat sich diese Situation kaum gebessert, denn im Anschluss an die vom 8. März ausgehende Erholungsbewegung erwies sich der laufende Monat erneut als Geduldsprobe, unter vielen Anlegern macht sich mittlerweile Angst und Frustration breit. Doch auch wenn volatile Zeiten wie diese schwierig sein können, sind sie unserer Meinung nach nicht untypisch für Korrekturen. Diese Phasen sind ein normaler Bestandteil von intakten Bullenmärkten und erfordern mitunter eine Menge Geduld. Weiterhin typisches Korrekturmuster Korrekturen sind in erster Linie Stimmungsschwankungen, die oft mit einer plausibel erscheinenden negativen Geschichte beginnen. In diesem Fall scheinen Inflation, Krieg und die jüngsten Verbote in China die volatilen Bewegungen zu verstärken. Da Korrekturen von der Marktstimmung beeinflusst werden, lassen sie sich nicht vorhersagen oder zeitlich eingrenzen. Die gute Nachricht ist: Die Erholung erfolgt üblicherweise genauso schnell wie der Einbruch, in der Regel steigen Aktienmärkte danach weiter an. Im Vergleich zum historischen Durchschnitt verläuft die aktuelle Korrektur nahezu idealtypisch. Allerdings geschieht die Erholungsbewegung selten geradlinig. Sehr oft kommt es nach dem Tiefpunkt zu ausgeprägten Schwankungen oder sogar zu W-förmigen Korrekturen. Doch selbst kräftige Korrekturen wie im Jahr 1998 – oder sogar der blitzartige Bärenmarkt im Frühjahr 2020 – verhindern nicht zwangsläufig, dass sich das jeweilige Börsenjahr positiv entwickeln kann. Die Erholungsbewegung kann tendenziell ebenso dynamisch ablaufen und durchaus dafür sorgen, dass das Kalenderjahr mit hervorragenden Renditen in die Bücher eingeht. Lediglich die Geduld der Anleger wird dabei gehörig auf die Probe gestellt. Wichtige Unterscheidung Im Gegensatz zu einem Bärenmarkt ist es im Rahmen einer Korrektur für Aktienanleger nicht ratsam, einschneidende Änderungen an der Anlageklassenverteilung vorzunehmen. Zu viele Anleger werden von der negativen Volatilität aus dem Markt gescheucht und verpassen wichtige Komponenten des intakten Bullenmarkts. Einmal mehr ist es also wichtig, die aktuelle Situation nach dem Grundprinzip „Korrektur oder Bärenmarkt“ zu durchleuchten. Bärenmärkte beginnen auf zwei Arten – durch ausgeprägte Euphorie oder einen unvorhersehbaren Keulenschlag, der das globale BIP schlagartig um mehrere Billionen Euro erleichtert. Von einer Euphorie sind wir ohne Zweifel meilenweit entfernt, und die aktuellen Problemstellungen qualifizieren sich aus unserer Sicht einfach nicht für die Kategorie „Keulenschlag“. Die weit verbreiteten Ängste, die in den Nachrichten kursieren, mögen in der Realität begründet sein – aber ihnen fehlt das globale Ausmaß und die negative Überraschungskraft. Fazit Unserer Ansicht nach deuten die Geschwindigkeit des Marktrückgangs, die ausgedehnte Diskussion in der breiten Öffentlichkeit und die Auswirkungen auf die Marktstimmung stark darauf hin, dass es sich bei der aktuell schwierigen Marktphase um eine klassische Korrektur handelt – nicht um einen globalen Bärenmarkt. Korrekturen erfordern Ruhe, keinen Aktionismus! Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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