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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien und Australien haben ihre Erholung am Donnerstag fortgesetzt, unterstützt von positiven Vorgaben der Wall Street. Nachdem die US-Notenbank am Mittwoch erwartungsgemäß die Zinsen um 25 Basispunkte erhöht hatte, ist ein Unsicherheitsfaktor zunächst weggefallen. Die Federal Reserve signalisierte weitere Zinsschritte in dieser Größenordnung bei jeder ihrer Sitzungen bis zum Ende des Jahres, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Fed-Chef Jerome Powell hält die heimische Wirtschaft jedoch für stark genug, dies zu verkraften, und sieht keine Gefahr einer Rezession.
Hoffnungsvoll stimmten auch Berichte über Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des Krieges, auch wenn die russischen Angriffe auf Ziele im Nachbarland unvermindert weitergehen. Die Ölpreise, die nach der russischen Invasion in der Ukraine kräftig gestiegen waren, sind immerhin schon auf Vorkriegs-Niveau zurückgefallen, was Inflationsängste lindert. Unterstützung aus Peking treibt China-Börsen weiter Und nicht zuletzt hat China die Gemüter beruhigt, indem es am Mittwoch Unterstützung für die heimische Wirtschaft zusagte, um die Folgen der jüngsten Corona-Pandemiewelle im Land zu lindern. Die chinesischen Börsen legten daher erneut kräftig zu. In Schanghai stieg der Composite-Index um 1,4 Prozent. In Hongkong ging es mit dem Hang-Seng-Index im späten Handel um 6,2 Prozent aufwärts. Der Index hatte am Mittwoch nach den beruhigenden Aussagen der chinesischen Regierung einen Sprung um gut 9 Prozent gemacht. Wieder lagen die Technologiewerte an der Spitze; der Sektorindex notierte rund 7,5 Prozent im Plus. Furcht vor neuen US-Sanktionen hatte die chinesischen Branchenaktien zuletzt stark belastet. Der Nikkei-225-Index (+3,5%) in Tokio erhielt zusätzliche Unterstützung vom schwächeren Yen, der vor allem exportorientierten japanischen Unternehmen zugutekam. Mit der wieder gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger ist die als sicherer Hafen in Krisenzeiten geltende japanische Währung aktuell nicht gefragt. Das Erdbeben in der Region Fukushima vom späten Mittwoch (Ortszeit) belastete derweil nicht. Nach Angaben des Betreibers Tokyo Electric Power (Tepco) wurden an der Ruine des bei einem schweren Seebeben und dem dadurch ausgelösten Tsunami vor elf Jahren beschädigten Atomkraftwerks Fukushima zunächst keine Schäden festgestellt. Der Kurs von Tepco stieg um 1,4 Prozent. Fanuc kletterten um 7,1 Prozent, nachdem die japanischen Maschinenbauaufträge im Januar auf Monatssicht weniger stark zurückgegangen waren als erwartet. Die Daten gelten allerdings als sehr volatil. Lasertec sprangen um 9,7 Prozent. Ferner verbesserten sich Softbank um 5,9 Prozent. Grund seien auch hier nachlassende Befürchtungen weiterer US-Sanktionen gegen chinesische Unternehmen, hieß es. Nippon Paint verteuerten sich um 12,6 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Ertragsziele bekräftigt hatte. In Seoul stieg der Kospi um 1,3 Prozent. Der Kurs des Chipherstellers SK Hynix legte im Gefolge der US-Wettbewerber um 6,4 Prozent zu. Indexschwergewicht Samsung Electronics gewann 1,1 Prozent. Hoffnung auf nachlassende Lieferkettenprobleme trieb Chemiewerte wie Posco Chemical (+8,7%). Im australischen Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Plus von 1,1 Prozent. Gesucht waren nach der US-Zinserhöhung vor allem die Aktien von Banken. Auch Technologiewerte legten deutlich zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/err (END) Dow Jones Newswires March 17, 2022 03:39 ET (07:39 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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