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Nach vorne schauen – nicht nach hinten!
Die Aktienmärkte sind im Jahr 2012 nach und nach folgerichtig in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Extrem niedrige KGVs, rekordverdächtige Dividendenrenditen - die nackten Zahlen identifizieren Aktien im Moment eindeutig als attraktivste Anlageklasse. Doch höhere Renditechancen gehen nun mal stets einher mit höherer Volatilität. Die fehlende „Schwankungsverträglichkeit“ sorgt dabei dafür, dass Angst und Skepsis ständige Begleiter vieler Anleger bleiben. Der deutsche Aktienindex DAX hat beispielsweise vom Jahresbeginn 2012 ausgehend bis zum Hoch im März knapp 22 % zugelegt - und anschließend um fast 10 % nach unten korrigiert. Ein gefundenes Fressen für die Skeptiker, die sich in ihren düsteren Prognosen wieder etwas bestätigt fühlen - wurde doch stets gepredigt, dass die Eurokrise längst nicht überstanden sei. Insgesamt wird dabei gerne übersehen, dass im Jahr 2012 per Saldo immer noch ein satter Zuwachs zu vermelden ist. Die aktuelle Korrektur kam zweifelsohne nicht wirklich überraschend. Liest man diverse Medienberichte, entsteht jedoch der Anschein, dass eine präzise Vorhersage der jüngsten Kursverläufe sogar problemlos möglich war. Perfektes Timing – eine Selbstverständlichkeit? Rückbetrachtungen sind einfach Viele Berichterstatter nutzen den aktuellen Wissensstand, um detaillierte Rückbetrachtungen anzustellen. Kursverläufe werden präzise analysiert und mit fundierten Wirtschaftsdaten erklärt, auf einfache Weise dargestellt und offensichtlich korrekt interpretiert. Komplexe Sachverhalte wirken einfach, perfektes Markttiming wird zur vermeintlichen Selbstverständlichkeit. Eine prophetische Leistung der Medienanalysten? Mitnichten. Wahre Propheten blicken in die Zukunft, nicht nach hinten. Fußballreporter berichten von der Gegenwart, Nachrichtensprecher meist von der Vergangenheit, Finanzmärkte handeln jedoch stets die Zukunft! Beispiel Solaraktien Noch im vorigen Jahr – nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan - waren Solaraktien die großen Lieblinge der Medien. Alles schien so einfach. Zukunftsweisende Technologien, sauber und umweltfreundlich, angepriesen von nahezu jedem Analysten. Jeder wollte an der so genannten Energiewende partizipieren. Wie sieht die Situation heute aus? Die Solarfirmen konnten die hohen Erwartungen zu keiner Zeit erfüllen. Anfängliche Kursanstiege verpufften schnell, der Solarboom entpuppte sich als subventionsgetriebenes Desaster: Massive Kurseinbrüche erschüttern heute die Investoren, mittlerweile führen die Anlegerschützer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Solaraktien mehrfach in ihren schwarzen Listen der „Kapitalvernichter“ auf. Und die Analysten und Medien? Sie zählen die zahlreichen Gründe auf, die unausweichlich zu dieser Misere führen mussten: Heftige Konkurrenz aus China und den USA, Gefahr der Streichung von Solarsubventionen und vieles mehr. Die Empfehlungen und Euphorie von damals interessieren schon lange nicht mehr. Kollektive Amnesie in der Medienlandschaft – ein ständig auftretendes Phänomen. Ein Lerneffekt wird stets verhindert. Fazit Wer immer von der Vergangenheit berichtet, wird schnell als Experte für Prognosen angesehen. Das ist aber natürlich Unfug. Der Blick für die Zukunft zählt an den Finanzmärkten. Die Mehrheit - der Marktkonsens - liegt dabei stets falsch. Bereits mit dieser Erkenntnis besitzen Sie einen echten Wissensvorsprung. Unsere Prognosen und Markteinschätzungen basieren auf diesem Grundsatz. Weitere wichtige interessante Fakten zu diesem Thema – sowie einer detaillierten Markteinschätzung für 2012 - können Sie in unserer umfangreichen Jahresprognose nachlesen. Sie können sich diese kostenlos und unverbindlich unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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