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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse am US-Aktienmarkt setzen am Freitag die Korrektur der vergangenen Tage fort. Auch überraschend robuste Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sorgen nicht für eine Gegenbewegung nach oben an den Aktienmärkten. "Die Saison der Quartalsberichte ist weitgehend abgeschlossen und fällt als Kursstütze weg. Die Sorgen um den Fortbestand der Eurozone sind aber virulent", sagt ein Händler. Daher kämen die europäischen Aktienmärkte auch deutlich stärker unter Druck als Wall Street.
"Investoren wollen Risiken zurückfahren und Cash sehen", sagt ein Händler. Der Dow-Jones-Index verliert gegen 16.33 Uhr MESZ 1,9% bzw 202 Punkte auf 10.318. Für den S&P-500-Index geht es um 2,3% bzw 26 Punkte auf 1.102 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index büßt 2,3% bzw 75 Punkte auf 2.245 ein. Alle drei Blue-Chip-Indizes handeln somit aber noch über ihren Tiefständen vom Donnerstag. Überdurchschnittlich schwach tendieren Technologiewerte wie Microsoft (-4,3%) und Intel (-3,8%). Im April ist die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 290.000 gestiegen. Erwartet worden war im Konsens von Volkswirten lediglich ein Plus von 180.000 Stellen. Zudem wurde der Anstieg vom März auf 230.000 von ursprünglich 162.000 neuen Stellen nach oben revidiert. Diskutiert wird im Handel erneut der starke Einbruch und die fast ebenso rasante Erholung der Kurse am Vorabend. Am Vortag hatte die Wall Street im späten Handel Schockwellen über den Globus ausgesendet, als der Dow-Jones-Index in knapp 30 Minuten auf ein Minus von bis zu knapp 1.000 Punkten abstürzte und damit einen der größten Punktverluste aller Zeiten hinlegte. In der Spitze fiel der US-Leitindex um rund 9% auf 9.873 Punkte zurück. Anschließend erholte er sich aber ebenso deutlich bis auf das Niveau, auf dem er zuvor gehandelt hatte. Ähnlich verhielt es sich mit den anderen Aktien-Indizes. Die US-Börsenaufsicht SEC und die für die Future- und Optionsmärkte zuständige CFTC (Commodity Futures Trading Commission) veröffentlichten am Donnerstagabend eine gemeinsame Stellungnahme, wonach sie mit den Börsen und anderen Regulierungsbehörden an einer Untersuchung der "ungewöhnlichen Handelsaktivitäten" arbeiteten. Sobald Ergebnisse vorlägen, würden diese zusammen mit Handlungsempfehlungen öffentlich gemacht, sagten Mitarbeiter der Behörden. Im Mittelpunkt der Spekulationen steht die Aktie von Procter & Gamble, die am Donnerstagabend von einem auf den anderen Moment auf unter 40 USD abstürzte, nachdem sie zuvor noch um 60 USD notiert hatte. Laut einem Händler sorgte eine zeitlich gestreckte Kursstellung der P&G-Aktien an der New York Stock Exchange (NYSE) dafür, dass statt des NYSE-Kurses ein extrem niedriger Geldkurs für P&G an der Börse Nasdaq plötzlich als Kurs für Procter & Gamble angezeigt wurde. Procter & Gamble verlieren aktuell 0,6% auf 60,40 USD. American International Group (AIG) legen um 1% auf 37,12 USD zu. Der Rückversicherer hat im ersten Quartal einen bereinigten Gewinn von 1,21 USD je Aktie erzielt. Analysten hatten im Konsens mit lediglich 0,48 USD je Aktie gerechnet. Profitiert hat der Versicherer vor allem von niedrigeren Abschreibungen. Im Investmentgeschäft hat AIG einen Nettogewinn von 4,84 Mrd USD erlöst. Kraft Foods verteuern sich um 1,2% auf 29,57 USD. Der Lebensmittelkonzern hat im ersten Quartal unter anderem dank der Marken der übernommen britischen Cadbury mehr verdient als erwartet. Kraft, die Marken wie "Chips Ahoy" und "Ritz Crackers" vertreibt, steigerte den Nettogewinn auf 1,88 Mrd USD von noch 660 Mio USD im Vorjahr. Der Konzernumsatz kletterte dank Cadbury um 26% auf 11,32 Mrd USD. Las Vegas Sands fallen trotz eines Rekordumsatzes im ersten Quartal um 7,5% auf 20 USD. Der Betreiber von Hotels und Spielcasinos hat in den ersten drei Monaten erstmals seit zwei Jahren wieder einen Gewinn ausgewiesen. Einarmige Banditen und Roulette-Tische in Las Vegas, Macau und Singapur haben dem Konzern einen Rekordumsatz von 1,33 Mrd USD beschert. DJG/DJN/bek/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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