Alt 16.08.12, 13:27
Standard Schwächerer Yen treibt Aktienrally in Japan
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Gestützt von positiven Konjunkturdaten aus den USA und guten Vorgaben von der Wall Street haben die asiatischen Börsen am Donnerstag zumeist mit Kursaufschlägen geschlossen. Besonders stark ging es in Tokio nach oben, wo der schwächere Yen vor allem die Titel von exportorientierten Unternehmen stützte. Daneben beflügelte der auf ein Dreimonatshoch gestiegene Ölpreis sowie gestiegenen Rohstoffpreise die Aktien aus den entsprechenden Sektoren. In China drückten dagegen Konjunktursorgen auf die Kurse.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro zum US-Dollar wenig verändert bei knapp unter 1,23 Dollar. Zum Yen stieg die US-Währung dagegen zum ersten Mal seit vier Wochen über die Marke von 79 Yen auf zeitweise über 79,30 Yen. Händler begründeten die inzwischen dreitägige Aufwärtsbewegung des Greenback mit der schwindenden Erwartung baldiger geldpolitischer Lockerungen der US-Notenbank.

"Das aktuelle Dollar/Yen-Niveau ist eine große Unterstützung für einheimische Aktien, weil die großen Industrieunternehmen für das laufende Geschäftsjahr im Schnitt mit einem Kurs von 78,95 Yen kalkuliert haben", sagte Masayuki Doshida, Analyst bei Rakuten Securities in Japan.

Der Nikkei in Tokio stand daher mit einem Plus von 1,9 Prozent auf ein Sechswochenhoch von 9.093 Punkten an der Spitze der asiatischen Börsen. Von dem schwächeren Yen profitierten Exportwerte etwa aus dem Autosektor: Toyota Motor und Mazda Motor rückten um jeweils gut drei Prozent vor. Die Titel von Panasonic legten sogar um 5,5 Prozent zu, zusätzlich gestützt von einer Hochstufung durch die Analysten von Barclays. Sony gewannen knapp vier Prozent.

Die Aktien von Japan Tobacco zogen um 5,5 Prozent an und machten damit ihren kompletten Vortagesverlust wieder wett. Dieser war von der abgelehnten Beschwerde der Tabakindustrie gegen einheitliche, abschreckende Verpackungsvorgaben durch das oberste australische Gericht ausgelöst worden.

Auch der Stahlsektor erfreute sich großer Nachfrage. Die Aktien von Nippon Steel kletterten um gut vier Prozent und die von Tokyo Steel Manufacturing um gut sechs Prozent. Analysten sprachen von geringeren Sorgen der Anleger mit Blick auf möglicherweise schrumpfende Gewinne. Auch in Australien zeigte sich der Rohstoffsektor wegen der jüngsten Preisanstiege nach mehreren Tagen mal wieder im grünen Bereich, was dem Leitindex ebenfalls zu einem klaren Plus verhalf.

Im Energiesektor sorgte der gestiegene Ölpreis für Kauflaune bei den entsprechenden Aktien. In Hongkong stiegen Cnooc um knapp ein Prozent, in Japan JX Holdings um gut zwei Prozent und Inpex um 1,7 Prozent. In Sydney legten Woodside Petroleum um 1,5 Prozent und Beach Energy um drei Prozent zu.

An den chinesischen Börsen ging es dagegen leicht nach unten, obwohl Premierminister Wen Jiabao gesagt hatte, dass er wegen der geringeren Inflation "größeren Spielraum für geldpolitische Operationen" sehe. "Das bestärkt die Erwartung, dass China schon bald die Mindestreserveanforderungen für die Banken senken wird", kommentierte ein Händler eines Handelshauses in Schanghai. Am Markt dominierte dennoch die Sorge, dass sich die Wirtschaftslage in China weiter verschlechtern werde. Das Handelsministerium sprach von sich verschlechternden Exportbedingungen im zweiten Halbjahr.

Ein großer Kursgewinner war jedoch die Aktie der Lenovo Group, die um gut sechs Prozent zulegte. Der größte chinesische PC-Hersteller hatte zuvor für sein erstes Geschäftsquartal einen überraschend starken Gewinnsprung von fast einem Drittel ausgewiesen.

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