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Wie das Kaninchen vor der Schlange warten auch die Finanzmärkte in Ostasien auf die Europäische Zentralbank (EZB). Weithin wird erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag Details zu einem zweiten Anleihekaufprogramm ankündigen wird, um die hohen Finanzierungskosten der Staaten in der Peripherie der Eurozone in den Griff zu bekommen. Zudem fehlten jegliche Impulse aus den USA, nachdem dort wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. Keine Rolle spielte, dass die Ratingagentur Moody's den Ausblick für die Eurozone auf negativ gesenkt hat. "Die einzige Frage ist, wird neues Geld gedruckt oder nicht", fasste Aktienmarkt-Stratege Nicholas Smith von CLSA die Ausgangslage zusammen.
An den Aktienmärkten der Region kam es zu leichten Einbußen. In Sydney verlor der Index nach der Entscheidung der australischen Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, 0,6 Prozent. Der Schritt war zwar weitgehend erwartet worden, doch klang die Notenbank in ihren begleitenden Aussagen zinspolitisch weniger expansiv als vom Markt erwartet, wie Marktexperte Michael Blythe von der Commonwealth Bank of Australia bemerkte. In Tokio verlor der Nikkei-Index 0,1 Prozent auf 8.775 Punkte. In Schanghai stand nach einer schwachen zweiten Handelshälfte ein Minus von 0,8 Prozent zu Buche. Am Devisenmarkt zeigte der Euro Stärke und ging mit rund 1,2620 Dollar um und damit auf dem höchsten Niveau seit zwei Monaten. Gestützt wurde er von Aussagen Draghis vor EU-Parlamentariern, wonach Käufe von Anleihen mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren denkbar seien und auch nicht gegen EU-Recht verstießen. Mit einem Kurssprung von 1,0235 auf 1,0273 US-Dollar reagierte der Australische Dollar auf die Entscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA), die Zinsen nicht zu senken. An der Tokioter Börse stand die Sharp-Aktie nach ihrem Minus von fast 20 Prozent an den vergangenen Tagen wieder im Fokus. Diesmal erholte sie sich bei sehr hohen Umsätzen um 12 Prozent. Einem Pressebericht zufolge wird der Unternehmenschef von Hon Hai Precision Industry in das Management bei Sharp einsteigen. Die Sharp-Aktie hatte zuletzt unter anderem unter der Absage einer Partnerschaft mit Hon Tai gelitten. Der Goldpreis setzte seinen jüngsten Anstieg fort und stieg auf rund 1.694 Dollar je Feinunze. Die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen sorge hier für anhaltendes Kaufinteresse nach dem als Inflationsschutz geltenden Edelmetall. Zudem dürfte der schwächere Dollar für einen Teil der Gewinne verantwortlich sein. Da Gold wie auch Öl in Dollar berechnet werden bewirkt ein schwacher Dollar, dass die Rohstoffe beispielsweise für Euro-Investoren billiger werden. Auch der Ölpreis stieg weiter. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zuletzt 96,95 Dollar. Ende Juli lag der Preis noch bei gut 88 Dollar. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/ros Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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