Alt 16.11.20, 19:11
Standard Dow auf Rekordhoch und Kurs 30.000 Punkte
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NEW YORK (Dow Jones)--Der Dow-Jones-Index ist stramm auf Kurs 30.000 Punkte. Ein neues Rekordhoch hat er am Montag bereits geschafft, nachdem wieder einmal eine Impfstoffnachricht für Kauflaune an der Wall Street sorgt. Eine Woche nach Biontech und Pfizer hat das US-Unternehmen Moderna einen Impfstofferfolg gemeldet mit einem Präparat das einen 94-prozentigen Schutz gegen das Coronavirus zeigt.

Auch wenn zur New Yorker Mittagszeit alle Indizes zulegen, ist das Bild etwas zweigeteilt: Die Corona-Verlierer, überwiegend Zykliker, profitieren deutlich, während die Corona-Profiteure, auch als "Bleib-zuhause-Aktien" tituliert, sowie Aktien von Technologieunternehmen hinterherhinken. Anders als zuletzt legen sie diesmal aber zumindest ebenfalls zu, statt deutlicher nachzugeben.

Der Dow-Jones-Index liegt 1,5 Prozent im Plus bei 29.909 Punkten, das neue Rekordhoch markierte er bei 29.942 Zählern. Der S&P-500 gewinnt 1,0 Prozent, während der technologielastige Nasdaq-Composite 0,7 Prozent zulegt.

Trotz der Gewinne gibt es auch mahnende Stimmen, die wie schon im Fall Biontech/Pfizer darauf hinweisen, dass der Prozess der Zulassung, Herstellung und weltweiten Verteilung des Impfstoffs noch langwierig sein wird, während aktuell die Fallzahlen weiter dynamisch steigen. Ein kleiner Dämpfer kommt von Konjunkturseite, denn der Empire State Manufacturing Index für November blieb unter den Erwartungen.

Für Analyst Adam Vettese von eToro werden mit dem Moderna-Impfstoff die Weichen neu gestellt. Er betont, dass das Moderna-Präparat 30 Tage lang ziwschen 2 und 8 Grad Celcius gelagert werden kann, womit ein großes logistisches Problem entfalle im Vergleich zum Biontech/Pfizer-Impfstoff. Dieser muss unter sehr hohen Minusgraden gelagert werden.

Moderna sehr fest - Biontech-Kurs bricht ein

Die Moderna-Aktie schießt um rund 8 Prozent nach oben. Das Unternehmen will im November weitere Studienergebnisse vorlegen. Anfang Dezember soll die Genehmigung beantragt werden. Erste Impfstoffdosen sollen noch im gleichen Monat verfügbar sein. Bei der Biontech-Aktie wird das Konkurrenzprodukt mit einem Minus von fast 17 Prozent quittiert, bei Pfizer mit minus 4,2 Prozent.

Konsolidierungsfantasie gibt es im Bankensektor, der aber zugleich auch von seinem zyklischen Charakter profitiert und weiter steigenden Zinsen am Anleihemarkt, die gewinnträchtigere Margen im Kreditgeschäft versprechen. Der S&P-500-Bankenindex gewinnt 2,6 Prozent.

Die US-Bank PNC Financial Services Group kauft das US-Geschäft der spanischen BBVA für 11,6 Milliarden Dollar. Jefferies sieht den Deal für PNC als positiv an. Die Bank setze ihr überschüssiges Kapital zum Ausbau des US-Geschäfts ein. PNC steigen um 2,2 Prozent. Im Dow gewinnen JP Morgan und Goldman Sachs 2,6 bzw 1,3 Prozent, Bank of America steigen um 2,1 Prozent.

Am stärksten um über 5 Prozent legt der Index der Energietitel zu. Treiber sind hier die erneut sehr stark steigenden Ölpreise. Daneben verwiesen Marktbeobachter aber auch auf starke Wirtschaftsdaten aus China und Japan, die für eine robuste Nachfrage nach Industriemetallen sprächen. Daneben sorgt für Fantasie, dass China und 14 weitere Staaten aus dem Asien-Pazifik-Raum ein Freihandelsabkommen geschlossen haben.

Gesucht sind auch potenzielle Profiteure eines Impfstoffs wie Aktien aus dem Freizeit- und Reisesektor. United Airlines, American Airlines und Delta Airlines gewinnen zwischen 5 und 7 Prozent, die Boeing-Aktie steigt um 8,1 Prozent. Royal Caribbean Group verteuern sich um 9 Prozent.

Der Einzelhandelsriese Walmart gibt die Kontrolle über die japanische Supermarktkette Seiyu nach 18 Jahren ab und verkauft einen Mehrheitsanteil in einer Transaktion, die Seiyu mit umgerechnet 1,4 Milliarden Euro bewertet. Walmart legen um 1,1 Prozent zu.

Die Baumarktkette Home Depot verleibt sich den 2007 verkauften Dienstleister HD Supply Holdings für einen Milliardenaufwand wieder ein. Die Home-Depot-Aktie legt um 0,5 Prozent zu. HD Supply schnellen um gut 24 Prozent auf den Übernahmepreis nach oben.

Ölpreise steigen stark

Staatsanleihen spielen als sicherer Hafen im aktuellen Nachrichtenumfeld keine Rolle und werden links liegen gelassen. Die Zehnjahresrendite steigt mit fallenden Notierungen leicht auf 0,90 Prozent.

Dagegen ist das Öl erneut klarer Profiteur der Nachrichtenlage. Baldige Impfmöglichkeiten verringern die Notwendigkeit die Wirtschaft herunterzufahren, was den Energieverbrauch anziehen lassen dürfte, so die Spekulation. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI steigt um 3,1 Prozent auf 41,36 Dollar.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar knapp behauptet.

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November 16, 2020 12:30 ET (17:30 GMT)

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