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NEW YORK (Dow Jones) - Erneut sehr volatil handeln am Freitagvormittag (Ortszeit) die Aktien an Wall Street. Nach einer freundlichen Eröffnung infolge überraschend robuster Wachstumszahlen im zweiten Quartal drehten die Blue-Chip-Indizes ins Minus, um sich anschließend wieder zu erholen. Investoren versuchen vor allem, die Aussagen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke auf einem viel beachteten Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming zu interpretieren.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte steigt gegen 16.48 Uhr MESZ um 0,5% bzw 52 Punkte auf 10.037 und handelt somit wieder über der 10.000er-Marke, unter der er am Vortag erstmals seit dem 6. Juli geschlossen hatte. Für den S&P-500-Index geht es um 0,5% bzw 5 Punkte auf 1.052 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index legt um 0,3% bzw 5 Punkte auf 2.124 zu. Die Federal Reserve ist nach Aussage von Chairman Ben Bernanke bereit, falls erforderlich zusätzliche unkonventionelle Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur zu ergreifen. Laut vorab verbreitetem Redetext schränkte Bernanke beim 34. Economic Policy Symposium der Federal Reserve Bank of Kansas City in Jackson Hole jedoch ein, dass sich das geldpolitische Gremium bisher noch nicht darauf geeinigt habe, was derartige Maßnahmen auslösen würde. Beobachter hatten angesichts der zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten spekuliert, dass Bernanke weitere Wertpapierkäufe der Fed ankündigen könnte. "Für die Bullen am Markt, die auf eine aggressivere Strategie der US-Notenbank gesetzt haben, ist das vermutlich zu wenig", sagte ein Händler. Allerdings spiegele sich mit Blick auf die bisherigen Tagesgewinner am US-Markt eine gewisse Risikoneigung wider. Im Dow-Jones-Index können die als besonders konjunktursensibel geltenden Aktien von DuPont, United Technologies, Alcoa, Boeing und Caterpillar am stärksten zulegen. Die zweite Veröffentlichung einer Verbraucherumfrage der Universität Michigan ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Index für die Verbraucherstimmung ist im August auf 68,9 gestiegen von 67,8 im Juli. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten den Indexstand aber bei 69,9 erwartet. Nach der ersten Befragung hatte sich ein Stand von 69,6 ergeben. Vor der Startglocke hatten positive Wachstumszahlen die Kurse am Terminmarkt gestützt. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal revidiert um 1,6% gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Wachstum von lediglich 1,3% gerechnet. "Vor allem die Aufwärtskorrektur des Konsums ist positiv zu werten", sagt ein Beobachter. Die Konsumausgaben der US-Verbraucher stiegen in den Monaten April bis Juni um 2%. Bei der Erstveröffentlichung des Zahlenwerks betrug das Wachstum dieser größten BIP-Komponente 1,6%. Der Umsatz des US-Chipkonzerns Intel wird im dritten Quartal wegen der schwachen Nachfrage der Privatkunden nach Computern in den Industrieländern hinter den Erwartungen zurückbleiben. Intel rechnet nun mit einem Umsatz von 11 Mrd USD, wobei die Erlöse um 200 Mio USD nach oben oder unten abweichen könnten. Bislang hatte der Chipkonzern für das dritte Quartal einen Umsatz von 11,2 Mrd bis 12,0 Mrd USD in Aussicht gestellt. Intel-Aktien legen um 0,4% auf 18,26 USD zu, nachdem sie vorübergehend nachgegeben hatten. Die Aktien des Datenspeicher-Anbieters 3PAR haussieren um 20,6% auf 31,40 USD. Der Übernahmekampf um das Unternehmen geht in immer neue Runden. Der US-Computerhersteller Hewlett-Packard bietet für 3PAR nun 30 USD je Aktie und bewertet das Unternehmen damit mit 2 Mrd USD. Hewlett-Packard fallen um 1,2% auf 37,78 USD zurück. Dell gewinnen dagegen 1,9% auf 11,96 USD. Kurz zuvor hatte Dell am Freitag ihr Gebot für 3PAR auf 27 USD erhöht und war damit mit Hewlett-Packard gleichgezogen, die ihr Gebot für den Datenspeicher-Spezialisten am Donnerstag bereits auf 27 USD angehoben hatte. 3PAR hatte sich am Freitag nach der Aufstockung des Dell-Gebots erneut für das Angebot der Texaner ausgesprochen. Der Board von 3PAR empfiehlt den Aktionären weiterhin einstimmig die Offerte von Dell. DJG/DJN/bek/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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