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FRANKFURT--Europas Börsen tun sich am Freitagmittag weiter schwer. Der DAX fällt zeitweise deutlicher unter die viel beachtete 7.000er-Marke, kann diese aber zurückerobern. Unter Abgabedruck steht die Henkel-Aktie nach einem mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht. Der DAX verliert 0,4 Prozent oder 27 auf 7.016 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent bzw 6 auf 2.456 Zähler nach unten. Als übergeordnetes Thema hält die Diskussion um die Fiskalklippe Anleger in Atem. Am Freitag kommt es erstmalig zu Sondierungsgesprächen zwischen US-Präsident Barack Obama und den Führern des US-Kongresses.
Zwar gebe es von beiden Seiten Anzeichen für Zugeständnisse im Haushaltsstreit, sagt Mitul Kotecha vom Credit Agricole. "Es dürfte aber schwierig sein, Realität und Rhetorik zu vereinen", warnt der Analyst. Einige Beobachter schließen nicht aus, dass es erst nach dem Stichtag zum Jahreswechsel zu einer Einigung in den USA kommen wird. An den Devisenmärkten steht der Yen tendenziell weiter unter Abgabedruck. Der Dollar versucht, die Marke von 81,20 zu überwinden, nachdem es zu Wochenbeginn noch rund 79,70 Yen waren. Gedrückt wird die japanische Währung von den Plänen der oppositionellen Liberaldemokraten, im Fall eines Sieges bei den im Dezember anstehenden Wahlen den Druck auf die Geldpolitik zur Schwächung des Yen massiv zu erhöhen. Der Euro gibt dagegen gegen den Dollar nach und notiert um 1,2730 US-Dollar. Am Vortag lag die Gemeinschaftswährung zeitweise bei 1,28. Hier wartet der Markt gespannt auf die weiteren Entscheidungen zu Finanzhilfen für Griechenland. Dabei geht es hauptsächlich um die Frage, ob sich der IWF mit seiner Forderung eines erneuten Schuldenschnitts durchsetzt. Dies lehnt die EU bislang ab, da in diesem Fall die öffentlichen Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssten. Deutlich abwärts geht es im DAX mit den Aktien von Henkel. Sie verlieren nach dem Quartalsbericht des Chemiekonzerns 5,1 Prozent. Die Zahlen des Chemiekonzerns für das vergangene Quartal sind zwar laut Marktteilnehmern in Ordnung, bei den Zielen für 2016 habe der Markt aber mehr erwartet. Insbesondere wurden keine Aussagen zur erwarteten Margenentwicklung getätigt. Investoren sind sehr empfindlich gegenüber Zukunftsaussagen bei Henkel, weil der Aktienkurs seit Jahresbeginn um fast 32 Prozent zugelegt und damit auch den DAX deutlich hinter sich gelassen hat. Auf der Gewinnerseite stehen dagegen SAP-Aktien mit einem Plus von 1,4 Prozent. Für gute Laune sorgen Aussagen, beim Erreichen der Ziele für 2015 schon weiter als geplant zu sein. "Das sind starke Aussagen", sagt ein Händler. Software werde von immer mehr Investoren als unverzichtbar für die Komplexität der modernen Gesellschaft erkannt. "Und da setzt sich SAP immer mehr an die Spitze", ergänzt der Händler. Daneben sorgen Bayer und Reckitt Benckiser für Gesprächsstoff. Der britische Waschmittelhersteller hat Bayer beim Kampf um Schiff Nutrition International überboten. Bayer hatte 34 Dollar geboten, Reckitt bietet nun 42 Dollar je Aktie in bar. Analysten halten nun einen Bieterwettstreit für möglich. Die Bayer-Aktie gewinnt 0,7 Prozent, für Reckitt geht es um 0,9 Prozent nach unten. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/flf Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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