Mit kräftigen Kursgewinnen hat sich der DAX am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Das Börsenbarometer stieg um 0,9 Prozent auf 7.309 Punkte und eroberte damit die 7.300er-Marke zurück. Kurstreiber war der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex, der im November wider Erwarten gestiegen war. Besonders Chemie- und andere Konjunktur-Titel waren gesucht. Das Scheitern der EU-Haushaltsgespräche interessierte im Handel nicht.

Den ersten Anstieg des ifo-Index seit März wertete Analyst Ralf Umlauf von der Helaba positiv. Schon am Vortag war in China der Einkaufsmanager-Index überraschend zum ersten Mal seit 13 Monaten gestiegen. "Die Börse hofft auf einen Boden in der Weltkonjunktur", sagte ein Händler. Sehr positiv verläuft auch der "Black Friday" in den USA. Er gilt als Eröffnung des Weihnachtsgeschäfts und Stimmungstest der US-Konsumenten. Die Hoffnung auf eine Jahresendrally am Aktienmarkt keimte auch deshalb wieder auf, weil Börsianer fest davon überzeugt sind, dass die nächste Hilfstranche an Griechenland über 31,5 Milliarden gezahlt wird.

Der Glaube an eine Bodenbildung der Weltkonjunktur zeigt sich besonders bei zyklischen Titeln. Stahlwerte wie ThyssenKrupp stiegen um 2 Prozent auf 16,79 Euro, bei der Chemie und verwandten Branchen legten BASF um 1,4 Prozent auf 67,54 Euro zu, Linde um 2 Prozent auf 131,70 Euro und Bayer um 1,6 Prozent auf 69,74 Euro. Bayer verzichtet zudem auf einen US-Zukauf. Damit wird ein teures Bietergefecht vermieden. Finanztitel wie Deutsche Börse stiegen um fast 2 Prozent, Deutsche Bank um 1,4 Prozent.

Fraport-Aktien litten unter einer Verkaufsempfehlung durch die HSBC und verloren 2,3 Prozent. Berichte über mögliche Anteilsverkäufe durch Daimler drückten die EADS-Aktie um 1,6 Prozent. Hier könnte in den nächsten Jahren ein Fünftel aller EADS-Aktien auf den Markt kommen.

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