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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Während am Montag in Japan die Politik die Richtung an der Börse bestimmt hat, war es in China insbesondere die Corona-Pandemie. Dass die regierende liberaldemokratische Partei LDP unter Premier Fumio Kishida ihre Position bei der Oberhauswahl am Wochenende festigte, kam an der Börse gut an, weil es gerade nach dem Mordanschlag auf den früheren Premier Shinzo Abe im Wahlkampf für Stabilität und Kontinuität spricht. Der Nikkei-Index gewann 1,1 Prozent auf 26.812 Punkte.
Rückenwind für Aktien - insbesondere von exportstarken Unternehmen - kam auch vom Yen, der zum Dollar weiter an Wert verlor auf den niedrigsten Stand seit September 1998. Ganz anders an den chinesischen Börsen: In Schanghai ging es um 1,3 Prozent nach unten, in Hongkong im Späthandel sogar um 3,0 Prozent, nachdem aus mehreren chinesischen Städten neue Covid-19-Ausbrüche gemeldet wurden. Das werde kurzfristig wieder die wirtschaftliche Aktivität und auch die Stimmung an den Finanzmärkten beeinträchtigen, kommentierten die Analysten von KGI Securities. Dazu fielen neue Preisdaten aus China zumindest einen Tick höher aus als erwartet, was tendenziell den Spielraum der Zentralbank einschränkt, die Wirtschaft mit geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen zu unterstützen. Am Devisenmarkt fiel der Yuan zurück. Kasino-Aktien unter Druck Stark unter Druck standen in Hongkong Aktien von Spielkasinos wie Wynn Macau (-6,5%), Galaxy Entertainment (-6,0%) und Sands China (-8,3%), weil auf Macau wegen des Covid-19-Ausbruchs für eine Woche die meisten Aktivitäten untersagt wurden. Für das starke Minus in Hongkong sorgten auch die Kurse der Technikriesen. Der entsprechende Subindex lag im Späthandel über 4 Prozent zurück. Hintergrund ist, dass Peking gegen einige der größten Internetunternehmen des Landes Geldstrafen verhängt hat, weil sie bei früheren Geschäften keine ordnungsgemäßen kartellrechtlichen Erklärungen abgegeben hatten. Alibaba, Tencent und Ping An Healthcare & Technology Co, die namentlich genannt werden, verlieren 6,1 bzw. 2,9 bzw. 4,0 Prozent. Außerdem geht es für JD.com um 4,6 und für Meituan um 5,7 Prozent abwärts. Die Regulierungsbehörde kündigte zudem an, sie werde nach und nach weitere Strafbescheide zu anderen Fällen veröffentlichen. Sydney im Sog von Chinas Börsen Vergleichsweise ruhig ging es in Seoul (-0,4%) zu. Einerseits hätten die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten im Juni mit Blick auf die Robustheit der Konjunktur ermutigt, andererseits die eher schwachen vorläufigen Außenhandelsdaten Südkoreas gebremst, sagten Teilnehmer. In Sydney (-1,1%) belastete nach einem knapp behaupten Start die Entwicklung im wichtigsten Exportland China, weil es ein schlechtes Zeichen für die Nachfrage beispielsweise nach Rohstoffen ist. Wie häufig zeigte sich das vor allem bei den Rohstoffaktien BHP (-2,3%), Rio Tinto (-1,6%) oder Fortescue (-1,8%). EML Payments knickten um 25 Prozent ein, weil der CEO unerwartet und abrupt das Unternehmen verlässt. Die Aktie hat seit Mai 2021 rund 80 Prozent an Wert verloren, nachdem die irische Zentralbank Bedenken hinsichtlich der Führungsprozesse und Kontrollen im Zusammenhang mit der Einhaltung von Geldwäschevorschriften geäußert hatte. Die Ölpreise gaben ebenfalls nach um bis zu 1,7 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/ros (END) Dow Jones Newswires July 11, 2022 03:22 ET (07:22 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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