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Sind Währungskriege gefährlich?
Silvio Berlusconi ist zurück auf der politischen Bühne. Auf jeden Fall reichen die Nachrichten aus Italien aus, um wieder die große Angst an die Finanzmärkte zurückkehren zu lassen. Das starke Abschneiden der Mitte-Rechts-Koalition von Berlusconi könnte die Reformbemühungen Italiens für längere Zeit auf Eis legen. Ungeachtet der Tatsache, dass politische Börsen kurze Beine haben, macht sich auch an den Aktienmärkten erneut Verunsicherung breit. Bei den Devisen steht der Euro deutlich unter Druck: Das Währungspaar EUR/USD notiert derzeit im Bereich von 1,30 USD. Damit hat der Euro im Vergleich zu Beginn des Februars rund 5 % auf den Dollar eingebüßt. Öl ins Feuer und „gute“ Argumente für diejenigen, die den „Währungskrieg“ thematisieren. Im Grunde handelt es sich dabei jedoch lediglich um eine weitere Episode eines nicht enden wollenden politischen Schlagabtauschs. Währungseffekte müssen weitaus differenzierter betrachtet werden! Keine eindeutigen Effekte Eine starke bzw. schwache Währung hat unter dem Strich keine eindeutig positive oder negative Auswirkung. Einerseits kurbelt eine schwache Währung die Exporte an, andererseits werden im Gegenzug die Importe teurer. Selbst für eine „Exportnation“ wie Deutschland würden spürbare Nachteile entstehen - beispielsweise importiert Deutschland viel Energie und damit auch Inflation. Ein schwacher Euro und damit verbundene höhere Importpreise würden per Saldo definitiv den deutschen Lebensstandard belasten. Welcher Effekt letztendlich dominiert, ist schwer zu analysieren - und muss speziell für den Euro von Land zu Land unterschiedlich bewertet werden. Bei einer „gesteuerten“ Abwertung der eigenen Währung wird das Vorhaben der EZB erschwert, die Geldwertstabilität zu erhalten. Eine Erhöhung der Zinssätze wäre die Folge, um der Inflationsgefahr entgegenzuwirken - was wiederum den Euro im Vergleich zu anderen Währungen aufwerten könnte. Wiederum ein gegenläufiger Effekt. Zudem gilt es zu beachten, dass sich der Euro nicht alleine auf und ab bewegt. Stärke und Schwäche zeigt sich nur in der Betrachtung von Währungspaaren - dieser Wechselkurs kann zwar immer von einseitigen währungspolitischen Maßnahmen beeinflusst werden, aber natürlich kann auch die „Gegenseite“ darauf jederzeit reagieren. Das nennt man dann wohl landläufig und überspitzt „Währungskrieg“. Global statt regional! Eine starke bzw. schwache Währung hat keine unmittelbare Wirkung auf die Aktienkurse. Um sich bestmöglich gegen Währungsschwankungen zu wappnen, sollte das Portfolio breit diversifiziert und global aufgestellt sein. Insbesondere eignen sich Unternehmen, die in ihrer Struktur selbst global aufgestellt sind. Kauft man beispielsweise eine Aktie von McDonald´s, so würde ein schwacher US-Dollar die Rendite eines Euro-Investors negativ beeinflussen. Durch die globale Aufstellung profitiert das Unternehmen jedoch indirekt wieder selbst von der schwachen Heimatwährung: Die erwirtschafteten Erträge in Euro (und weiteren Fremdwährungen) werden aufgewertet und schlagen sich positiv in der Gesamtbilanz nieder - was wiederum den Aktienkurs in der Heimatwährung stützt. Fazit Mittel- und langfristig sind Währungsschwankungen ein Nullsummenspiel. Letztendlich lässt sich keine Aussage treffen, ob sich eine schwache oder starke Währung positiver auf die Wirtschaft und die Aktienmärkte auswirkt. Ein global aufgestelltes Aktienportfolio - mit vielen verschiedenen Währungen - ist dabei das optimale Mittel, um kurzfristigen Schwankungen entgegenzutreten. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in der - gerade veröffentlichten - Kapitalmarktprognose für 2013 erhältlich. Sie können die Prognose jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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