Alt 02.03.11, 14:08
Standard XETRA-MITTAG/Schwächer - Anleger lassen Luft aus Automobilaktien
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt notiert auch am Mittwochmittag noch deutlich im Minus, allerdings haben sich die Indizes mittlerweile wieder etwas von ihren Tagestiefs erholt. Weiter belastet wird die Stimmung von der Angst vor einem Flächenbrand in der arabischen Welt und dessen Folgen für Ölpreis und Inflation. Überdurchschnittlich geht es vor diesem Hintergrund für konjunktursensitive Aktien wie die Papiere der Automobilhersteller nach unten.

Bis 12.22 Uhr MEZ verliert der DAX 0,9% oder 67 auf 7.156 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 7.122 Punkte gefallen war. Charttechnisch ist der Leitindex um 7.088 Punkte unterstützt. Widerstände finden sich um 7.442 Punkte. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 1,7% oder 176 auf 10.129 Punkte nach unten, der TecDAX gibt um 0,7% oder 6 auf 894 Punkte nach.

Für neue Impulse sollten am Nachmittag vor allem Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Auf dem Programm steht unter anderem der ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar. Ökonomen erwarten im Mittel ihrer Prognosen, dass die USA im vergangenen Monat 170.000 Jobs im Privatsektor geschaffen hat. Die Zahlen des Abrechnungsdienstleisters gelten als guter Indikator für den am Freitag erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht für Februar.

Nach Handelsschluss hier zu Lande wird die US-Notenbank dann noch ihr so genanntes Beige Book veröffentlichen. Dabei handelt es sich um eine lose Sammlung von Eindrücken zu Beschäftigung, Inflation und Wachstum in den Distrikten des Federal-Reserve-Systems. Die US-Notenbank bereitet damit traditionell ihre nächste geldpolitische Entscheidung vor, die für den 15. März angesetzt ist.

Überdurchschnittlich fallen angesichts der vom Ölpreis befeuerten Angst vor einem Ende der ultralockeren Geldpolitik vieler Notenbanken die Kursverluste bei den Zyklikern im DAX aus. Daimler geben um 2,7% auf 49,64 EUR nach, BMW verbilligen sich um 2,3% auf 58,30 EUR und VW fallen um 2,2% auf 118,30 EUR zurück.

Unter den Einzelwerten stehen unter anderem E.ON im Zentrum des Anlegerinteresses. "Etwas mehr als vom Markt erwartet", sagt WestLB-Analyst Peter Wirtz mit Blick auf den Preis, den der Versorger für das britische Verteilnetzunternehmen Central Networks erzielt hat. Die Tochtergesellschaft gehe inklusive langfristiger Rückstellungen für 4,9 Mrd EUR an das US-Unternehmen PPL. Die Konsensprognose habe hingegen lediglich im Bereich von 4,5 Mrd EUR gelegen. Die E.ON-Aktie verliert 0,8% auf 23,22 EUR.

Munich Re geben um 2,9% auf 117,45 EUR nach und haben damit bislang die "rote Laterne" inne. Der Wettbewerber Swiss Re rechnet nach den Erdbeben in Neuseeland mit Forderungen von rund 800 Mio USD. Vontobel kürzte daraufhin die Gewinnerwartungen. "Der Markt befürchtet, dass das Exposure der Münchener noch höher ist und auch den Gewinn drückt", so ein Börsianer.

Merck KGaA geben um 0,3% auf 64,82 EUR nach. Das Unternehmen muss weiter auf eine Zulassung des Multiple-Sklerose-Mittels "Cladribin" in den USA warten. "Nach den zuletzt negativen Meldungen zu 'Cladribine' ist die Entscheidung (...) der FDA für uns jedoch wenig überraschend", sagt Independent-Research-Analyst Jens Hasselmeier. Gleichzeitig bestätigt er sein Kursziel von 70,00 EUR für die Aktien der Merck KGaA.

adidas steigen hingegen um 2,5% auf 47,68 EUR und sind damit bislang Tagesgewinner im Leitindex. Der Sportartikelhersteller hat im vergangenen Jahr dank der Fußball-Weltmeisterschaft sowie einer steigenden Attraktivität der Fitness-Marke Reebok gut verdient und will die Aktionäre mit einer deutlich höheren Dividende daran teilhaben lassen.

In der zweiten Reihe brechen Axel Springer um 6,0% auf 112,80 EUR ein. Das Medien-Unternehmen hat angesichts massiv steigender Papierpreise nur einen verhaltenen Ausblick gegeben. Allerdings sei die Aktie selbst bei einem unterstellten Wachstum des EBITDA von nur 6% im laufenden Jahr mit einem Verhältnis von Enterprise Value zu EBITDA von gerade einmal 7,4 ein Schnäppchen im Sektor, sagt Sonia Rabussier, Analystin bei Silvia Quandt Research.

Celesio verbilligen sich um 6,1% auf 18,53 EUR. Die DZ-Bank hat den Pharma-Großhändler um gleich zwei Stufen auf "Sell" von "Buy" zurückgestuft. "Wir gehen zwar davon aus, dass Celesio die Wachstumsziele für 2010 erreicht hat, rechnen jedoch mit einem enttäuschenden Ausblick für 2011", erklärt Analyst Thomas Maul.

DJG/jej/ros

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