Alt 31.05.13, 13:30
Standard Nikkei-Index erholt sich nach schwarzem Donnerstag
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An den Finanzmärkten in Ostasien hat sich die Tokioter Börse auch zum Wochenausklang von den anderen Börsen der Region abgekoppelt. Mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 13.775 Punkte machte der Nikkei seine am Donnerstag erlittenen Verluste von 5,2 Prozent bei erneut hohen Kursschwankungen zumindest teilweise wieder wett. In der Wochenbilanz bedeutet das aber immer noch ein Minus von 4,2 Prozent. In Schanghai und Sydney machte sich Zurückhaltung breit vor dem am Wochenende anstehenden chinesischen Einkaufsmanagerindex.

Etwas Unterstützung bekam der japanische Aktienmarkt von der gestiegenen Industrieproduktion in Japan. Sie zog im April im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent an. Prognostiziert worden war lediglich ein Plus von 0,5 Prozent. Dagegen sind die Verbraucherpreise im Mai lediglich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Preise mit einem Minus von 0,2 Prozent sogar leicht zurück. Damit wirkt sich die lockere Geldpolitik der japanischen Notenbank bislang offenbar kaum auf die Inflation des Landes aus.

Zusätzlich sorgten Spekulationen über einen höheren Aktienanteil des staatlichen Pensionsfonds für gute Stimmung. Einem Bericht zufolge erwägt er, seine Investmentstrategie zu ändern und stärker in japanische Aktien zu investieren. Der Fonds verwaltet insgesamt 1,1 Billionen US-Dollar und investiert davon bislang 60 Prozent in japanische Anleihen und lediglich 13 Prozent in japanische Aktien.

Nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) die jüngste Abwertungsrally des Yen gegenüber dem US-Dollar als unproblematisch bezeichnet hat, bewegte sich zunächst wenig. Am Morgen pendelte die US-Währung um die Marke von 101 Yen, rutschte nach Börsenschluss in Tokio aber etwas ab und kostete zuletzt 100,61 Yen nach 101,81 Yen im Tageshoch am Donnerstag. Die Commerzbank bleibt auch trotz der jüngsten Erholung des Yen zum Dollar skeptisch für die japanische Währung. Wenn der Yen nicht abwerte, habe die Regierung mit ihrer neuen Politik nichts gewonnen, sondern sogar noch mehr Probleme. Der Yen dürfte daher mittelfristig abwerten.

Bei den Aktien exportorientierter Unternehmen war Erholung angesagt. Fanuc zogen um 4,3 Prozent an und Kyocera gewannen 2,6 Prozent. Gefragt waren zudem die Papiere von Sony. Sie legten um 2,1 Prozent zu, nachdem mehrere Medien darüber berichtet hatten, dass der Konzern Morgan Stanley und die Citigroup engagiert haben soll, um die Optionen für seine Unterhaltungssparte auszuloten. Seit einiger Zeit fordert der Sony-Großaktionär und Hedgefondsmanager Daniel Loeb die Abspaltung der Sparte. Ganz abgeneigt von der Idee scheint Sony-Chef Kazua Hirai nicht zu sein, wenngleich er eine Aufspaltung noch ablehnt. Der Vorschlag werde ernsthaft geprüft, sagte Hirai auf einer Technologiekonferenz.

Autoaktien standen unter Abgabedruck, nachdem die Autoproduktion im April um 6,5 Prozent abgenommen hatte. Die Papiere von Mazda verloren 2,4 Prozent und Honda 1,2 Prozent.

Eine Entspannung zeigte sich am Anleihemarkt, wo ansteigende Renditen zuletzt für Nervosität gesorgt hatten. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen sank um drei Basispunkte auf 0,86 Prozent.

In Australien erholten sich die Minenwerte. Rio Tinto gewannen 2,3 Prozent und BHP Billiton 1,2 Prozent. Gestützt vom gestiegenen Goldpreis gewannen die Papiere von Evolution Mining 3,2 Prozent und Newcrest Mining 0,6 Prozent. Nachdem der Goldpreis im Tageshoch 1.421 Dollar erreichte, rutschte er auf zuletzt 1.414 Dollar zwar wieder ab. Erst am Vortag hatte der Goldpreis aber mit seinem Anstieg auf über 1.400 Dollar den Ausbruch aus der jüngsten Handelsspanne geschafft.

Während die Börsen in Schanghai und Hongkong vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex am Samstag 0,8 Prozent bzw 0,4 Prozent verloren, gewann der südkoreanische Kospi 0,1 Prozent und zeigte sich dabei von den jüngsten Warnungen des Chefs der südkoreanischen Zentralbank kaum beeindruckt. Er hält ein Ende der lockeren Geldpolitik in den USA für ein massives Risiko für Schwellenländer. Kim Choong-soo, Gouverneur der Bank of Korea, warnte in einem Interview am späten Donnerstagabend davor, dass ein Auslaufen des Anleihekaufprogramms der US-Notenbank Federal Reserve die weltweiten Finanzmärkte ins Chaos stürzen könnte.

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