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TOKIO (Dow Jones)--Ein regelrechtes Kursfeuerwerk haben die ostasiatischen Aktienmärkte und die Börse in Sydney am Dienstag abgebrannt. Auslöser war zum einen die sehr feste Wall Street am Montag. Dort hatten deutlich sinkende Marktzinsen bei den Anlegern nach der jüngsten Talfahrt wieder für Kauflaune gesorgt. Hinter den sinkenden Renditen am Anleihemarkt stand wiederum, dass in Großbritannien, Pläne zur Senkung des Höchststeuersatzes wieder zurückgenommen wurden, nachdem diese zuvor an den Finanzmärkten für Turbulenzen und letztlich sogar das Eingreifen der Bank of England gesorgt hatten.
Zum anderen fiel die erwartete Zinserhöhung in Australien geringer aus als erwartet. Das dürfte bei einigen Anlegern Hoffnungen geschürt haben, dass auch andernorts angesichts der konjunkturellen Schwäche das Zinserhöhungstempo gedrosselt werden könnte. In Tokio schoss der Nikkei-225 um 3,0 Prozent nach oben auf 26.992 Punkte, in Seoul ging es um 2,5 Prozent ebenfalls steil nach oben, nachdem der Handel dort zum Wochenstart wegen eine Feiertags geruht hatte. Der guten Stimmung in Tokio half, dass die Preise in Japan im September in der Kernrate nicht weiter gestiegen sind, wenngleich das Plus im Jahresvergleich von 2,8 Prozent erneut deutlich über dem Zielwert der japanischen Notenbank lag. Dass Nordkorea neue Raketentests unternommen hat, die über japanischen Meeresluftraum gingen, sorgte nur politischerseits für Aufregung, belastet die Entwicklung an der Börse aber nicht. "Aussie" steckt Zinsschritt gut weg Am stärksten legte nach der nur klein ausgefallenen australischen Zinserhöhung die Börse in Sydney zu und zwar um 3,8 Prozent. Es war das größte Tagesplus seit Juni 2020. Größte Gewinner waren die als besonders zinsempfindlich geltenden Technikaktien (+5,0%). Der australische Dollar, der im Vorfeld noch gestiegen war, kam nur zwischenzeitlich etwas zurück. Völlig unerwartet sei die kleine Zinserhöhung nicht gekommen, hieß es seitens der Commerzbank dazu, und außerdem habe die RBA auch weitere Zinserhöhungen signalisiert. Unter den Einzelwerten verteuerte sich in Seoul das Schwergewicht Samsung Electronics um gut 4 Prozent, befeuert von konkretisierten Plänen, die Chipentwicklung weiter voranzutreiben und mit der 2-Nanometer-Technologie 2025 und der 1,4-Nanometer-Technik 2027 in die Massenproduktion gehen zu wollen. Der Plan ähnelt dem von Taiwan Semiconductor Manufacturing. Der Kurs des Wettbewerbers SK Hynix zog ähnlich stark an. Die Internetaktie Naver gab mit dem Plan, die E-Commerce-Plattform Poshmark für 1,2 Milliarden Dollar zu übernehmen, um über 9 Prozent nach. In Tokio verteuerte sich die Aktie des Handelsunternehmens Marubeni um 7,1 Prozent, getrieben vom gewinnträchtigen Verkauf einer Tochter. Itochu (+8,3%) waren nach einer Anhebung der Gewinnprognose und mit der Ankündigung des Handeslhauses, eigene Aktien zurückzukaufen, gesucht. An den chinesischen Börsen wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt, in Hongkong nur am Dienstag, in Schanghai wegen der sogenannten goldenen Woche erst wieder am Montag der nächsten Woche. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/kla (END) Dow Jones Newswires October 04, 2022 03:23 ET (07:23 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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