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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Freitagmittag fester. "Der Irland-Stresstest ist glimpflicher ausgegangen als befürchtet", erklärt ein Händler die Kursgewinne. Dass Anleihen-Besitzer nur mit Zustimmung der EU an möglichen Sanierungskosten für die Banken beteiligt werden, komme dabei gut an.
Der DAX steigt gegen 12.50 Uhr um 1% bzw 67 auf 7.109 Punkte. Im Vorfeld des US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag herrscht noch Zurückhaltung vor. Volkswirte erwarten, dass die US-Wirtschaft im März 195.000 neue Stellen geschaffen hat und die Arbeitslosenquote unverändert bei 8,9% liegt. Außerdem werden in den USA noch der ISM-Index für das Verarbeitende US-Gewerbe und Daten vom Immobilienmarkt veröffentlicht. Technisch hat sich die Situation laut Händlern mit dem Bruch des Abwärtstrends bei 7.070 Punkten weiter verbessert. Sollte sich der DAX nachhaltig über 7.100 festsetzen, sei ein Anlauf in den Bereich zwischen 7.200 und 7.300 Punkten drin, so Stefan Salomon von candlestick.de. Als unterstützt gilt der Leitindex an der Gap-Unterkante bei 6.960 Punkten. Die Bankenwerte sind mittlerweile wieder deutlich von den Tageshochs zurückgekommen. "Nach der Euphorie über die Nachrichten zu den Anleihebesitzern wird der Sektor nun wieder von den Sorgen um den Kapitalbedarf der Banken eingeholt", sagt ein Händler. Laut dem irischen Stresstest besteht bei den irischen Banken ein Kapitalbedarf von 24 Mrd EUR. Dies sei allerdings nur die Spitze des Eisbergs, heißt es einschränkend. Zunächst einmal sei unklar, ob hier wirklich ein Schlussstrich gezogen werden könne. Immerhin handele es sich um die fünfte Rekapitalisierung des Sektors. Daneben bestehe unmittelbarer Kapitalbedarf bei den italienischen Banken und im spanischen Sparkassensektor. Deutsche Bank steigen noch 1% auf 41,89 EUR, Commerzbank verlieren sogar um 0,2% auf 5,92 EUR. Im Blick stehen auch die Versorger wegen der Klage von RWE gegen das AKW-Moratorium. "Mittelfristig dürfte das positiv wirken", sagt ein Händler: "Die Politik muss einsehen, dass es vertragliche Bindungen gibt". Die Wahrscheinlichkeit hoher Schadensersatzzahlungen sei groß. RWE steigen um 0,9% auf 45,35 EUR und E.ON um 1% auf 21,76 EUR. Bayer profitieren mit einem Aufschlag von 1,8% auf 55,60 EUR von einer Empfehlung. Die Analysten der UBS haben den Pharmasektor auf "Overweight" hochgestuft. Bayer wird dabei als einer der Favoriten genannt. Auch Chemiewerte im MDAX profitieren von Analystenworten. Lanxess steigen um 2,7% auf 54,20 EUR und Wacker Chemie 4% auf 165,10 EUR. Morgan Stanley hat das Kursziel für Wacker auf 170 EUR erhöht und das Ziel für Lanxess auf 63 EUR. Symrise ziehen um 4,3% an auf 21,57 EUR. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Aktien auf "Buy" von "Hold" angehoben. Hannover Rück steigen mit den festen Finanzwerten um 3,3% auf 39,80 EUR. Bei den Solarwerten ist von Gewinnmitnahmen die Rede. Der Euphorie der Anleger nach der Wiederentdeckung der Branche nach der Katastrophe in Fukushima sei ein wenig Ernüchterung gefolgt. centrotherm geben mit 3,7% auf 40,30 EUR am deutlichsten nach. DJG/mif/mod/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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