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Steigende geopolitische Risiken im Nahen Osten.
Trotz positiver Konjunktursignale legte der Dax am Mittwoch eine Pause ein. Auch ein zum fünften Mal in Folge gestiegener Ifo-Geschäftsklima-Index brachte keine Impulse. Der Index ist im März auf 107,9 Punkte gestiegen—die Prognose lag bei 107,3. Auch die Indizes für die Lagebeurteilung sowie die Geschäftserwartungen fielen besser aus als im Vorfeld geschätzt. Druck auf den Aktienmarkt erzeugte die Aufwertung des Euro. Dieser stieg zeitweise auf 1,105 Dollar und bot damit einen willkommenen Anlass für Gewinnmitnahmen. Die europäische Gemeinschaftswährung hat auf Wochensicht um mehr als zwei Prozent zugelegt. Am Donnerstag ging es weiter bergab. Der Dax fiel bis auf 11.619 Punkte, konnte sich aber im Tagesverlauf wieder deutlich erholen und schloss nur leicht im Minus. Der eskalierende Konflikt im Jemen verunsicherte die Anleger. Der Ölpreis hingegen stieg deutlich. Investoren fürchten um die Öl-Versorgung aus der Golfregion. Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent stieg um rund 4,8 Prozent auf 57,04 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 3,30 Dollar auf 52,48 Dollar. Bundesanleihen und Euro-Peripherie Bundesanleihen waren auch diese Woche weiter gefragt. Zehnjährigen Bunds rentierten am Freitagmorgen bei 0,21 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte auf 158,3 Punkte. Griechenland steckt in akuter Finanznot. Die Europäische Zentralbank hat griechische Geschäftsbanken angewiesen, keine weiteren Staatspapiere ihres Landes mehr zu kaufen. Bei einer möglichen Staatspleite würden die Banken mit in den Bankrott gerissen werden, wenn sie zu viele Staatspapiere halten. Anlegertrends Volkswagen emittiert zwei neue Hybridanleihen Überraschend hat der Autohersteller Volkswagen vor wenigen Tagen zwei weitere endlos laufende Hybridanleihen im Gesamtvolumen von 2,5 Milliarden Euro emittiert. Die mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal ausgestatteten Anleihen haben keine Endfälligkeit. Der erste nachrangige Bond (WKN: A1ZYTK) führt mit 29 Millionen Euro Handelsumsatz die Liste der Umsatzspitzenreiter der Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart an. Die Anleihe hat einen Kupon von 3,50 Prozent p.a. bis 20.03.2030, danach wird der Kupon variabel: 15 Jahres Euro Swap Satz (EUSA15) + 306 Basispunkte bis 20.03.2050 und danach 15 Jahres Euro Swap Satz (EUSA15) + 381 Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt immer jährlich zum 20. März. Erstmals kann die Anleihe seitens des Emittenten am 20.03.2030 zu 100,00 Prozent gekündigt werden, danach immer jährlich zum 20. März. Auch die zweite nachrangige Anleihe (WKN: A1ZYTJ) ist sehr beliebt bei Anlegern. Sie verzinst sich bis zum 30.03.2022 mit 2,50 Prozent p.a., danach setzt sich der Floater-Kupon aus dem 7 Jahres Euro Swap Satz (EUSA7) + 220 Basispunkte zusammen und gilt bis 20.03.2025, danach 7 Jahres Euro Swap Satz (EUSA7) + 245 Basispunkte bis 20.03.2042, dann der 7 Jahres Euro Swap Satz (EUSA7) + 320 Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt immer jährlich zum 20. März. Die Anleihe kann zum 20.03.2022 seitens des Emittenten zu einem Kurs von 100,00 Prozent gekündigt werden, danach immer jährlich zum 20. März. Dieses Jahr will VW das große Ziel erreichen: Der Konzern will den Erzrivalen Toyota schlagen und zum größten Autohersteller der Welt werden. Zwar schwächelt VW weiter auf dem wichtigen US-Markt und leidet unter Einbußen in Russland, doch in China wächst das Unternehmen schneller als Toyota. Und der Automarkt in Europa erholt sich dank der besseren Konjunktur. Auch auf der Ergebnisseite zeigt sich VW stark: 2014 stieg der Umsatz auf 202 Milliarden Euro, das operative Ergebnis erreichte mit 12,7 Milliarden Euro einen Rekordwert. Die Rating-Agentur Moody’s hat kürzlich das Rating „normaler“ Anleihen des Autoherstellers auf „A2“ angehoben. Lufthansa verschiebt Emission Nach dem tragischen Absturz einer Maschine der Germanwings kamen die Anleihen der Muttergesellschaft Lufthansa unter Druck, beispielsweise der Bond mit Fälligkeit in 2019 (WKN: A12UAP). Nach dem Unglück hat Lufthansa angekündigt, die geplante Hybridemission zunächst zu verschieben. Tui kündigt Hybridanleihe Am Dienstag teilte der Tourismuskonzern Tui mit, dass er seine 300 Millionen Euro schwere Hybridanleihe (WKN: TUAG05) zum 30. April 2015 kündigen werde. Die mit derzeit 7,35 Prozent verzinste Schuldverschreibung wird inklusive aufgelaufener Zinsen zurückgezahlt. Tui hatte bereits vor wenigen Tagen eine Wandelanleihe in Aktien umgetauscht – dadurch musste der Konzern die Gläubiger nicht in bar auszahlen. Mit der so gewonnenen finanziellen Flexibilität zahlt Tui nun die Hybridanleihe zurück. Staatsanleihen: Spanien und Irland Neben einer zweijährigen spanischen Staatsanleihe (WKN: A1HTU1) waren diese Woche auch zwei irische Staatsanleihen (WKN: A1ZB2L und A1ZUS5) mit Laufzeit bis 2024 und 2022 enorm gefragt bei den Anlegern. Das Land ist nach der schweren Krise wieder auf gutem Wege. Die harten Konsolidierungsschritte und die Reformen seit 2009 zeigen Wirkung. So wurden die Gehälter und Pensionen im öffentlichen Dienst gekürzt, das Renteneintrittsalter auf 68 Jahre bis 2028 erhöht, der Kündigungsschutz gelockert, Sozialleistungen reduziert und die Mehrwertsteuer angehoben. Das Land befindet sich jetzt im Aufschwung, die Beschäftigung steigt, die Rückkehr an den Kapitalmarkt ist bereits vor einiger Zeit gelungen. Kein anderes Land der Währungsunion war derart starken Belastungen durch die Bankenkrise ausgesetzt. Börse Stuttgart TV Charts & Co.: Ölpreis - Preisverfall hält an Eine nachhaltige Trendwende will einfach nicht kommen. Der Preise für die Nordseesorte Brent oder auch die amerikanische Leichtölvariante WTI gerieten zuletzt erneut unter Abgabedruck. Ein nahezu identisches Bild zeigte zuletzt auch der Goldpreis. Auch dieser kann derzeit nicht von den anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Krisen in und um Europa profitieren. Weshalb eigentlich? Wie geht es weiter mit Gold und Öl? Finanzmarktanalyst Jochen Stanzl, GodmodeTrader, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=11562 Neueinführungen SAP Der größte europäische Softwarehersteller SAP hat am Donnerstag zwei neue Anleihen mit einer privatanlegerfreundlicher Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal begeben. Der Bond (WKN: A14KJF) im Volumen von 600 Millionen Euro läuft bis zum 01.04.2025 und ist mit einem Kupon von 1 Prozent ausgestattet. Der Floater (WKN: A14KJD) mit Laufzeit bis 03.04.2017 wurde im Volumen von 500 Millionen Euro emittiert. Der Kupon orientiert sich am Euribor + 17,0 Basispunkte. EIB – Europäische Investitionsbank Seit Mittwoch kann die Anleihe der Europäischen Investitionsbank (WKN: A1VJ06) mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nom. gehandelt werden. Der Zinslauf beginnt mit dem 26.03.2015 und fällig wird das Wertpapier am 15.04.2025. Der Zinssatz wurde bei 0,125% p. a. festgelegt. Deutsche Bank AG Jüngst hat die Deutsche Bank eine Inhaberschuldverschreibung mit einem Zinssatz von 0,60 Prozent p.a. emittiert (WKN: DB2GTN). Die Fälligkeit ist am 19.03.2021. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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