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NEW YORK (Dow Jones) - Der massive Abzug von Risiko-Assets hat am Donnerstag an Wall Street die Kurse einbrechen lassen. Der Dow-Jones-Index verzeichnete punktemäßig den höchsten Tagesverlust 2010 und notiert damit in der Nähe der Marke von 10.000 Punkten. Vor allem in den letzten Handelsminuten gerieten die Kurse noch einmal deutlicher unter Druck. Hintergrund waren die steigenden Sorgen bezüglich der Schuldenkrise in der Eurozone. Die von dort ausgehende Verunsicherung der Kapitalmärkte führte dazu, dass Investoren ihre Positionen abbauten. Dies war sowohl in den Preisen bei den Rohstoffen wie auch in den Aktienindizes abzulesen.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gab um 3,6% bzw 376 Punkte auf 10.068 nach und schloss damit nur zwei Punkte über seinem Tagestief. Für den S&P-500-Index ging es um 3,9% bzw 43 Punkte auf 1.072 nach unten. Damit wurde die wichtige Marke von 1.100 Punkten deutlich unterschritten. Der Nasdaq-Composite-Index reduzierte sich um 4,1% bzw 94 Punkte auf 2.204. Umgesetzt wurden 2,12 (Mittwoch: 1,63) Mrd Aktien. Den 160 Kursgewinnern standen 2.983 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 32 Titel. Die Verluste erstreckten sich durch alle Branchen und alle Indizes. Sowohl der DJIA als auch der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schlossen unter ihren 200-Tage-Linien, was am Freitag für weiteren Abgabedruck sorgen könnte. Im DJIA schlossen alle Werte im Minus, im S&P-500 schafften lediglich drei Aktien den Sprung ins Plus. Besonders unter Druck standen die Energie- und Rohstoffwerte. Die Erholung des Euro sei rein technisch bedingt gewesen und habe nichts mit einer positiveren Einschätzung der Situation in Europa zu tun, sagte ein Händler. Daher stützte der Anstieg der Gemeinschaftswährung die Kurse an Wall Street auch nicht. Die Sorgen hätten sich nun in Richtung einer Abkühlung der weltweiten Konjunktur ausgedehnt, hieß es weiter. "Das Vertrauen und auch die Geduld nehmen immer mehr ab", ergänzte ein Marktbeobachter. So seien die globalen Wechselbeziehungen sehr beeindruckend wenn sie funktionierten, doch es könne "halt auch in beide Richtungen gehen". Die US-Konjunkturdaten traten aufgrund der übergeordneten Themen in den Hintergrund. So deutete der unerwartet gefallene Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft auf eine Verlangsamung der Erholung hin. Der von der Federal Reserve Bank of Philadelphia berechnete Index der allgemeinen Wirtschaftstätigkeit in der Region ist im Mai dagegen leicht gestiegen und deutet weiterhin eine moderate Erholung an. Zudem ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung wider Erwarten stark gestiegen. Es wurde auf saisonbereinigter Basis ein Anstieg um 25.000 verzeichnet. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 4.000 vorhergesagt. Vor allem die Rohstofftitel und zyklischen Werte gaben deutlich nach. Alcoa fielen um 6,0% auf 11,07 USD, Boeing büßten 4,8% auf 63,00 USD ein, die Titel von Caterpillar verzeichneten einen Abschlag von 4,5% auf 58,67 USD und General Electric verloren 5,8% auf 16,26 USD. Auch Finanzwerte standen unter starkem Abgabedruck. Bank of America brachen um 6,2% auf 15,30 USD ein und waren damit der schwächste Wert im DJIA. American Express fielen um 3,9% auf 38,62 USD. Unter dem deutlich gefallenen Ölpreis litten Chevron mit einem Minus von 3,9% auf 73,60 USD und Exxon Mobil, die um 3,4% auf 60,33 USD nachgaben. Der Ölpreis fiel an der Nymex in der Spitze um rund 8%, konnte sich im späten Verlauf allerdings wieder leicht erholen. Applied Materials ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone vorgedrungen. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,20 USD, auf bereinigter Basis auf 0,22 USD je Aktie. Analysten hatten mit 0,21 USD je Aktie gerechnet. Die Aktie reduzierte sich um 2,5% auf 12,69 USD und hielt sich damit etwas besser als der Gesamtmarkt. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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