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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street schwankt am Dienstag zwischen kleinen Gewinnen und Verlusten, denn eine bevorstehende Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell bremst den Elan. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit verliert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 32.692 Punkte, der S&P-500 liegt noch knapper im Minus. Der Nasdaq-Composite gibt 0,1 Prozent ab. Die Verschärfung der Beziehungen zwischen China einerseits, den USA, der EU und Kanada andererseits sorgen für Verunsicherung. Der Westen hat Sanktionen gegen Peking wegen des Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren verhängt. China reagierte bereits mit Gegenmaßnahmen.
"Wir befinden uns wahrscheinlich in einem zyklischen Aufschwung, aber vielleicht sind wir uns selbst vorausgeeilt", warnt Fondsverwalter Sebastian Mackay von Invesco vor den aktuellen Risiken. Als positiv für die Aktienmärkte wird indes die Diskussion über ein großes Infrastrukturpaket der Biden-Regierung gesehen. Hier wird über Investitionen in die marode US-Infrastruktur von bis zu 3 Billionen Dollar nachgedacht. Daneben warten Händler mit Spannung auf die Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses im Sitzungsverlauf. Laut einem vorbereiteten Text will Powell die Wirtschaft weiter unterstützen. Auch Finanzministerin Janet Yellen wird sich den Fragen der Abgeordneten stellen. Zuletzt hatten steigende Inflationserwartungen für anziehende Rentenrenditen gesorgt. Die wiederum hatten die Aktienmärkte belastet. Aktuell sinkt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 4,2 Basispunkte auf 1,65 Prozent. Anleiheexperten befürchten jedoch, dass durch die enorme Verschuldungsnachfrage gerade im Hinblick auf das Infrastrukturprogramm die Renditen weiter nach oben getrieben werden könnten. Bank of America nimmt ihre Prognose für die US-Zehnjahresrendite deutlich über die 2-Prozentmarke nach oben. Mit großer Nervosität würden die Powell-Aussagen daher daraufhin abgeklopft, ob die Fed gegen den Anstieg der Marktzinsen vorzugehen gedenke. Der Präsident der Federal Reserve Bank von Richmond, Thomas Barkin, will sich indes in den nächsten sechs Monaten nicht von höheren Inflationszahlen schrecken lassen. Sein Kollege Robert Kaplan aus Dallas erwartet, dass die Fed den Leitzins im nächsten Jahr anheben werde. Biolife kauft zu - Chubb misslingt Hartford-Übernahme Unter den Einzelwerten ziehen Biolife Solutions nach zunächst zweistelligfen Gewinnen noch um knapp 5 Prozent an. Die Biopharmagesellschaft schluckt Stirling Ultracold. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Biolife rechnet aber damit, dass sich der Umsatz 2021 mehr als verdoppeln werde. Dagegen will sich Hartford Financial Services Group nicht von dem Wettbewerber Chubb übernehmen lassen und lehnt eine entsprechende Offerte ab. Hartford verlieren 1,9 Prozent, Chubb geben 0,1 Prozent ab. Die Titel von Quantumscape fallen um 10,5 Prozent. Der Batteriehersteller hat eine überraschende Kapitalerhöhung angekündigt. ViacomCBS sinken um 7,3 Prozent, auch der Medienkonzern plant eine Kapitalerhöhung. Die Papiere von Apollo Global Management sinken um 0,2 Prozent. Leon Black, Mitbegründer der Investmentgesellschaft, tritt als Vorstandsvorsitzender zurück. Netflix verteuern sich um 3,4 Prozent, nachdem Argus die Aktie auf "Kaufen" hochgestuft hat. "Sicherer" Dollar gefragt Am Devisenmarkt neigt der US-Dollar zur Stärke. Der Greenback legt mit Sorgen über die Stabilität der türkischen Wirtschaft nach der Entlassung des Zentralbankgouverneurs und die Spannungen zwischen Großbritannien und der EU wegen Impfstoffexporten zu und profitiert dabei von seinem Status als "sicherer Hafen". Für den Dollar-Index geht es um 0,5 Prozent nach oben. Der Euro fällt im Gegenzug auf 1,1866 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,1941 Dollar. Die neuen Reisebeschränkungen in europäischen Staaten wegen der Coronapandemie lasten auf den Erdölpreisen. "Der Osterurlaub in Europa dürfte ausfallen", sagt ein Händler. Damit dürfte auch die Nachfrage nach Öl zurückgehen. Zudem mehren sich Hinweise auf eine steigende Förderaktivität in den USA. Zudem lastet der feste Dollar auf den Rohstoffpreisen. Auch Gold und Industriemetalle geben nach. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz/flf (END) Dow Jones Newswires March 23, 2021 11:56 ET (15:56 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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