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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit teils deutlichen Kursverlusten haben sich die Börsen in Ostasien und Australien zur Wochenmitte gezeigt. Sie folgten den US-Aktienmärkten nach unten, die wiederum unter kräftig gestiegenen Anleiherenditen litten. Die hohe Inflation schürte dort erneut Befürchtungen, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel rigoros anziehen wird. Die Spekulationen reichen bis zu vier Zinserhöhungen im laufenden Jahr.
Die mit Abstand höchsten Verluste verzeichnete in Asien die Tokioter Börse. Dort fiel der Nikkei-225-Index um 2,8 Prozent. Neben den US-Vorgaben lasteten hier Erwägungen der japanischen Regierung, wegen der grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus die Öffnungszeiten von Restaurants in Tokio und anderen Präfekturen des Landes zu beschränken. Sony unter Druck - Microsoft-Interesse an Activision belastet Verkauft wurden in Tokio vor allem Aktien der Automobilbranche, von Reedereien und von Technologieunternehmen. Letztere gelten als besonders zinsempfindlich. Unter den Einzelwerten brachen Sony um 13 Prozent ein, nachdem Microsoft die Übernahme des Computerspieleherstellers Activision Blizzard angekündigt hat. Anleger fürchten, dass das beliebte Activision-Spiel "Call of Duty" infolge der Übernahme nur noch auf der Microsoft-Spielekonsole Xbox genutzt werden kann, und Nutzer der Playstation von Sony das Nachsehen haben. An den chinesischen Börsen verhinderte die taubenhafte Haltung der chinesischen Notenbank größere Verluste. Die People's Bank of China (PBoC) hatte zu Wochenbeginn zwei Zinssätze gesenkt und am Dienstag nach Börsenschluss in China versichert, dass sie frühzeitig und energisch handeln werde, um die Wirtschaft 2022 zu stabilisieren. Die PBoC will die Finanzinstitute dazu anhalten, ihre Kreditvergabe in diesem Jahr auszuweiten und will mehrere geldpolitische Instrumente einsetzen, um die Marktliquidität in angemessenem Umfang aufrechtzuerhalten. Um 0,3 Prozent ging es mit dem Leitindex in Schanghai nach unten. In Hongkong (-0,2%) hielten sich die Kurse der Spieleentwickler Tencent (+0,4%) und Netease (-0,2 Prozent) gut. Die Analysten der Citigroup gehen davon aus, dass die Lizenzvereinbarungen chinesischer Spieleentwickler mit Activision auch nach der Übernahme durch Microsoft bestehen bleiben. Sehr fest lagen Immobilieaktien im Markt, nachdem sich die chinesische Notenbank auch dahingehend geäußert hatte, dem kriselnden Sektor beiseite zu stehen. Country Garden gewannen 8,1, China Evergrande 4,3 und Shimao Group über 9 Prozent. Im australischen Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Minus von 1,0 Prozent. BHP verloren nach Veröffentlichung von Produktionszahlen und der Senkung der Kohleförderprognose 0,3 Prozent. Megaport brachen um 16 Prozent ein, nachdem der Anbieter von Software-Infrastrukturanbieter einen schwachen Zwischenbericht vorgelegt hatte. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/gos (END) Dow Jones Newswires January 19, 2022 03:19 ET (08:19 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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