Alt 06.09.19, 20:54
Standard Rentenreport KW 36
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Wird es ein trauriger Abgesang? Argentinien wieder in der Krise.

Nachdem sich die Anzeichen in Argentinien mehren, dass der von der Wirtschaft präferierte konservative Präsident Mauricio Macri im Dezember die Wahl verlieren wird, verliert der argentinische Peso weiter an Wert. Die Märkte fürchten, dass der linkspopulistische Oppositionsführer Alberto Fernandez im Schlepptau mit der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner als Sieger der Wahlen im Dezember hervorgehen wird. Fernandez war zwischen 2003 und 2008 unter dem inzwischen verstorbenen Nestor Kirchner und seiner Frau Cristina Fernandez de Kirchner Kabinettsleiter. Die Amtszeit von Cristina Fernandez de Kirchner war durch viele Skandale und im Jahr 2014 mit einer tiefen Rezession, bei einem Einbruch des BIP von knapp 2,5 Prozent, gekennzeichnet.

Geprägt durch die früheren Staatspleiten von Argentinien von 2001 und 2014 versuchen die Argentinier, ihre Pesos in US-Dollar zu tauschen. Der argentinische Peso hat im Vergleich zu Jahresbeginn knapp 50 Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Die argentinische Regierung verkündete am Wochenende umfangreiche Kapitalverkehrs- und Devisenkontrollen. So kann beispielsweise jeder Argentinier maximal 10.000 US-Dollar pro Monat erwerben. Ob durch diese Maßnahmen die Kapitalflucht nachhaltig gebremst wird, bleibt abzuwarten. Durch Deviseninterventionen der argentinischen Währungshüter sinken die Devisenreserven in US-Dollar weiter rapide. Die Ratingagenturen sehen Argentinien kurz vor der Staatspleite. Dies spiegeln auch die Kurse von argentinischen Staatsanleihen wieder.

Die „Jahrhundert-US-Dollaranleihe“ mit einer Fälligkeit bis 28.06.2117 und einem Nominalzins von 7,125 % notiert gegenwärtig bei knapp 43 %. Dieser Wert impliziert eine bevorstehende Staatspleite mit einem Schuldenschnitt. In der vergangenen Woche hat bereits Wirtschafts- und Finanzminister Hernan Lacunza den Rückzahlungsstopp für inländische Staatsanleihen angekündigt. Die Ratingagenturen stuften Argentinien daraufhin weiter ab. Lacunza hat auch Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen, um eine Verschiebung der Rückzahlungstermine von US-Dollar-Anleihen zu erreichen. Der derzeitige Oppositionsführer und wahrscheinlich zukünftige Präsident, Alberto Fernandez, sieht Präsident Marci und den IWF als die Schuldigen für die wiederaufflammende Krise in Argentinien.
Die nächsten Wochen und Monate werden sehr spannend für Argentinien. Es bleibt zu hoffen, das Argentinien einmal in ein langfristig ruhigeres Fahrwasser kommt und sein Potenzial ausschöpfen kann.

Bundes-/Staatsanleihen

Gestartet ist der Euro-Bund-Future in die Handelswoche mit 179,18 Prozentpunkten. Am Dienstagvormittag erreicht der Euro-Bund-Future sein bisheriges Wochenhoch bei 179,61 Prozentpunkten. Danach bröckelte der Euro-Bund-Future kontinuierlich ab. Gegen Donnerstagnachmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 177,76 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von -0,62 %.
Die negative Rendite der 30-jährigen Bundesanleihen beträgt am Donnerstagmittag -0,09 %. In der Vorwoche lag die negative Rendite noch bei -0,24 %.

Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

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Anlegertrends

Lichttechnik- und Elektronikkonzern Hella begibt Anleihe

Hella begibt eine Anleihe (WKN A2YN2Z) mit einem Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und einer Laufzeit bis zum 26.01.2027. Die Anleihe besitzt einen Kupon von 0,5 %. Erstmals wird der Kupon am 26.01.2020 ausbezahlt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. Die Zinszahlung erfolgt jährlich zum 26.01. Der Emittent kann die Anleihe vorzeitig kündigen. Moodys ratet Hella mit Baa1.

Kranich-Airline mit neuer fünfjähriger Unternehmensanleihe

Lufthansa platziert eine neue Euro-Anleihe (WKN A2YNV6) mit einem Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und einer Laufzeit bis zum 06.09.2024. Die Anleihe besitzt einen Kupon von 0,25 %. Erstmals wird der Kupon am 06.09.2020 ausbezahlt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P stuft Lufthansa mit einem Rating von BBB ein.

Hochtief emittiert zwei neue Anleihen

Der Infrastrukturbaukonzern Hochtief emittiert zwei neue Unternehmensanleihen: Unter der WKN A2YN2U findet sich eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 500 Millionen. Euro, welche am 03.09.2027 fällig wird. Zu einem Kupon von 0,5 % ist der Termin der nächsten Zinszahlung der 03.09.2020. Anleihe Nummer zwei (WKN: A2YN2V) verfügt über ein Emissionsvolumen von 250 Millionen Euro und einer Laufzeit bis zum 03.09.2031. Die Anleihe besitzt einen Kupon von 1,25 %. Die nächste Zinszahlung ist am 03.09.2020. Beide Anleihen sind in der kleinsten handelbaren Einheit und dem handelbaren Mindestbetrag von 1.000 Euro identisch. Die Anleihen sind durch den Emittenten vorzeitig kündbar. Geratet wird Hochtief von S&P mit BBB.

Vier neue Siemens-Anleihen

Der deutsche Industriekonzern Siemens emittiert vier neue Euro-Anleihen: Unter der WKN A2R68J findet sich eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro, welche am 02.09.2021 fällig wird. Der Kupon beträgt 0,0 %. Anleihe Nummer zwei (WKN: A2R68K) verfügt über ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und einer Laufzeit bis 05.09.2025. Deren Zinssatz beträgt ebenfalls 0,0 %. Anleihe Nummer drei (WKN: A2R68L) verfügt über ein Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro und einer Laufzeit bis 05.09.2029. Deren Zinssatz beträgt 0,125 %. Die nächste Zinszahlung ist für den 05.09.2020 festgesetzt. Anleihe Nummer vier (WKN: A2R68M) verfügt ebenfalls über ein Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro und einer Laufzeit bis 05.09.2034. Deren Zinssatz beträgt 0,5 %. Die nächste Zinszahlung ist für den 05.09.2020 festgesetzt. Bei allen vier Anleihen ist der handelbare Mindestbetrag 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. Geratet wird Siemens von S&P mit A+.


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Argentinien-Krise verschärft sich: Schnäppchenjäger am Anleihenmarkt?

Die Krise in Argentinien verschärft sich. Um die Kapitalflucht und den Peso-Verfall einzudämmen wurden in dieser Woche Devisenkontrollen eingeführt. Über die Reaktionen am Anleihenmarkt berichtet Bianca Becker, Anleihenhändlerin auf dem Stuttgarter Parkett, im wöchentlichen Marktgespräch. Sie verrät zudem welche Erwartungen die Anleger an die EZB-Sitzung haben und ob ein DAX-Austritt von ThyssenKrupp die Anleihen tangiert.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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