Alt 24.05.12, 17:04
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX kann sich trotz schwacher Daten erholen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Ausverkauf vom Vortag ist es am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt zu einer leichten Erholung gekommen. Im Handel war vor allem von einer technischen Gegenbewegung nach dem vorherigen Abverkauf die Rede. Das fundamentale Umfeld bleibt indes schwierig. Der informelle EU-Gipfel in Brüssel ging ohne Ergebnisse zu Ende, die Einkaufsmanagerindizes aus Europa und China fielen schwach aus, und der ifo-Geschäftsklimaindex enttäuschte.

Der DAX gewann 0,5 Prozent oder 30 auf 6.316 Stellen und schloss damit etwas fester. Für etwas Erleichterung sorgte die erstmalige Veröffentlichung des vorläufigen Einkaufsmanagerindex aus den USA durch Markit. Mit einem Wert von 53,9 blieb dieser klar im expansiven Bereich, während die Indizes aus Europa und China weiter unter der Expansionsschwelle von 50 verharrten. Damit scheint die US-Wirtschaft ihr moderates Wachstum fortzusetzen, während Europa mit der Rezession kämpft.

Der ifo-Index ist im Mai auf 106,9 gefallen von 109,9 im April. Die Konsensschätzung von Volkswirten sah nur einen leichten Rückgang auf 109,5 voraus. "Ein so deutlicher Rückgang des ifo-Indexes kommt (...) überraschend. Offenbar belasten die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Schuldenkrise die Stimmung stärker als bislang angenommen", kommentierte Viola Julien von der Helaba.

Im Handel geht man davon aus, dass den Märkten die hohe Volatilität bis auf weiteres erhalten bleibt. Es sei unwahrscheinlich, dass die Börsen auf dem derzeitigen Niveau bereits einen Boden ausgebildet hätten. Einen der größten Unsicherheitsfaktoren stellt Griechenland dar. Dort wird Mitte Juni erneut gewählt. Derzeit ist völlig unklar, ob das Land in der Eurozone verbleiben wird oder nicht.

Mit Blick auf Einzeltitel standen Bayer-Aktien im Rampenlicht. Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat gegen die Zulassung des Thrombosemedikaments Xarelto bei Patienten mit der Herzkrankheit ACS gestimmt. Bayer reagierte am Morgen darauf und bekräftigte die Umsatzprognose von 2 Milliarden Euro für das Medikament. Die Aktie gab dennoch um 0,8 Prozent auf 50,45 Euro nach.

E.ON verteuerten sich um 2,1 Prozent auf 15,31 Euro und RWE um 2,2 Prozent auf 29,98 Euro. Die Analysten der Commerzbank haben beide Aktien hochgestuft. Für die Aktie der Deutschen Post ging es um 2,8 Prozent auf 13,23 Euro nach oben. Das Unternehmen ist für die Gewinne auf mittlere Sicht etwas optimistischer gestimmt.

Metro und SAP waren optisch die größten Kursverlierer im DAX. Metro handelten 5,4 Prozent oder 1,27 auf 22,48 Euro leichter und SAP 2,6 Prozent bzw 1,21 auf 46,17 Euro niedriger. Allerdings waren die Kursverluste auf die Dividendenabschläge bei den beiden Aktien zurückzuführen. Metro hat am Donnerstag 1,35 Euro je Aktie ausgeschüttet und SAP 1,10 Euro.

Gemieden wurden Konsumgüterpapiere. Ein Händler sprach von einem Verkaufsbasket im Sektor. adidas verloren 1 Prozent, Fielmann 1,7 Prozent, Hugo Boss 2,5 Prozent und Puma 1,3 Prozent.

DJG/mpt/cln

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