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Die ostasiatischen Börsen haben sich am Mittwoch schwer getan, eine klare Interpretation der wichtigen Konjunktursignale aus China zu finden. Es überwog die Skepsis, wie an den Verlusten an einer Mehrzahl der Börsen festzumachen war. Der von der HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex hatte sich im April leicht gegenüber März verbessert, blieb aber weiter unter der Expansionsschwelle, die auf Wirtschaftswachstum schließen ließ. Enttäuschend zeigte sich die Subkomponente zu den Exportaufträgen.
"Die Daten trafen die Erwartungen, vor allem aber überraschten sie nicht negativ. Was den Aktienmarkt belastet, sind die anstehenden Börsengänge und die Frage, inwieweit die Ausgabepreise vernünftig erscheinen", sagte Analyst Zhang Gang von Central China Securities mit Blick auf die chinesischen Aktienkurse. Während die Börsen in Tokio und Sydney (plus 0,7 Prozent) ihre Gewinne trotz der insgesamt eher mauen China-Daten verteidigten, drehten die chinesischen Handelsplätze in Schanghai (minus 0,3 Prozent) und Hongkong (minus 1,0 Prozent) in negatives Terrain. Auch Singapur (minus 0,7 Prozent) und Seoul (minus 0,2 Prozent) meldeten Verluste. Der japanische Aktienmarkt wurde gestützt von der Hoffnung auf Handelserleichterungen mit den USA. US-Präsident Barack Obama begann seinen dreitägigen Staatsbesuch in Japan. Der Nikkei-225 kletterte um 1,1 Prozent auf 14.546 Punkte, obwohl der Yen im Schlepptau der Daten zunächst zur Stärke neigte. Zum Handelsende am Aktienmarkt gab der Yen seine Gewinne aber fast wieder vollständig ab. Mit 102,57 Yen kostete der US-Dollar zuletzt etwas mehr als zum Vortageshandelsende bei Aktien, als Anleger nur 102,52 Yen für einen Dollar erhielten. Legt der Wechselkurs der japanischen Währung zu, belastet dies die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft und in der Folge oft auch die Tokioter Börse. Der chinesische Renminbi baute seine jüngsten Verluste aus und fiel auf das niedrigste Niveau seit 16 Monaten. Der Pessimismus über die konjunkturelle Entwicklung in China nehme zu, hieß es. Zuletzt ging der US-Dollar bei 6,2409 Yuan um, im Tagestief war die chinesische Währung bis auf 6,2467 Yuan zum Dollar gefallen. Vor rund zwei Wochen sind noch Wechselkurse um 6,20 Yuan aufgerufen worden. Die sich beschleunigende Talfahrt des Renminbi lässt nach Einschätzung aus dem Handel nur den Schluss zu, dass die Politik in China einer Abwertung aufgeschlossener gegenüber steht. Händler sprachen von einer verkappten Exporthilfe für chinesische Unternehmen. In China trugen auch die Börsenpläne von Guotai Junan Securities, Orient Securities und Dongxing Securities zum allgemeinen Abwärtstrend bei Aktien bei. Handfesteres lieferten da die Korruptionsermittlungen bei China Resources Holdings, deren gelistete Töchter weiter unter Abgabedruck standen. China Resources Land bauten ihre Verluste den achten Tag in Folge aus und gaben um weitere 1,6 Prozent nach, nachdem der Vizepräsident des Unternehmens seinen Hut genommen hatte. China Mobile verloren nach schwachen Erstquartalszahlen 2,6 Prozent. Mit dem schwachen Renminbi ging die Befürchtung einher, die Kupferpreise könnten nachgeben, weil chinesische Unternehmen ihre Auslandskäufe reduzieren könnten. Anhui Jincheng Copper gaben um 1,6 Prozent nach. In Tokio schnellten Seibu Holdings nach ihrem Börsengang um 11 Prozent empor. Nach einer Gewinnwarnung durch den Raffineriekonzern JX Holdings gaben die Aktien zunächst nach. Nach Bestätigung der Dividende erholte sich der Kurs und schloss 0,6 Prozent fester. Nach einem gesenkten Ausblick verloren JSR 5,5 Prozent. Am Rohstoffmarkt erholte sich der Goldpreis von seinen Vortagestiefs bei 1.279 auf 1.285 Dollar. Öl der europäischen Referenzsorte Brent stagnierte bei 109,31 Dollar je Fass in etwa auf Vortagesschluss. Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com DJG/DJN/flf/ros Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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