Alt 19.09.11, 16:00
Standard XETRA-MITTAG/Rückschlag - Schuldenkrise wieder im Vordergrund
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt werden die Kursverluste am Montagmittag größer. Der DAX verliert gegen 13.15 Uhr 2,5% oder 141 auf 5.432 Punkte. Händler sprechen von einem Rückschlag nach dem Anstieg um etwa 10% in der vergangenen Woche. "Die Schuldenkrise in der Eurozone rückt wieder in den Vordergrund", so ein Marktteilnehmer. Finanzminister Schäuble hat Griechenland erneut mit Zahlungsstopp gedroht, sollte das Land seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. Begründet wird die abnehmende Risikobereitschaft auch mit dem ergebnislosen Treffen der EU-Finanzminister vom Wochenende. Wesentliche Fortschritte seien nicht erzielt worden, heißt es von einem Händler.

Als belastend erweise sich auch die klare Absage an ein neues Konjunkturprogramm in der Eurozone, wie es der US-Finanzminister Timothy Geithner gefordert habe. Der Markt sei bis Freitag auch durch den großen Verfallstermin an der Terminbörse Eurex unterstützt worden und diese Unterstützung falle nun weg.

Im Handel geht man von einer Fortsetzung des volatilen, also schwankungsanfälligen Geschäfts aus, das vor allem vom Makroumfeld geprägt sein dürfte. Wichtige Unternehmensnachrichten gebe es zu Wochenbeginn nicht zu verarbeiten. Der nächste Widerstand im DAX wird zunächst um das Niveau von 5.650 gesehen, nach unten ist der deutsche Leitindex um 5.400 Stellen unterstützt. Einige Marktteilnehmer hoffen auf die US-Notenbank, die am Dienstag und Mittwoch zur Geldpolitik tagt. Am Markt heißt es, möglicherweise könnte die Notenbank versuchen, nach den kurzen Leitzinsen auch die langen Zinsen am Anleihenmarkt nach unten zu drücken.

Unter der Schuldenkrise leiden laut Händlern erneut die europäischen Finanzwerte. "Auch wenn die Notenbanken die erwarteten Liquiditätsengpässe gelöst haben, das Problem einer möglichen Unterkapitalisierung besteht weiterhin", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Bestände an Staatsanleihen in den Bankenportfolios. Von der Creditseite ist zu hören, dass Europas Banken derzeit keinen Zugang zum Kapitalmarkt haben. Deutsche Bank fallen um 2,0% auf 24,59 EUR und Commerzbank um 2,9% auf 1,71 EUR.

Angeführt werden die Verlierer von Deutsche Börse, die um 5,8% fallen auf 41,09 EUR. Die Aktie sinke mit anderen Titeln aus dem Finanzsektor, heißt es von einem Händler. Die deutlicheren Abgaben seien einzig auf die vorherige Outperformance der Aktie in den vergangenen Tagen zurückzuführen. VW verlieren 4,0% auf 110,45 EUR, nachdem der Kurs zum Handelsschluss am Freitag wegen der Aufnahme in den Euro-Stoxx-50 stark gestiegen war. ThyssenKrupp geben 4,2% ab auf 20,57 EUR.

In der zweiten Reihe werden laut Händlern EADS von der Hoffnung auf einen Einstieg von Katar gestützt. Katar soll an der Übernahme des Anteils von Daimler interessiert sein, Daimler hält insgesamt noch gut 22% an EADS. "Die Tatsache, dass Katar einsteigen möchte, ist per se nicht neu", sagt ein Händler. Als stützend erweist sich vielmehr, dass sich offenbar die Haltung der Bundesregierung bezüglich eines ausländischen Investors geändert hat. Sollte sich das bestätigen, wäre dies klar positiv zu werten. EADS gewinnen 1,8% auf 21,99 EUR.

Im TecDAX fallen SMA Solar um 9,1% auf 51,03 EUR. Am Mittag hat das Unternehmen seinen schlechten Ausblick mit konkreten Zahlen untermauert. Der MDAX verliert 2,0%, der TecDAX 1,5%.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
DJG/hru/flf


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