Alt 22.09.11, 18:32
Standard XETRA-SCHLUSS/Einbruch - Im Bann der Rezessionsfurcht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit massiven Abschlägen haben die deutschen Aktienmärkte am Donnerstag auf die Aussagen der US-Notenbank und enttäuschende chinesische Wirtschaftsdaten reagiert. "Es war der negative Ausblick, der die Märkte bis in die Knochen erschüttert hat", sagte ein Händler angesichts des skeptischen Ausblicks, den die US-Notenbank für die Wirtschaft des Landes gegeben hat.

Aber auch die Geschäftsaktivität in der deutschen Privatwirtschaft stagniert. Im September ist der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes auf den niedrigsten Stand seit 24 Monaten gefallen. Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im laufenden Monat ebenfalls stärker als erwartet eingetrübt. Der DAX sackte um 5% oder 270 auf 5.164 Punkte ab. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 203,2 (Vortag: 149,2) Mio Aktien im Wert von rund 4,32 (Vortag: 2,94) Mrd EUR.

"Was wir sehen, ist eine breit gestreute Auflösung von Risikopositionen nach dem Kommentar der Fed gestern Abend", so Händler. Dies habe auch an enttäuschten Erwartungen gelegen, die US-Notenbank könnte über die "Operation Twist" hinaus weitere Maßnahmen ergreifen. Es wurde lediglich angekündigt, dass die Fed kurzlaufende Anleihen verkauft und dafür langlaufende Anleihen erwirbt, um die Zinsen am langen Ende zu drücken.

Besonders konjunkturabhängige Aktien und Bankenwerte gerieten unter Druck. Bei den Finanzwerten spielte hinein, dass die Rating-Agentur Moody´s die drei US-Großbanken Bank of America-Merrill Lynch, Wells Fargo und Citigroup abgestuft hatte. Deutsche Bank sackten um 8,4% auf 21,90 EUR ab und Commerzbank um 6,4% auf 1,56 EUR. ThyssenKrupp sanken im Sog der schwachen europäischen Rohstoffwerte um 7,9% auf 18,74 EUR, Salzgitter um 7,6% auf 34,72 EUR.

Als "das komplett falsche Zeichen" bezeichnete ein Händler das Szenario, dass Metro die Real-Kette nicht verkauft. Verkauft wurde stattdessen die Aktie, die um 8,1% auf 28,95 EUR fiel. Halbwegs hielten sich lediglich Fresenius und FMC. Beide Aktien gelten als ausgesprochen defensiv. FMC gaben um 3,5% auf 49,49 EUR nach, Fresenius verloren 3% auf 68,93 EUR. Stada verloren dagegen wegen der Gewinnwarnung am Mittwoch weitere 9,5% auf 17,01 EUR. Die starkzyklischen Maschinenbautitel mussten ebenfalls deutlich Federn lassen und zogen den MDAX mit 5,7% noch stärker nach unten als den DAX.

Q-Cells brachen um 11,5% auf 0,53 EUR ein. Die Analysten der WGZ-Bank merkten an, dass sich der starke Preisverfall für Photovoltaik-Technologie ungebremst fortsetze und rieten zum Verkauf.

DJG/mif/flf

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