Beitrag gelesen: 32281 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel verabschiedet. Der DAX gab bei ruhigem Geschäft um 0,3 Prozent auf 14.340 Punkte nach. Gesucht waren lediglich die Autowerte.
Für etwas Abgabedruck sorgten britische Marktteilnehmer, die bereits ihr langes Wochenende beginnen. Am Donnerstag und Freitag sind in Großbritannien Feiertage. Dazu findet auch am Pfingstmontag in vielen Ländern ausser Deutschland kein Handel statt. Die "große" Zinserhöhung um 50 Basispunkte in Kanada war am Markt erwartet worden. Gut kam in den USA der Anstieg des ISM-Index der Industrie bei einem gleichzeitig leichten Rückgang des Preisdrucks an. Im Fokus steht nun das Beige Book der Fed am Abend. Inflationsschock im deutschen Einzelhandel Die Folgen des Inflationsschocks in Europa mit über 8 Prozent Preisanstieg zeigten sich nun deutlich: Im deutschen Einzelhandel brach der Umsatz mit Lebensmitteln um 7,7 Prozent gegenüber dem Vormonat ein - der größte Umsatzeinbruch seit Beginn der Zeitreihe 1994. Insgesamt fiel der Umsatz über alle Bereiche hinweg um 5,4 Prozent zum Vormonat. "Viele Waren stehen nicht im Regal, sondern im Container in einem Hafen von China", sagte Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut. Für Aktien wie Ceconomy ging es 1,6 Prozent abwärts, Zalando fielen um 6,6 Prozent. Die Inflation werde den Konsum auch weiter drücken, meinte Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck & Aufhäuser Lampe, und rechnet dieses Jahr sogar mit einem Realeinkommensverlust. Autowerte gesucht - DWS unter Druck Branchenfavorit war europaweit der Auto-Sektor mit 1,3 Plus im Branchenindex. Mercedes-Benz, BMW und VW stiegen um bis zu 2,1 Prozent, Porsche und Zulieferer Vitesco sogar um 4,0 bzw. 4,1 Prozent. Hier trieben Hoffnungen auf eine Auflösung der Lieferstaus durch Lockerungen in der chinesischen Anti-Corona-Politik. SAP legten um 0,5 Prozent zu nach guten Zahlen von US-Konkurrent Salesforce. Deren CEO berichtete von einer guten Nachfrage und wenig Gegenwind von Seiten der Inflationsentwicklung. Ernüchterung gab es bei den Online-Apotheken aufgrund neuer Zeitpläne zur Einführung des E-Rezepts. Zur Rose fielen um 2,4 Prozent und Shop Apotheke sogar um 6,1 Prozent. Der Markt hatte hier mit schnelleren Schritten und einer deutschlandweiten Einführung des Rezepts gerechnet. Bei Vermögensverwalter DWS ging es um weitere 6,2 Prozent abwärts. Die Deutsche-Bank-Tochter (-0,8%) löst ihren Leiter, Asoka Wöhrmann, nach der Hauptversammlung am 9. Juni ab. Am Vortag hatten "Greenwashing"-Vorwürfe für eine Hausdurchsuchung gesorgt. Händler wunderten sich aber über die Rechtsgrundlage, da es gar keinen verbindlichen Rahmen für ESG-Kriterien gebe. Rheinmetall kletterten um 2,0 Prozent. Mit dem neuen Großauftrag im Automotive-Bereich zeige sich, dass nicht nur der Rüstungsbereich aussichtsreich ist, hieß es. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/ros (END) Dow Jones Newswires June 01, 2022 11:52 ET (15:52 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|