Alt 31.01.13, 13:30
Standard Unsicherheit an den Börsen nimmt wieder zu
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FRANKFURT--Europas Börsen bauen bis Donnerstagmittag die Verluste weiter aus. "Nach der guten Performance der Aktienmärkte seit Mitte November ist ohnehin mit einer Zwischenkorrektur zu rechnen", merkt die BHF Bank an. Die schwächeren Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag und aus Japan am Morgen böten "eine gute Entschuldigung für Gewinnmitnahmen". Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal leicht geschrumpft, was viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt hat.

Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,9 Prozent auf 2.706 Punkte. Für den DAX geht es 0,5 Prozent auf 7.770 nach unten. Am Devisenmarkt kommt der Euro gegen den Dollar etwas unter Abgabedruck und fällt in den Bereich von 1,3550 zurück. Im Handel sieht man dennoch weiteres Aufwärtspotenzial im Euro. Die US-Notenbank hat am Vorabend ihr Anleihenkaufprogramm mit einem monatlichen Volumen von 85 Milliarden Dollar bestätigt. Mit der Verlangsamung der US-Wirtschaft ist ein Ende der ultralockeren Geldpolitik nicht in Sicht.

Im Bankensektor sticht die Aktie der Deutschen Bank mit einem Plus von 0,6 Prozent positiv hervor. Trotz eines überraschenden Milliardenverlustes kaufen die Anleger die Aktie. Grund hierfür scheint zu sein, dass eine Kapitalerhöhung der größten deutschen Bank trotz des hohen Verlustes offenbar nicht ansteht. Das sorgt für Erleichterung. Der Verlust vor Steuern übertraf mit rund 2,2 Milliarden Euro den Analystenkonsens um rund das Zehnfache. Belastet wurde das Geldhaus durch hohe Wertminderungen.

Französische Banken wie Credit Agricole liegen mehr als 3 Prozent im Minus, auch mit der Aktie von Banco Santander geht es nach Viertquartalszahlen um 3 Prozent abwärts. Hier belastet der Rückgang der Margen in den Schlüsselmärkten Brasilien, Spanien und England. "England und Spanien lagen schon im Trend, aber es gibt einen höher als erwarteten Druck auf den Umsatz in Brasilien", sagt Daragh Quinn von Nomura. Immerhin scheine der Trend zu einer Verbesserung der Qualität der Assets von Santander weiterzugehen.

Trotz eher durchwachsener Ergebnisse von Infineon zieht die Aktie um 4,1 Prozent an. Händler sprechen auch hier von Erleichterung. Weder sei der befürchtete Umsatzeinbruch eingetreten noch habe es einen düsteren Ausblick des Halbleiterherstellers gegeben. Für das Ericsson-Papier geht es nach Zahlen gleich um 9,2 Prozent nach oben. Cheuvreux spricht von einem Wendepunkt für den Telekommunikationsausstatter. Ericsson geht davon aus, dass sich das Geschäftsklima im zweiten Halbjahr verbessern wird.

In London büßen die Papiere von AstraZeneca mehr als fünf Prozent ein. Der Pharmakonzern rechnet im laufenden Jahr mit sinkenden Umsätzen und Gewinnen. Aktien von Royal Dutch Shell geben um 1,7 Prozent nach. Hier sind die Geschäfte im vierten Quartal nicht so gut gelaufen wie erwartet.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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