Alt 28.01.21, 19:04
Standard Wall Street nach Vortagesverlusten kräftig erholt
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich nach den kräftigen Vortagesverlusten am Donnerstag im Verlauf deutlich erholt. Der Dow-Jones-Index legt gegen Mittag (Ortszeit New York) um 1,9 Prozent zu auf 30.877 Punkte, der S&P-500 gewinnt 1,8 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite geht es um 1,1 Prozent nach oben.

Stützend wirkt, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2020 ihre Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt hat, doch der Zuwachs reichte nicht aus, um eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Gesamtjahr abzuwenden. Bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde indessen mit 847.000 ein stärkerer Rückgang als erwartet verzeichnet.

Die noch immer grassierende Corona-Pandemie mit ihren ansteckenderen Mutationen und schleppend verlaufende Impf-Kampagnen schüren bei den Anlegern indessen weiter Zweifel an einer baldigen Erholung der Weltwirtschaft. Passend dazu verkündete US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Mittwoch, dass der Weg zu einer Erholung der Wirtschaft "höchst unsicher" bleibe. Jedoch gebe es "verschiedene Elemente, die auf einen besseren Ausblick im zweiten Halbjahr" hinwiesen, so Powell weiter. Die Wirtschaft sei weit entfernt von den Zielen der Fed, doch die weitere Verbreitung von Impfungen sollte die Pandemie zum Abklingen bringen. Die US-Notenbank ließ ansonsten ihren geldpolitischen Kurs wie zuvor erwartet unverändert.

Die langsame Einführung von Impfstoffen und die Covid-19-Restriktionen in den großen Volkswirtschaften haben Investoren dazu veranlasst, etwas Geld vom Tisch zu nehmen, so Olaf van den Heuvel, Chief-Investment-Officer bei Aegon Asset Management.

Indessen läuft die Berichtssaison auf vollen Touren weiter. Für große Aufmerksamkeit dürfte der Börsengang der SAP-Tochter Qualtrics an der Nasdaq sorgen. Als "massiv überzeichnet" hatte SAP-CEO Christian Klein das Angebot am Mittwoch in einem Interview mit dem US-Sender CNBC bezeichnet. Der Ausgabepreis wurde auf 30 Dollar angehoben, zuletzt waren es 27 bis 29 Dollar. Erst nach Handelsschluss geben Mondelez und Visa noch Einblicke in ihre Geschäftszahlen.

Apple und Tesla nach Zahlen leichter - American Airlines steigen

Apple hat im Weihnachtsgeschäft trotz verspäteter Produktstarts von den neuen iPhone-Modellen profitiert. Auch die starke Nachfrage nach Tablets und Laptops setzte sich fort. Der Überschuss im ersten Quartal des Geschäftsjahres stieg unerwartet deutlich um 29 Prozent auf 28,76 Milliarden Dollar. Der Umsatz knackte erstmals die 100-Milliarden-Marke. Doch auf eine konkrete Prognose für das laufende zweite Quartal verzichtete Apple. Finanzchef Luca Maestri gab immerhin eine grobe Indikation. Die Apple-Aktie verliert 2,3 Prozent.

Facebook hat im vierten Quartal 2020 die Prognosen der Analysten mit Umsatz und Ergebnis zwar übertroffen. Aber die Aussagen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg zu den möglichen Entwicklungen im Bereich Ad-Targeting, also der personalisierten Werbung, kommen nicht gut an. Der Grund ist, dass der iPhone-Konzern Apple Facebook schon seit Monaten Sorgen bereitet mit den Plänen, den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Privatsphäre zu geben. Die Aktie tendiert gut behauptet.

Tesla knicken um 2,9 Prozent ein. Der E-Autobauer hat im vergangenen Jahr erstmals in der Konzerngeschichte einen Jahresgewinn verbucht. Im vierten Quartal verfehlte der Konzern gewinnseitig jedoch die Erwartungen des Marktes.

American Airlines liegen 4,4 Prozent im Plus. Die Fluggesellschaft ist besser durch das vierte Quartal 2020 gekommen als befürchtet. Der Nettoverlust summierte sich zwar auf 2,18 Milliarden US-Dollar, nachdem die Airline vor Jahresfrist noch 414 Millionen Dollar Gewinn erzielt hatte. Vor Sonderposten lag der Verlust je Aktie aber nur bei 3,86 Dollar, während Analysten minus 4,11 Dollar erwartet hatten.

Dow geben 0,5 Prozent nach, obwohl der US-Chemiekonzern im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt ist. Das Unternehmen übertraf sowohl beim Ergebnis als auch beim Umsatz die Erwartungen der Analysten. Whirlpool fallen 9,2 Prozent. Der Hersteller von Haushaltsgeräten übertraf die Markterwartungen im vergangenen Quartal. Der Ausblick verfehlte gewinnseitig aber zum Teil die Konsensschätzungen.

Levi Strauss geben 7,6 Prozent nach. Der Bekleidungseinzelhändler glänzte mit guten Viertquartalszahlen, räumte aber wegen der Coronapandemie einen geringeren Kundenverkehr in den Ladengeschäften ein.

Dollar mit Seitwärtsbewegung

Der Dollar zeigt sich nach den Beschlüssen und Aussagen der US-Notenbank zu ihrer weiteren Geldpolitik am Vorabend mit einer Seitwärtsbewegung, begleitet von kleineren Schwankungen. Der Dollar-Index gibt 0,1 Prozent nach. Aktuell notiert der Euro 0,1 Prozent fester bei 1,2120 Dollar. Im Vergleich zu dem, was die EZB am Mittwoch an Schlagzeilen geliefert habe, sei die Fed-Sitzung (erwartungsgemäß) unspektakulär verlaufen, kommentierte Commerzbank-Expertin You-Na Park-Heger. Entsprechend zeige der Dollar keine nennenswerte Reaktion.

Die Ölpreise drehen ins Minus. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sinkt um 0,8 Prozent auf 52,41 Dollar, Brent notiert 0,5 Prozent niedriger bei 55,54 Dollar.

US-Anleihen sind nach der Fed-Sitzung nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt bei sinkenden Notierungen um 3,2 Basispunkte auf 1,05 Prozent.

Der Goldpreis zeigt sich gut behauptet. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,2 Prozent auf 1.849 Dollar.

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January 28, 2021 12:07 ET (17:07 GMT)

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