Alt 29.01.21, 06:19
Standard Wall Street macht Teil der Vortagesverluste wett
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NEW YORK (Dow Jones)--Etwas erholt von den Vortagesverlusten sind die US-Börsen am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index legte um 1,0 Prozent zu auf 30.603 Punkte, der S&P-500 gewann ebenfalls 1,0 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite ging es um 0,5 Prozent nach oben. Auf 2.272 (Mittwoch: 543) Kursgewinner kamen 927 (2.677) -verlierer. Unverändert gingen 66 (55) Titel aus dem Handel.

Einige ermutigende Konjunkturdaten drängten die noch immer grassierende Corona-Pandemie mit ihren ansteckenderen Mutationen und schleppend verlaufenden Impfkampagnen etwas in den Hintergrund. Stützend wirkte, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2020 ihre Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt hat, doch der Zuwachs reichte nicht aus, um eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Gesamtjahr abzuwenden. Bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde indessen mit 847.000 ein stärkerer Rückgang als erwartet verzeichnet. Der Index der Frühindikatoren deckte sich im Dezember mit den Erwartungen der Ökonomen. Die Zahl der Neubauverkäufe im Dezember enttäuschte zwar die Erwartungen, was aber nicht ins Gewicht fiel.

Große Aufmerksamkeit zog der Börsengang der SAP-Tochter Qualtrics an der Nasdaq auf sich. Als "massiv überzeichnet" hatte SAP-CEO Christian Klein das Angebot am Mittwoch in einem Interview mit dem US-Sender CNBC bezeichnet. Der erste Kurs lag mit 41,85 Dollar schon deutlich über dem zuletzt auf 30 Dollar angehoben Ausgabepreis. Zum Handelsende notierte die Aktie fast 52 Prozent darüber bei 45,50 Dollar.

Apple und Tesla nach Zahlen leichter - American Airlines steigen

Derweil lief die Berichtssaison auf vollen Touren weiter. Apple hat im Weihnachtsgeschäft trotz verspäteter Produktstarts von den neuen iPhone-Modellen profitiert. Auch die starke Nachfrage nach Tablets und Laptops setzte sich fort. Der Überschuss im ersten Quartal des Geschäftsjahres stieg unerwartet deutlich um 29 Prozent auf 28,76 Milliarden Dollar. Der Umsatz knackte erstmals die 100-Milliarden-Marke. Doch auf eine konkrete Prognose für das laufende zweite Quartal verzichtete Apple. Finanzchef Luca Maestri gab immerhin eine grobe Indikation. Die Apple-Aktie verlor 3,5 Prozent.

Facebook hat im vierten Quartal 2020 die Prognosen der Analysten mit Umsatz und Ergebnis zwar übertroffen. Aber die Aussagen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg zu den möglichen Entwicklungen im Bereich Ad-Targeting, also der personalisierten Werbung, kamen nicht gut an. Der Grund war, dass der iPhone-Konzern Apple Facebook schon seit Monaten Sorgen bereitet mit den Plänen, den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Privatsphäre zu geben. Die Aktie schloss 2,6 Prozent schwächer.

Tesla knickten um 3,3 Prozent ein. Der E-Autobauer hat im vergangenen Jahr erstmals in der Konzerngeschichte einen Jahresgewinn verbucht. Im vierten Quartal verfehlte der Konzern gewinnseitig jedoch die Erwartungen des Marktes.

American Airlines lagen 9,3 Prozent im Plus. Die Fluggesellschaft ist besser durch das vierte Quartal 2020 gekommen als befürchtet. Der Nettoverlust summierte sich zwar auf 2,18 Milliarden US-Dollar, nachdem die Airline vor Jahresfrist noch 414 Millionen Dollar Gewinn erzielt hatte. Vor Sonderposten lag der Verlust je Aktie aber nur bei 3,86 Dollar, während Analysten minus 4,11 Dollar erwartet hatten.

Dow schlossen kaum verändert, obwohl der US-Chemiekonzern im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt ist. Das Unternehmen übertraf sowohl beim Ergebnis als auch beim Umsatz die Erwartungen der Analysten. Whirlpool fielen 8,4 Prozent. Der Hersteller von Haushaltsgeräten übertraf die Markterwartungen im vergangenen Quartal. Der Ausblick verfehlte gewinnseitig aber zum Teil die Konsensschätzungen.

Levi Strauss gaben 5,7 Prozent nach. Der Bekleidungseinzelhändler glänzte mit guten Viertquartalszahlen, räumte aber wegen der Coronapandemie einen geringeren Kundenverkehr in den Ladengeschäften ein.

Dollar mit Seitwärtsbewegung

Der Dollar zeigte sich nach den Beschlüssen und Aussagen der US-Notenbank zu ihrer weiteren Geldpolitik am Vorabend mit einer Seitwärtsbewegung, begleitet von kleineren Schwankungen. Der Dollar-Index gab 0,2 Prozent nach. Der Euro notierte im späten US-Handel 0,2 Prozent fester bei rund 1,2130 Dollar. Im Vergleich zu dem, was die EZB am Mittwoch an Schlagzeilen geliefert habe, sei die Fed-Sitzung (erwartungsgemäß) unspektakulär verlaufen, kommentierte Commerzbank-Expertin You-Na Park-Heger. Entsprechend zeige der Dollar keine nennenswerte Reaktion.

Während die BIP-Daten am Aktienmarkt eine eher beruhigende Wirkung entfalteten, wurden sie - ebenso wie die Daten zu den Neubauverkäufen - am Ölmarkt mit Enttäuschung aufgenommen. Die Ölnachfrage befinde sich noch immer "auf gefährlichem Terrain", hieß es von Rystad Energy. Die Daten schürten Zweifel an einer tragfähigen Erholung der Wirtschaft. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 1,0 Prozent auf 52,34 Dollar, Brent notierte 0,5 Prozent niedriger bei 55,53 Dollar.

US-Anleihen waren angesichts der starken Aktienmärkte nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg bei sinkenden Notierungen um 3,7 Basispunkte auf 1,05 Prozent.

Der Goldpreis zeigte sich kaum verändert bei 1.844 Dollar je Feinunze. Auf der einen Seite stützte die Aussicht auf längere Zeit niedrige Zinsen, die die US-Notenbank am Vorabend untermauert hatte. Auf der anderen Seite dämpfte die wiedererwachte Risikobereitschaft der Anleger das Interesse an dem Edelmetall.

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January 28, 2021 16:11 ET (21:11 GMT)

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