Alt 04.06.21, 22:58
Standard Jobbericht macht Mut - Aktien, Gold und Anleihen fest
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NEW YORK (Dow Jones)--Ein Arbeitsmarktbericht nach dem Geschmack der Börsianer hat am Freitag die Kauflaune an der Wall Street angefacht. Während die Aktienkurse nach oben liefen, gerieten die Renditen der Staatsanleihen deutlich unter Druck. Zwar ist die Arbeitslosenquote im Mai niedriger als erwartet ausgefallen, das trifft aber auch auf die neu geschaffenen Stellen zu. Der Anstieg der Stundenlöhne lag wiederum deutlich über den Prognosen.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 34.756 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,9 Prozent und der Nasdaq-Composite sogar um 1,5 Prozent. Auf 2.120 (Donnerstag: 1.441) Kursgewinner kamen 1.207 (1.845) -verlierer, während 123 (176) Titel unverändert aus dem Handel gingen.

Am Vortag hatten überraschend starke Daten vom Arbeitsmarkt Befürchtungen geschürt, die Inflation könnte noch mehr Fahrt aufnehmen und die US-Notenbank zu früheren geldpolitischen Straffungen animieren. Diese Sorgen schien der Beschäftigungsbericht etwas zu lindern. Händler bezeichneten ihn als gut genug, um weiterhin die Karte Konjunkturoptimismus spielen zu können. Nach einer unmittelbaren Änderung der Geldpolitik schreie er aber auch nicht.

Dollar gibt nach - Gold zieht an

Der Dollar geriet mit den Daten und sinkenden Marktzinsen unter Druck, der Dollarindex sank um 0,4 Prozent. Anleger preisten geldpolitische Straffungen zum Teil wieder aus, hieß es. Dazu passend sanken die Renditen am Rentenmarkt über sämtliche Laufzeiten, für die zehnjährigen Staatstitel zum Beispiel um gut 7 Basispunkte. Den klaren Gewinner stellte Gold. Die Feinunze verteuerte sich merklich mit den Daten, was aber zu einem Großteil der Dollarschwäche geschuldet war. Aber Anleger sähen in dem robusten Stellenzuwachs keinen Grund, ihre Inflationserwartungen zu überdenken, hieß es mit Blick auf das Edelmetall. Gerade die Entwicklung der Stundenlöhne spiele Gold als klassischem Inflationsschutz in die Karten.

Die Erdölpreise nahmen die jüngste Rally, die sie auf Mehrjahreshochs getrieben hatte, wieder auf. Der Stellenaufbau in den USA falle trotz allem äußerst robust aus und spreche nicht gegen die Annahme einer steigenden Nachfrage. Zugleich stützte auch hier die Dollarschwäche. Auf Wochenbasis haben die Preise rund 5 Prozent zugelegt.

Unter den Einzelaktien fielen Ford um 0,1 Prozent, obwohl der Automobilhersteller positive Absatzzahlen bekannt gegeben hat. Die Aktie hatte bereits am Vortag kräftig gewonnen. Broadcom (+2,2%) überraschte positiv mit Geschäftszahlen. Umsatz und Ergebnis lagen im zweiten Geschäftsquartal über den Erwartungen. Zudem gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick auf das laufende dritte Geschäftsquartal.

Auch die Slack-Aktie (+1,2%) profitierte von starken Geschäftszahlen - das Unternehmen hat mehr verdient als erwartet und einen Rekordzuwachs bei der Nutzerzahl vermeldet.

Tesla steigerten sich um 4,6 Prozent. Möglicherweise zeigten sich Anleger beruhigt, weil sich Tesla-Chef Elon Musk in einem etwas verrätselten Tweet offenbar von der Kryptowährung Bitcoin distanzierte. Teilnehmer sprachen aber auch von einer Gegenbewegung in den Aktie nach einem Wochenminus von rund 8 Prozent.

Docusign (+19,7%), ein Anbieter digitaler Vertragshilfsmittel, schnitt mit Quartalszahlen und Ausblick besser als gedacht ab. Five Below sprangen um 7 Prozent in die Höhe, der Einzelhändler verbuchte eine regelrechte Umsatzexplosion von 197,6 Prozent auf Jahressicht. Asana schossen um 6,5 Prozent empor. Die Software-Gesellschaft hob nach Geschäftszahlen klar oberhalb der Marktprognose den Ausblick an.

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June 04, 2021 16:10 ET (20:10 GMT)

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