Alt 21.06.21, 22:59
Standard Wall Street stramm auf Erholungskurs
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt zum Wochenschluss ist die Wall Street am Montag stramm auf Erholungskurs gegangen. Die Sorgen vor geldpolitischen Straffungen bis hin zu einer früheren Zinswende hatten den Dow-Jones-Index den höchsten Verlust seit über sieben Monaten beschert. Doch die Stimmung schien sich wieder zugunsten von Aktien zu drehen. Mit der angestoßenen Diskussion um ein Zurückfahren der Wertpapierkäufe und einer früheren Zinswende sanken Rohstoffpreise und der Dollar wertete auf - beide Effekte drücken die Inflationserwartungen in den USA.

"Der Markt ist konzentriert auf die Entwicklung der Zinsen und die Aussagen der Federal Reserve", sagte Nadege Dufosse vom Vermögensverwalter Candriam. Und aktuelle Aussagen von Fed-Vertretern trugen zur Beruhigung der Lage bei und stützten den Aktienmarkt. John Williams, US-Notenbankgouverneur von New York, bekräftigte die Unterstützung der Federal Reserve für die Wirtschaft und lehnte eine schnelle Änderung der Geldpolitik ab. Seine Fed-Kollegen James Bullard und Rob Kaplan sprachen zwar von weiter steigenden Inflationsdaten, betonten aber zugleich den temorären Charakter der Entwicklung.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,8 Prozent auf 33.877 Punkte, S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite stiegen um 1,4 bzw. 0,8 Prozent. Dabei gab es 2.473 (Freitag: 827) Kursgewinner und 864 (2.504) -verlierer. Unverändert schlossen 123 (124) Titel. "Für die meisten Investoren quer durch alle Anlageklassen gibt es einfach keine Alternative zu Aktien", brachte Chefmarktstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros die Rally zum Wochenbeginn auf den Punkt.

Auch Gold erholt

Gold zeigte sich im Gleichklang mit dem Aktienmarkt erholt. Die Zinserhöhungsfantasie hatte dem Edelmetall kräftig zugesetzt, weil es als zinsloses Investment in einem Umfeld höherer Zinsen an Attraktivität einbüßt. Die Gegenbewegung am Montag führte den Preis um 1,1 Prozent nach oben - auch befeuert vom schwächelnden Dollar.

Nach seinem kräftigen Anstieg verlor der Dollarindex 0,4 Prozent. Auch hier sahen Teilnehmer eine Gegenbewegung, nachdem Zinserhöhungsfantasie den Dollar zuletzt getrieben hatte. Die Fed-Aussagen des Tages stützten die Sicht, dass Zinserhöhungen nicht unmittelbar zur Debatte stehen. Am Rentenmarkt versteilerte sich die Zinskurve. Am langen Ende des Marktes erholten sich die Renditen kräftigm, am kurzen Ende schwächelen die Renditen jedoch. Hier waren die Renditen zuletzt mit Zinserhöhungsfantasien deutlich gestiegen.

Erdölpreis auf höchstem Niveau seit 2018

Am Erdölmarkt zoghen die Preise erneut kräftig an - auch befeuert von nachgebenden Dollar. Die Ölpreise erklommen die höchsten Schlussstände seit 2018. Die Inflationserwartungen basierten auch auf ausgabefreudigen Konsumenten. Davon profitiere auch die Erdölnachfrage, hieß es. Auch in Indien ziehe die Nachfrage mit sinkenden Coronainfektionen schon wieder an - das Land stellt den viertgrößten Erdölverbraucher der Welt. Zudem preisten Anleger eine Einigung in den Atomverhandlungen mit dem Iran nach dem Wahlausgang dort wieder verstärkt aus.

Am Aktienmarkt gaben American Airlines 0,7 Prozent ab. Die Fluggesellschaft, die unlängst die Zahl der Flüge rapide erhöht hatte, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, musste nun einige Flüge streichen, um mögliche Belastungen des Betriebs zu verringern. Der Supreme Court hat den Fall einer Aktionärssammelklage gegen Goldman Sachs an eine untere Instanz zurückverwiesen. Die Titel zogen um 2,5 Prozent an.

Raven Industries schossen um knapp 50 Prozent nach oben, weil CNH Industrial das Agrartechnikunternehmen für 2,1 Milliarden Dollar übernehmen will. Aktien von Vir Biotechnology legten um 6,4 Prozent zu - gestützt von positiven Studienergebnissen. Aktien des elektrischen Nutzfahrzeugherstellers Lordstown Motors fielen um 5,4 Prozent. Händler verwiesen auf Berichte des Wall Street Journals, wonach Führungskräfte vor Berichterstattung über die Finanzergebnisse Stücke veräußert hätten.

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