NEW YORK (Dow Jones)--Kurz bevor erstmals in der Geschichte der US-Notenbank deren Präsident Ben Bernanke die Geldpolitik im Anschluss an eine Zinsentscheidung erläutert, nimmt der Aktienhandel an Wall Street am Mittwoch eine Warteposition ein. Nach kleinen Aufwärtsavancen der Kurse in der ersten halben Handelsstunde pendeln diese nun wieder um ihre Schlusskurse vom Vortag.

So handelt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gegen 16.53 Uhr MESZ 0,1% oder 10 Punkte höher bei 12.605. Der S&P-500 gibt um 0,1% bzw 2 Zähler auf 1.345 nach und der Nasdaq-Composite verliert 0,2% oder 5 Punkte auf 2.843. Am Dienstag waren die drei Blue-Chip-Indizes auf neue mehrjährige Höchststände gestiegen.

Vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt Bernankes verblassen auch Daten aus der US-Industrie. Diese registrierte im März einen Anstieg der Aufträge für langlebige Güter von 2,5%. Damit wurde die Konsensprognose von Volkswirten von 2,4% minimal übertroffen. Beobachter bemängeln jedoch, vor allem die von Monat zu Monat stark schwankenden Aufträge für Transportgüter wie Flugzeuge und Kraftfahrzeuge hätten den Anstieg getragen.

Boeing führen bei den Schwergewichten im Dow Jones Index die Kursgewinner an mit einem Plus von 1,7% auf 76,80 USD. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,78 USD hat der Flugzeugbauer den Analystenkonsens um 0,06 USD übertroffen. Trotz sinkender Gewinnmargen hat Boeing die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt. Merck & Co steigen um 0,6% auf 35,26 USD. Der Pharmakonzern will für bis zu 5 Mrd USD eigene Aktien am Markt zurückkaufen. Damit summiert sich das laufende Rückkaufprogramm auf 6,4 Mrd USD. Eine Frist, bis zu der die Käufe beendet sein sollen, nannte Merck & Co nicht.

Der Gewinn von Amazon.com ist im ersten Quartal mit einem Rückgang von 33% stärker geschmolzen als Analysten erwartet hatten. Kosten für den Aufbau weiterer Verteilzentren und für die technische Infrastruktur haben den Gewinn geschmälert. Die Aktie zieht dennoch um 3,8% auf 189,20 USD an. Analysten werten die Investitionen positiv. Diese seien die Grundlage für künftiges Wachstum.

Kurz nach Börsenschluss veröffentlicht mit eBay ein weiterer Großer des Internethandels den Geschäftsbericht zum ersten Quartal. Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 0,46 USD. eBay legen um 0,9% auf 33,37 USD zu. Papiere des Halbleiterproduzenten Broadcom brechen dagegen um 12,5% auf 35,35 USD ein. Die Ziele des Unternehmens für das zweite Quartal haben die Erwartungen von Analysten nicht erfüllt. Dem Geschäft mit Chips für Mobilfunkgeräte mangele es an Dynamik, meint ein Analyst vor allem mit Blick auf schwächelnde Aufträge des Handy- und Smartphone-Produzenten Nokia.

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