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Steigender Druck auf das Regime in Syrien und die Sorge vor einer Militärintervention des Westens haben am Dienstag an den Aktienbörsen in Ostasien keine rechte Kauflaune aufkommen lassen. US-Außenminister John Kerry zeigte sich so gut wie überzeugt, dass die Machthaber in Damaskus Giftgas eingesetzt haben. Anleger in Asien werteten Aussagen wie diese als Beleg, dass ein Waffengang gegen Syrien wahrscheinlicher wird. Die Äußerungen aus den USA hatten bereits die US-Indizes am Vorabend nach unten schwenken lassen.
Von Abgabedruck an den Börsen war allerdings wenig zu spüren. In Tokio drehten die Kurse erst mit dem steigenden Yen ins Minus, Sydney und Schanghai verteidigten leichte Aufschläge. Der Nikkei-225 fiel um 0,7 Prozent auf 13.542 Punkte, der breiter aufgestellte Topix gab 0,5 Prozent ab. 29 von 33 Branchen schlossen im Minus. Der Kospi in Seoul sank um 0,1 Prozent. In China zeigten sich die Börsen uneinheitlich. In Schanghai gewann der Leitinindex 0,3 Prozent, während der HSI in Hongkong 0,6 Prozent einbüßte. Die Regierung in Peking bekräftigte die Erwartungen eines 7,5-prozentigen Wachstums und zeigte sich zugleich entschlossen, die Rate notfalls mit Stimuli zu erreichen. Leicht nach oben ging es beim Ölpreis, der sich in den USA am Vortag sehr volatil gezeigt hatte. Die wachsende Instabilität im Nahen Osten schürt Versorgungsängste beim schwarzen Gold. Das Fass US-Leichtöl verteuerte sich in Asien gegenüber dem US-Vortagesschluss um 0,2 Prozent auf 106,15 US-Dollar. Während Fluchtwährungen in Krisenzeiten wie der US-Dollar und das Gold nicht sonderlich gefragt waren, legte der Yen zum Dollar zu. Der Dollar ging zuletzt mit 98,13 Yen in der Nähe seines Tagestiefs von 98,04 Yen um, nachdem er am Vortag noch über 98,75 Yen gekostet hatte. "Syrien ist kein einfaches Thema. Das Land verfügt über nur geringe Ölvorkommen und die konjukturellen Auswirkungen dürften nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Daher dürften auch die globalen Finanzmärkte nicht allzu deutlich reagieren", lieferte Aktienstratege Nicholas Smith von CLSA eine Erklärung für die eher verhaltene Reaktion an den Finanzmärkten. Am japanischen Aktienmarkt gewannen Tokyo Electric Power 12 Prozent. Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima bekommt offenbar Unterstützung von der Regierung bei der Bewältigung des Problems auslaufenden kontaminierten Wassers. Ferner zählten Exportwerte mit dem steigenden Yen zu den Verlierern, Terumo büßten 1,5 und Tokyo Electron 1,2 Prozent ein. Defensive Werte standen in der Anlegergunst besser da, Ajinomoto und Takeda Pharmaceutical legten um 1,2 bzw 1,0 Prozent zu. Sony rückten um 2,8 Prozent vor. Der Elektronikkonzern verbuchte hohe Vorbestellungen für die Spielekonsole PlayStation 4 in den USA. In China waren die Titel des Ölkonzerns PetroChina ausgesetzt. Hier wartet der Markt auf eine wichtige Mitteilung. Bis zur Aussetzung kletterte das Papier um 1,8 Prozent. Zum dritten mal in Folge wurden Shanghai International Port nur vom Tageslimit gestoppt - die Aktie legte um 10 Prozent zu. Auch Shanghai Jinqiao Export Processing Zone Development und Shanghai Lujiazui Finance Trade Zone Development schnellten bis zum Tageslimit von 10 Prozent empor. Die Hoffnung auf die Einführung einer Freihandelszone in der Stadt beflügelte die Branchenwerte. In Sydney verloren die Anteilsscheine des Baumaschinenvertreibers Seven Group belastet von einem schlechten Ausblick 7,5 Prozent. Beim Reiseanbieter Flight Centre liefen die Geschäfte deutlich besser als vorhergesagt, die Papiere stiegen um 8,5 Prozent. Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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