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FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Dienstag hat sich an der Seitwärtstendenz des deutschen Aktienmarkts nichts geändert. Der DAX bröckelte geringfügig um 0,1 Prozent ab auf 15.898 Punkte. Damit steckte er auch weiter in der engen Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen fest. Die Anleger warteten ab, ob US-Präsident Joe Biden und die Republikaner bei einem geplanten Treffen am Abend Fortschritte in Bezug auf die US-Schuldenobergrenze erzielen würden.
Am Markt kursierten viele Stimmen, die damit rechnen, dass sich die aktuelle Seitwärtsphase nach unten auflöst. Die globalen Fondsmanager sind vorsichtig, sie haben Aktien untergewichtet und Anleihen so hoch gewichtet wie seit vielen Jahren nicht mehr, weil sie eine Wirtschaftsflaute erwarten. Aus technischer Sicht sieht es deutlich besser aus: Hier gilt die Seitwärtsbewegung so lange als trendbestätigend nach oben, wie sie nicht nach unten durchbrochen wird. "An der Zeitdauer von aktuell gut 4 Wochen ist auch nichts auszusetzen", so ein Marktteilnehmer. Andere ähnliche Phasen hätten auch schon mal 8 Wochen gedauert. Vom ZEW-Konjunkturindex sind die erhofften positiven Impulse ausgeblieben. Die Konjunkturerwartungen haben sich im Mai deutlich eingetrübt. Auch neue US-Daten zum Einzelhandel und zur Industrieproduktion konnten die Märkte nicht aus ihrer Lethargie reißen. Siemens Energy auf Jahreshoch - Zalando auf Jahrestief Im DAX gewannen Siemens Energy nach den guten Quartalszahlen vom Wochenauftakt weitere 3,0 Prozent und markierten einen neuen Jahreshöchststand. Airbus stiegen um 2,6 Prozent, Infineon um 2,3 Prozent. Auf der anderen Seite fielen VW um 1,8 Prozent. Im Betrugsprozess um den Dieselskandal bei Volkswagen hat sich der frühere Vorstandschef der Konzerntochter Audi, Rupert Stadler, schuldig bekannt. Er habe es im Verlauf des Skandals unterlassen, Vertragspartner zu informieren, so Stadler laut einer von seiner Anwältin vorgelesenen Erklärung. Daneben wurden an der Börse schwache Wirtschaftsdaten aus China als Grund für die Kursrückgänge der Autoaktien genannt. Porsche AG gaben 1,8 Prozent ab und Mercedes-Benz 0,9 Prozent. Unter Druck gerieten am deutschen Markt auch ausgewählte Konsumwerte. Zalando bestätigten ihren Abwärtstrend mit einem neuen Jahrestief. Der Kurs fiel um 2,8 Prozent auf 30,83 Euro, damit gilt der jüngste Stabilisierungsversuch schon wieder als gescheitert. Adidas gaben um 2,4 Prozent nach. Im MDAX verloren Hellofresh 2,5 Prozent. T-Aktie als "Fels in der Brandung" Deutsche Telekom wiederum profitierten von Umschichtungen aus Vodafone und Telecom Italia, die beide deutlich nachgaben, Vodafone nach schwachen Zahlen und Telecom Italia nach einem Dämpfer für die Übernahmespekulation. Die T-Aktie zog um 0,8 Prozent auf 22,01 Euro an. Händler verwiesen auch darauf, dass Goldman Sachs zu Wochenbeginn das Kursziel auf 27,50 Euro erhöht hatte. Hornbach Holding deutlich im Minus Im SDAX brachen Hornbach Holding um 11,5 Prozent ein. Der Ausblick auf 2023/24 wurde im Handel als "verhalten" eingestuft. So schloss die Baumarktkette für das kommende Jahr aufgrund des herausfordernden Umfelds einen Rückgang des bereinigten EBIT gegenüber dem Vorjahresniveau um 5 bis 15 Prozent nicht aus. "Hier wurde mit einer stabilen Entwicklung gerechnet", so ein Händler. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/ros (END) Dow Jones Newswires May 16, 2023 11:50 ET (15:50 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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