Alt 09.05.14, 15:58
Standard Rentenreport KW 19: Politik, Konjunkturdaten und Geldpolitik bestimmen das Geschehen
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Zu Beginn der Woche dominierte nach wie vor die anhaltende Krise in der Ukraine die Finanzmärkte. Äußerungen von Russlands Präsident Wladimir Putin ließen am Mittwoch die Hoffnung für einen politischen Lösungsweg aufkommen. Putin forderte die prorussischen Separatisten auf, ihr für Sonntag geplantes Abspaltungsreferendum in der Region Donezk zu verschieben. Auch wenn diese ablehnten, wurde es positiv aufgenommen, dass Putin diese Aufforderung aussprach.

Die Stimmung an den Märkten hellte sich dann neben den besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten insbesondere durch die Bestätigung der amerikanischen Notenbankchefin Janet Yellen, den Kurs der expansiven Geldpolitik beizubehalten, etwas auf. Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress sagte sie, dass der aktuelle geldpolitische Kurs weiter angemessen sei und bis zu einer Normalisierung der Zinspolitik noch geraume Zeit vergehen werde. Auch das monatliche Anleihekaufprogramm werde laut Yellen vorerst weitergehen. Dieses ist bereits von 85 auf 45 Milliarden Dollar gesunken. Würde das Tempo für die Drosselung der Käufe beibehalten, endet das Programm allerdings noch in diesem Jahr.

Konjunkturdaten aus China sorgten am Donnerstag vor dem EZB-Zinsentscheid für eine positive Grundstimmung. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verzeichnete höhere Exporte sowie gestiegene Importe. Mittags gaben die europäischen Währungshüter dann bekannt, den Leitzins auf dem historischen Tiefstwert von 0,25 Prozent zu belassen. Nachdem die Inflationsrate im April mit 0,7 Prozent wieder etwas angezogen hat, hatte man an den Finanzmärkten mit dieser Entscheidung gerechnet. Dennoch belastete es den DAX zunächst. Die Äußerung Mario Draghis, dass der EZB-Rat die Situation jedoch genau beobachten werde und jederzeit bereit sei zu handeln, wenn es nötig ist, half dem DAX wieder auf die Beine. Experten vermuten, dass die EZB die Inflationserwartungen auf der nächsten Sitzung senken und damit einen Anlass für eine Leitzinssenkung haben könnte. Der Euro konnte von diesen Aussagen zunächst profitieren, fiel anschließend jedoch wieder stark ab in Richtung von 1,38 US-Dollar. Der DAX kämpfte am Freitagmittag mit der Marke von 9.600 Punkten. Das für Sonntag geplante Referendum ließ die Anleger im Vorfeld etwas vorsichtiger agieren.

Bundesanleihen:

Trotz zwischenzeitlicher Entspannungszeichen in der Ukraine blieb auch in dieser Woche die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen groß. Auch die Erholung an den Weltbörsen sowie die Aussagen von Mario Draghi konnten den Höhenrausch des Bund-Future nicht unterbrechen. Die Unsicherheit in der Ukraine lassen vor allem institutionelle Anleger weiter nach sicheren Anlagen suchen.


Anlegertrends

Apple-Anleihe bei Anlegern gefragt

Apple hat kürzlich neue Anleihen emittiert. Zuvor hatte der Konzern seinen Anteilseignern eine höhere Dividende zugesagt und gleichzeitig den Rückkauf eigener Aktien von 60 auf 90 Milliarden USD aufgestockt.

Die neu emittierte zehnjährige Anleihe von Apple (A1ZHU5) war diese Woche bei Anlegern an der Börse Stuttgart gefragt. Der Bond wird mit 3,45 Prozent p.a. verzinst und die kleinste handelbare Einheit beträgt 2.000 US-Dollar. Standard & Poor’s bewertet die Anleihe mit AA+.

Rußland weiter im Fokus

Russische Staatsanleihen und in Rubel notierende Anleihen zogen diese Woche wieder an und waren bei den Anlegern an der Börse Stuttgart sehr gefragt.

Aber auch eine in Euro notierende Staatsanleihe der Ukraine (A0GGXG) war sehr gefragt und verzeichnete diese Woche einen Kursanstieg von drei Prozent.


bondm-News

More & More AG

Gemäß Pressemitteilung vom 07.05.2014 hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz in Höhe von 44,6 Mio. Euro erwirtschaftet, nach 45,2 Mio. Euro im Vorjahr. Das Jahr sei mit einem deutlich positiven EBITDA abgeschlossen worden. Den testierten Jahresabschluss möchte die Gesellschaft nach eigenen Angaben Ende Mai 2014 vorlegen.

Hier geht’s zur Anleihe A1TND4

Air Berlin Plc

Per Ad-hoc Mitteilung informierte die Fluglinie am 08.05.2014 über das Ergebnis des Umtausch-angebotes. Demnach seien in der AB100C Teilschuldverschreibungen in Höhe von 8,516 Mio. Euro zum Umtausch in die neue Euro-Anleihe von Air Berlin angedient worden sowie 4,112 Mio. Euro in der AB100A zum Umtausch in die neue CHF-Anleihe. Die beiden neu emittierten Anleihen sind nach Angaben des Unternehmens
vollständig gezeichnet.

Hier geht’s zu den Air Berlin Anleihen: AB100A, AB100B, AB100C

Dürr AG

Am 06.05.2014 gaben die Bietigheimer in einer Presseinformation Zahlen für das erste Quartal 2014 bekannt. Bei konstantem Umsatz in Höhe von 538,2 Mio. Euro stieg das operative Ergebnis um 23% auf 44,2 Mio. Euro.

Hier geht’s zur Anleihe A1EWGX

3W Power S.A.

Der Ad-hoc Mitteilung vom 05.05.2014 zufolge, wurde in der Anleihegläubigerversammlung am selben Tage dem Restrukturierungsplan für ihre Anleihe zugestimmt.

Hier geht’s zur Anleihe A1A29T

Rena GmbH

In einer Pressemitteilung informierte das Unternehmen am 06.05.2014, dass Jan von Schuckmann in die Geschäftsleitung berufen wurde und dort die kaufmännische Leitung übernimmt.

Hier geht’s zur Anleihe A1E8W9


Börse Stuttgart TV

EZB-ZINSENTSCHEID: LEITZINS BLEIBT UNVERÄNDERT

Wenig überraschend belässt die Europäische Zentralbank den Leitzins bei 0,25 Prozent. Doch umso mehr Beachtung fand die anschließende EZB-Pressekonferenz mit Mario Draghi. Eine aktuelle Einschätzung von Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/....html?vid=10443


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Apple Inc.

Vier neu emittierte Anleihen von Apple wurden am Börsenplatz Stuttgart eingeführt. Die dreijährige Anleihe im Volumen von 1,5 Milliarden USD wird mit 1,05 Prozent p.a. verzinst. Der Kupon der fünfjährigen Anleihe im Volumen von 2,0 Milliarden USD liegt bei 2,10 Prozent p.a. Die Verzinsung der siebenjährigen Anleihe im Volumen von 3,0 Milliarden USD wurde auf 2,85 Prozent p.a. festgelegt. Die zehnjährige Anleihe im Volumen von 2,5 Milliarden USD wird mit 3,45 Prozent p.a. verzinst. Die kleinste handelbare Einheit der mit AA+ gerateten Schuldverschreibungen ist bei allen Papieren 2.000 USD.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZHTW
Hier geht’s zur Anleihe A1ZHWF
Hier geht’s zur Anleihe A1ZHWG
Hier geht’s zur Anleihe A1ZHU5

Frankreich

Unser französischer Nachbar hat jüngst eine neue Anleihe im Volumen von 4,97 Milliarden Euro und einer Laufzeit bis Mai 2030 begeben. Die Staatsanleihe wird mit 2,5 Prozent p.a. verzinst und ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1,0 Euro unterteilt.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZHSU

Quelle: boerse-stuttgart AG
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