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US-Notenbank-Chef Jerome Powell sieht die US-Wirtschaft derzeit im Aufwind – trotz der Gefahr eines ausufernden Handelsstreits. Der jüngste Anstieg der amerikanischen Inflation sei ein „ermutigendes Zeichen“, erklärte er in seiner Anhörung vor dem US-Kongress am Dienstag. Im Juni legten die Verbraucherpreise in den USA um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Die Inflation kletterte damit auf den höchsten Stand seit über sechs Jahren. Die Fed achtet bei der Inflation primär auf Preisveränderungen bei persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelkosten. Hier erreichte die Steigerungsrate zuletzt mit zwei Prozent genau den Zielwert der Fed. Die Leitzinsen sollen deshalb weiter graduell angehoben werden, um mit dem Konjunkturaufschwung Schritt zu halten. Damit das Wachstum nicht gebremst werde, sollten laut Powell die Sätze aber nicht zu stark oder zu schnell erhöht werden. Die Fed hat den Leitzins angesichts der steigenden Inflation und des anhaltenden Konjunkturaufschwungs dieses Jahr schon zwei Mal erhöht. Aktuell liegt die Spanne bei 1,75 bis 2,0 Prozent. Im zweiten Halbjahr könnten zwei weitere Zinserhöhungen folgen. Durch die positiven Konjunkturdaten gaben die Kurse von US-Staatsanleihen zu Beginn der Woche nach.
Der Konjunkturausblick für die Türkei ist dagegen alles andere als positiv: Die Ratingagentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit des Landes auf BB mit negativem Ausblick herab. BB bedeutet, dass es sich um eine spekulative Anlage handelt. Bei Verschlechterung der Wirtschaftslage sind Zinszahlung und Tilgung nicht mehr sicher. Im März erfolgte die Abstufung bereits durch die Ratingagentur Moodys, im Mai folgte S&P. Fitch befürchtet, dass die Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank durch den Politikstil von Präsident Recep Tayyip Erdogan geschwächt werden könnte. Erdogan möchte der Regierung mehr Einfluss auf die Geldpolitik einräumen und plant, die wachsende Inflation durch Zinserhöhungen einzudämmen. Am Anleihenmarkt wirkt sich das in Turbulenzen aus. Die Kurse türkische Staatsanleihen geraten zunehmend unter Druck, während die Renditen steigen. Bundes-/Staatsanleihen Handelszahlen aus dem Euroraum gaben zum Wochenbeginne keine klaren Impulse am Rentenmarkt: Die Kurse deutscher Staatsanleihen gaben am Montag etwas nach. Der Euro-Bund-Future brach auf 162,44 Punkte leicht ein, nachdem er vergangenen Freitag die Marke von 163 Punkten überschritten hatte. Am Dienstag ging es weiterhin leicht abwärts, doch schon am Mittwoch kletterte er erneut über die Marke von 163 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,33 Prozent. Deutliche Kursgewinne erzielten hingegen italienische Staatsanleihen. Am Dienstag fiel die Rendite für zehnjährige Papiere um 0,11 Prozentpunkte auf 2,463 Prozent. Sie lag damit erstmals seit Ende Mai unter 2,5 Prozent. Anlegertrends Neue Hybridanleihe der Otto GmbH und Co. KG Eine neue Unternehmensanleihe der Otto GmbH und Co. KG wurde in dieser Woche von den Stuttgarter Anlegern rege gehandelt. Der Bond mit der WKN A2LQ0B ist seit dem 12. Juli an der Börse Stuttgart handelbar und hat ein Emissionsvolumen von 300 Millionen Euro. Es handelt sich dabei um eine Hybridanleihe mit unendlicher Laufzeit. Der Kupon beträgt 4,0 Prozent bis zum 17.07.2025. Danach wird die Anleihe zu einem Floater mit variablem Zinssatz. Dieser wird dann jährlich angepasst und orientiert sich am 5 Jahres Euro Swapsatz mit einem Aufschlag von 858 Basispunkten. Der Bond ist erstmalig zum 17.04.2025, danach jährlich zum Zinszahlungstermin am 17.07. zu 100 Prozent kündbar Die Anleihe ist nachrangig. Seit der Emission wurden in dem Papier an der Börse Stuttgart bereits über 30 Millionen Euro umgesetzt – der Bond gehört damit zu den Umsatzspitzenreitern. Otto will die zusätzlichen Mittel durch die Anleihe für „allgemeine geschäftliche Zwecke“ nutzen. Die Einzelhandelsgesellschaft machte zuletzt Schlagzeilen, weil nach fast 70 Jahren der berühmte Otto-Katalog eingestellt werden soll. Zwei neue Zerobonds der EBRD in Ukrainischen Hrywnja Seit dem 4. Juli sind an der Börse Stuttgart zwei neue Anleihen der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) handelbar. Bei den Papieren handelt es sich um Doppelwährungsanleihen in Ukrainische Hrywnja (UAH) und US-Dollar. Die Nominalwährung ist UAH, Kupon- und Rückzahlungen erfolgen jedoch in US-Dollar. Käufe und Verkäufe der Anleihen können an der Börse Stuttgart in Euro abgewickelt werden. 1 Euro entspricht derzeit ca. 30,6 UAH. Die erste Anleihe mit der WKN A19P0N ist zum 10.10.2018 fällig und hat ein Emissionsvolumen von 250 Millionen UAH. Es handelt sich dabei um einen Zerobond, d. h. es erfolgen keine Zinszahlungen, sondern lediglich die Rückzahlung bei Fälligkeit. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 10.000 UAH, umgerechnet ca. 323 Euro. Die zweite Anleihe mit der WKN A19QCQ ist ebenfalls ein Zerobond und läuft bis zum 04.10.2019. Auch hier beträgt die Mindestanlagesumme 10.000 UAH. Beide Anleihen sind vom Emittenten nicht kündbar. Die EBRD – die Bank für Wiederaufbau und Entwicklung – wurde 1991 gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Länder in Mittel- und Osteuropa in ihrem Transformationsprozess hin zu Marktwirtschaft und privatem und unternehmerischem Handeln finanziell zu unterstützen. S&P bewertet die EBRD mit AAA. Best in Parking besorgt sich frisches Kapital Der Parkhausbetreiber Best in Parking hat eine neue Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 44 Millionen Euro begeben. Das Papier kann seit dem 17. Juli in Stuttgart ab einer Mindestsumme von 1.000 Euro gehandelt werden. Der Kupon beträgt 3,500 Prozent, die Zinszahlung erfolgt jährlich zum 27. Juni. Der Bond ist zum 27.06.2025 fällig und vom Emittenten nicht kündbar. Best in Parking errichtet und betreibt Parkraum in Österreich, Italien, Kroatien, der Schweiz und in der Slowakei. Börse Stuttgart TV “Spekulative Anlage”: Fitch stuft Türkei-Rating herab Die Experten sind skeptisch und so hat nun auch die Ratingagentur Fitch die Bonität der Türkei herabgestuft. Über die Reaktionen am Anleihenmarkt und die guten Nachrichten bei der Deutschen Bank berichtet Anleihenhändlerin Bianca Becker im wöchentlichen Interview. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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