Beitrag gelesen: 2039 x |
||
Der Anleihenmarkt blickte in dieser Woche auf die Zinssitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Der jüngste Zinsentscheid brachte allerdings keine Überraschungen mit sich: Der Leitzins bleibt vorerst stabil innerhalb der Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent. Der Beschluss war an den Finanzmärken allgemein erwartet worden. Die Fed signalisierte außerdem, dass sie auf ihrem Kurs der graduellen Zinserhöhungen bleiben will. Im Juni hatte die Fed ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Das war die zweite Erhöhung in diesem Jahr. Laut Fed wurde die Tür für eine Leitzinserhöhung im September noch weiter geöffnet. In einem Kommentar zu der Entscheidung hieß es von Seiten der Zentralbank, dass die Wirtschaft mit einer “starken Rate” wachse. Zuvor hatten die Währungshüter von einem “soliden” Tempo gesprochen. Ansonsten änderte die Fed ihre Beurteilung der wirtschaftlichen Lage wenig. Die Sorgen um den internationalen Handel – die durch die neuesten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen USA und China weiter geschürt werden – erschütterten die Fed bislang nicht in ihrer Sicht, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sind, um die Wirtschaft auf einem gleichmäßigen Kurs zu halten. Bis zum Jahresende wird mit zwei weiteren Straffungen der Geldpolitik gerechnet – nach September preisen die Finanzmärkte die nächste Zinserhöhungen für Dezember ein.
Bundes-/Staatsanleihen Zum Wochenstart gerieten deutsche Bundesanleihen unter Druck und die Renditen stiegen deutlich an. Dabei schwankte die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe zwischen 0,39 und 0,46 Prozent. Im Vordergrund stand dabei die Furcht der Anleger, dass die japanische Notenbank (BoJ) ihre Geldpolitik drastisch verändern könnte. Diese Befürchtungen waren letztlich nicht gerechtfertigt: Am Dienstagmorgen kündigte die BoJ an, ihre lockere Geldpolitik beizubehalten. Allerdings lässt die Notenbank jetzt etwas stärkere Kurs- und Zinsschwankungen am japanischen Rentenmarkt zu, den sie durch ihre Anleihekäufe weitgehend kontrolliert. Das führte zu spürbarem Zinsauftrieb an den internationalen Anleihemärkten. Auch die Kurse deutscher Bundesanleihen änderten sich daher am Dienstag nur wenig – nach anfänglichen Kursgewinnen sind sie erneut leicht ins Minus gedreht. Der Euro-Bund-Future fiel um 0,01 Prozent auf 161,59 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,44 Prozent. Weitere Kursverluste und damit einhergehende Renditeanstiege folgten am Mittwoch. Am Donnerstag konnten deutsche Bundesanleihen zum Handelsstart wieder leicht zulegen. Anlegertrends Neue Unternehmensanleihe von Goldman Sachs Eine neue Anleihe von Goldman Sachs stand in dieser Woche im Fokus der Stuttgarter Anleger: Der Bond mit der WKN A19340 ist seit dem 27. Juli an der Börse Stuttgart handelbar. In den ersten drei Tagen nach Einführung wurden bereits knapp zwei Millionen Euro in dem Papier umgesetzt. Die Anleihe hat ein Emissionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro und ist mit 1.000 Euro anlegerfreundlich gestückelt. Der Kupon beträgt 2,000%, der Zinslauf begann am 1. August. Fällig ist das Papier zum 01.11.2028. S&P bewertet Goldman Sachs auf Investmentgrade mit BBB+. Daimler besorgt sich frisches Kapital Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler hat in dieser Woche drei neue Unternehmensanleihen für insgesamt zwei Milliarden Euro emittiert. Seit dem 2. August können an der Börse Stuttgart alle drei Anleihen ab einer Mindestsumme von 1.000 Euro gehandelt werden. Der erste Bond (WKN A194DD) hat einen Kupon von 0,875% und ist zum 09.04.2024 fällig. Die zweite Anleihe (WKN A194DC) hat eine Laufzeit von drei Jahren und einen Kupon von 0,250%. Der dritte Bond (WKN A194DE) ist mit 1,500% jährlich verzinst und wird zum 09.02.2027 zurückbezahlt. Zwei neue Fremdwährungsanleihen handelbar Seit dem 30. Juli sind zwei neue Fremdwährungsanleihen an der Börse Stuttgart handelbar. Der erste Bond (WKN A1933U) ist eine Fremdwährungsanleihe in Türkischer Lira (TRY) mit einem Kupon von 16,000%. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre, das Emissionsvolumen liegt bei 250 Millionen TRY. Die Anleihe kann ab einer Mindestsumme von 10.000 TRY, umgerechnet derzeit ca. 1700 Euro, gehandelt werden. Kauf und Verkauf können sowohl in EUR (Stuttgart) als auch in der Nominalwährung TRY (Stuttgart FXplus) abgewickelt werden. Bei der zweiten Anleihe (WKN A193Z5) handelt es sich um eine Doppelwährungsanleihe: Die Nominalwährung ist Argentinischer Peso (ARS), Kupon- und Rückzahlung erfolgen jedoch in US-Dollar. Das Papier ist zum 04.11.2019 fällig und hat ein Emissionsvolumen von 250 Millionen ARS. Die Mindestanlagesumme beträgt 20.000 ARS, umgerechnet derzeit ca. 625 Euro. Der Zinssatz beträgt 30,000% pro Jahr. Kauf und Verkauf kann in Stuttgart ausschließlich in Euro erfolgen. Börse Stuttgart TV Venezuela-Anleihen: So geht es jetzt weiter Es ist Dienstag und somit wieder Zeit für einen Blick in den Rentenhandel an der Börse Stuttgart. Heute mit einem kleinen Special, da es eine konkrete Anfrage zum Thema Venezuela-Anleihen gab, die Bianca natürlich beantwortet hat – zumindest soweit das möglich war. Der Blick in den Rentenhandel mit Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|