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Nach acht Jahren wurde Griechenland nun aus den EU-Hilfsprogrammen entlassen: Am Montag endete das Kreditprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM – das dritte Programm für Athen seit Beginn der Staatsschuldenkrise in 2010. Insgesamt sind rund 289 Milliarden Euro an Griechenland geflossen. Für die griechischen Bürger bedeutete das aber auch harte Spar- und Reformschritte, darunter erhebliche Lohn- und Rentenkürzungen. Ab jetzt muss das Land sich wieder selbst finanzieren. Allerdings belaufen sich die Staatsschulden Griechenlands noch immer auf 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Ministerpräsident Tsipras und den EU-Geldgebern eine tragbare Summe, schließlich muss Athen mit der Tilgung erst ab 2032 beginnen. Auch Finanzminister Efklidis Tsakalotos ist zuversichtlich. Griechenland verzeichnet inzwischen wieder ein Wirtschaftswachstum: 2017 betrug es 1,4 Prozent, für 2018 werden sogar über zwei Prozent erwartet. Außerdem verfügt das Land dank früherer Emissionen und aus unerwartet hohen Haushaltsüberschüssen über Liquidität von rund 24 Milliarden Euro. Damit kann der Schuldendienst für die nächsten zwei Jahre bedient und laut Tsakalotos der Bedarf ohne eine einzige Emission gedeckt werden.
Dennoch möchte die staatliche Schuldenagentur PDMA in den nächsten Monaten das Interesse der Investoren mit neuen Emissionen testen. Im Gespräch ist zum Beispiel eine zehnjährige Anleihe. Im Februar wurde bereits eine Anleihe mit siebenjähriger Laufzeit platziert und damit drei Milliarden Euro eingenommen. Der Gang an den Finanzmarkt soll Investoren zurücklocken. Das wiederum könnte Ratingagenturen beeindrucken und zu weiteren Hochstufungen veranlassen. Erst vor knapp zwei Wochen hat die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnote für Griechenland von „B“ auf “BB-” hochgestuft. Sie lobte dabei die Ausgabendisziplin der Regierung. Trotzdem wäre es für Griechenland eigentlich sinnvoller, auf die Emissionen neuer Anleihen zu verzichten: Der durchschnittliche Zins für die Schuldentilgung liegt bei rund 1,8 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen, die im Januar mit 3,64 Prozent ihren niedrigsten Stand seit 12 Jahren erreichte, liegt hingegen aktuell wieder bei über vier Prozent. Das ist vor allem auf die politischen Turbulenzen in anderen Ländern zurückzuführen: Zunächst gerieten griechischer Staatsanleihen durch die politische Krise in Italien unter Druck, seit einigen Wochen kommt die Lira-Krise in der Türkei noch als weiterer Belastungsfaktor hinzu. Im Anbetracht dessen ist der Zeitpunkt für eine eigene Finanzierung am Finanzmarkt für Griechenland derzeit recht ungünstig. Bundes-/Staatsanleihen Zum Wochenstart konnten sich die Kurse deutscher Staatsanleihen gut behaupten. Der Euro-Bund-Future lag am Montag in der Spitze bei 163,73 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten bei 0,31 Prozent. Insgesamt war der Wochenauftakt am Rentenmarkt jedoch eher impulsarm, denn es gab keine wichtigen Konjunkturdaten, an denen sich Anleger orientieren konnten. Am Dienstag starteten deutsche Bundesanleihen etwas schwächer in den Handel und weiteten ihre Verluste im Laufe des Tages aus. Der Euro-Bund-Future fiel bis auf 163,17 Punkte, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg in der Spitze auf knapp 0,34 Prozent. Am Mittwoch legten die Kurse zunächst wieder leicht zu, gerieten zum Nachmittag jedoch erneut unter Druck. Der Euro-Bund-Future rutschte bis auf 162,98 Punkte ab, kletterte zum Handelsschluss aber wieder über die 163 Punkte-Marke. Am Donnerstag ging es erneut mit wenig Bewegung in den Handelstag. Zum Wochenschluss wird mit Spannung das Treffen führender Notenbanker am Freitag und Samstag im amerikanischen Jackson Hole erwartet – dieses dürfte Hinweise zur Entwicklung der Geldpolitik und damit neue Impulse für den Rentenmarkt bringen. Anlegertrends Commerzbank begibt zwei neue Anleihen Die Commerzbank war in dieser Woche am Kapitalmarkt aktiv und hat zwei neue Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Millionen Euro begeben. Beide Bonds sind mit 1.000 Euro anlegerfreundlich gestückelt und können seit dem 23. August an der Börse Stuttgart gehandelt werden. Die erste Anleihe (WKN CZ40M2) ist mit 0,500 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Der zweite Bond (WKN CZ40M3) hat einen Kupon in Höhe von 1,500 Prozent und läuft bis zum 28.08.2028. Neue Fremdwährungsanleihe von Toyota handelbar Die Toyota Finance Australia hat eine neue Fremdwährungsanleihe in Australischen Dollar (AUD) begeben (WKN A194TD). Der Bond ist seit dem 15. August in Stuttgart ab einer Mindestsumme von 1.000 AUD, umgerechnet derzeit ca. 629 Euro, handelbar. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre, die Verzinsung 2,700 Prozent pro Jahr. S&P stuft die Toyota Finance Australia mit AA- ein, das bedeutet eine sehr hohe Sicherheit für Zinszahlung und Tilgung der Anleihe. AstraZeneca platziert vier neue Unternehmensanleihen Seit dem 16. August sind in Stuttgart vier neue Unternehmensanleihen des englisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca handelbar. Es handelt sich dabei um Fremdwährungsanleihen in US-Dollar (USD). Die Mindestanlagesumme beträgt jeweils 2.000 USD, umgerechnet derzeit ca. 1728 Euro. Ab 2.000 USD ist die Anpassung der Anlagesumme in 1.000-USD-Schritten möglich – das entspricht derzeit ca. 864 Euro. Der Kauf und Verkauf kann an der Börse Stuttgart in Euro sowie in USD (Stuttgart FXplus) abgewickelt werden. Die Anleihe mit der WKN A194Y2 bietet eine jährliche Verzinsung von 3,500 Prozent und wird am 17.09.2023 fällig. Die zweite Anleihe (WKN A194Y3), ebenfalls zum 17.09.2023 fällig, ist ein Floater. Die Verzinsung orientiert sich am 3-Monats-Libor + 66,5 Basispunkte. Aktuell liegt der Zinssatz bei 2,977 Prozent. Der Bond mit der WKN A194Y4 hat ein Emissionsvolumen von einer Milliarde USD und ist mit 4,000 Prozent jährlich verzinst. Das Papier ist zum 17.01.2029 fällig. Die vierte Anleihe (WKN A194Y5) ist ein Langläufer mit Fälligkeit zum 17.08.2048. Der Kupon beträgt 4,375 Prozent. Bei allen vier Bonds hat sich AstraZeneca vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten (Make Whole Call Optionen) eingeräumt. S&P bewertet Astra Zeneca mit BBB+. Der internationale Pharmakonzern ist 1999 aus der schwedischen Astra AB und der britischen Zeneca PLC entstanden. Im Jahr 2017 betrug der Umsatz 490 Millionen US-Dollar in Deutschland – weltweit waren es 22,5 Milliarden. Börse Stuttgart TV Börse am Mittwoch: Handelsstreit – (K)ein Ende in Sicht? Kommt es nun zur Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China? Oder doch nicht? Vor allem zu Beginn der Woche wurden Hoffnungen geweckt, dass der Handels-Zwist endlich beigelegt werden könnte. Doch die Freude vieler Anleger könnte etwas verfrüht gewesen sein. US-Präsident Donald Trump drückt im Vorfeld der anstehenden Gespräche gewaltig auf die Euphorie-Bremse. Was ist von den anstehenden Verhandlungen zu erwarten? Besteht eine ernsthafte Möglichkeit den Handelsstreit beizulegen? Finanzmarkt-Experte Andreas Lipkow von der Comdirect bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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