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Eine Reihe regionaler Einzelfaktoren hat zum Wochenstart für gute Stimmung an den asiatischen Finanzmärkten gesorgt. Regelrechte Kursfeuerwerke gab es an den Börsen in Tokio und Schanghai. In Tokio legten die Aktienkurse kräftig zu, nachdem Japan den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 erhalten hat. Dazu gesellte sich ein überraschend starkes japanisches Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Der Nikkei-225-Index stieg um 2,5 Prozent auf 14.205 Punkte.
Am japanischen Anleihemarkt sank die Rendite zehnjähriger Titel kräftig um 3,5 Basispunkte auf 0,75 Prozent. Die guten BIP-Daten hätten Sorgen in den Hintergrund gedrängt, dass die geplante Mehrwertsteuererhöhung zur Begegnung der überbordenden Staatsschulden verschoben werden könnte, hieß es dazu. Noch größer fiel das Plus an der Börse Schanghai aus, wo der Leitindex dank günstiger Konjunkturdaten sogar um 3,4 Prozent nach oben schoss. Die chinesische Handelsbilanz überzeugte die Anleger mit einem kräftigen Plus bei den Exporten und die neuesten Verbraucherpreise deuteten auf einen relativ geringen Inflationsdruck hin. Letzteres eröffnet der Regierung in Peking zumindest theoretisch Spielraum für konjunkturstimulierende Maßnahmen. In Schanghai verzeichneten vor allem Bankenaktien Kursgewinne. Besonders gesucht waren Titel jener Institute, die ihren Sitz in der künftigen Freihandelszone Schanghai haben. Bank of Communications und Shanghai Pudong Development Bank verteuerten sich jeweils um 10 Prozent. An der Tokioter Börse waren Aktien von Infrastrukturunternehmen auf Rekordjagd, die am stärksten von den Vorbereitungen der Olympiade profitieren dürften. Kajima Corporation sprangen um 9,7 Prozent nach oben und Mitsui Fudosan um 6,4 Prozent. In Taiwan büßte der Kurs von HTC 3,8 Prozent ein, nachdem die Aktie im Verlauf des Handels noch deutlicher im Minus und auf einem Achtjahrestief gelegen hatte. Anleger zweifeln an der Wettbewerbsfähigkeit des Smartphoneherstellers. Händler verwiesen darauf, dass der US-Wettbewerber Apple in dieser Woche voraussichtlich ein neues iPhone vorstellen wird. Nachdem die finnische Nokia ihr Smartphone-Geschäft an Microsoft verkauft habe, schauten sich viele Investoren auch die Bewertung von HTC an und kämen zu dem Schluss, dass diese zu hoch sei, sagte Analyst Dennis Chan von Yuanta Securities. Das Ergebnis der australischen Parlamentswahlen vom Wochenende bescherte dem Aktienmarkt in Sydney ein Plus von 0,7 Prozent. Erstmals seit sechs Jahren hat das Land nun wieder eine konservative Regierung. Positiv aufgenommen wurde an der Börse vor allem, dass nach den Wahlen nun eine Phase der Unsicherheit beendet ist. Die neue Regierung will unter anderem die umstrittene Emissionssteuer abschaffen. Das ließ die Aktien einiger Bergbaukonzerne überdurchschnittlich zulegen. BHP Billiton und Rio Tinto stiegen um jeweils 1,4 Prozent. Das australische Wahlergebnis verlieh auch der Landeswährung leichten Auftrieb. Der Aussie stieg auf 0,9205 US-Dollar nach 0,9185 am Freitag. Der US-Dollar testete derweil kurz die Marke von 100 Yen, fiel zuletzt aber wieder auf 0,9958 Yen zurück. Am Rohstoffmarkt zeigten sich die Preise für Öl und Gold wenig verändert, nachdem sie am Freitag wegen der Zuspitzung der Lage in Syrien zum Teil deutlich zugelegt hatten. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI notierte bei etwa 110 Dollar. Die Feinunze Gold kostete 1.387 Dollar. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/gos Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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