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Die Börsen in Ostasien haben die verschobene Wende der US-Geldpolitik mit deutlichen Kursgewinnen gefeiert. Die US-Notenbank (Fed) will entgegen der bislang vorherrschenden Erwartung an den Finanzmärkten bis auf Weiteres Monat für Monat Staatsanleihen und Hypothekenpapiere für 85 Milliarden Dollar kaufen, um damit das Wachstum der US-Wirtschaft nachhaltig auf Touren zu bringen. Die Entscheidung, die lockere Geldpolitik erst dann zu drosseln, wenn sich die wirtschaftliche Erholung in den USA stabilisiert hat, sorgte vor allem in jenen asiatischen Schwellenländern für Euphorie, die zuvor besonders unter einem Abzug von ausländischem Kapital aufgrund der drohenden Wende in der US-Geldpolitik gelitten hatten.
In Indonesien schnellte der Aktienindex um 4,8 Prozent nach oben, in Indien um 2,9 Prozent und auf den Philippinen um 3,1 Prozent. Und auch die jeweiligen Währungen erholten sich deutlich. Der thailändische Baht zog um 2,5 Prozent gegenüber dem Greenback an, während die indonesische Rupie 2,4 Prozent gewann. Grund für das Zögern der US-Notenbank, ihre Anleihekäufe zu drosseln, waren zuletzt wieder einige überraschend schwach ausgefallene US-Konjunkturdaten. Erst am Mittwoch hatten die Daten zu den Baubeginnen im August enttäuscht. "Das zeigt, dass der Immobilienmarkt als wichtiges Standbein der US-Konjunktur nicht so robust ist wie viele dachten oder hofften", sagte ein Händler. Angetrieben von der anhaltend ultralockeren US-Geldpolitik waren in Hongkong und Tokio vor allem Immobilienwerte gefragt. Während der HSI in der ehemaligen britischen Kolonie 1,8 Prozent zulegte, zogen Sun Hung Kai Properties um 4,8 Prozent an. "Heute muss man einfach auf Immobilienaktien setzen", sagt Gavin Parry von Parry International Trading in Hong Kong. Die Koppelung des Hongkong-Dollar an die US-Währung werde dafür sorgen, dass die Inflation der Vermögenspreise weiter gehe, fügt er hinzu. In Tokio legte der Nikkei-Index um 1,8 Prozent auf 14.766 Punkte zu. Unterdurchschnittlich entwickelten sich hier Aktien von währungssensiblen Unternehmen, nachdem der Dollar auch zum Yen deutlich nachgegeben hatte. Für einen Dollar wurden zuletzt 98,8160 Yen bezahlt. Am Vortag waren es noch deutlich über 99 Yen gewesen. Damit hat sich der Greenback gleichwohl von noch tieferen Ständen nach Veröffentlichung der Ergebnisse der Fed-Sitzung erholt. Zunächst war er bis auf 97,90 Yen abgerutscht. Der Euro kostete zuletzt 1,3547 Dollar und war damit so teuer wie seit mehr als sieben Monaten nicht mehr. Angefeuert von der Erholung am Goldmarkt - nach der Fed-Entscheidung, die lockere Geldpolitik beizubehalten, zog der Preis für die Feinunze auf 1.370 Dollar von zuvor weniger als 1.300 Dollar an - waren die Aktien von Goldproduzenten gefragt. In Australien gewannen Newcrest Mining 7,6 Prozent, während der Gesamtmarkt 1,1 Prozent zulegte und damit ein neues Fünfjahreshoch erreichte. Gesucht waren zudem BHP Billiton mit einem Plus von 1,6 Prozent und Rio Tinto mit einem Kursanstieg von 3,1 Prozent. In Schanghai und Seoul ruhte der Handel feiertagsbedingt. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/hhb/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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