Beitrag gelesen: 1914 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt schloss am letzten Handelstag des Jahres 2021 etwas höher. Der Handel verlief dabei in extrem ruhigen Bahnen am Ende eines turbulenten Jahres. Das Börsenbarometer DAX ging 0,2 Prozent höher bei 15.885 Punkten aus dem Handel. Auf Jahressicht schloss der Index mit 15,8 Prozent im Plus. Den Gewinner aus der DAX-Familie stellt der TecDAX mit einem Plus von 22 Prozent. Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren liefern weiterhin eine negative Rendite.
Wie bereits 2020 war Covid-19 auch in den zurückliegenden zwölf Monaten eines der Themen, die den Takt vorgaben. Die weiterhin ultralockere Geldpolitik der Notenbanken sorgte unter anderem dafür, dass Rücksetzer immer wieder von Anlegern gekauft wurden. Aber auch tina - there is no alternative - lenkte weiter Gelder aus Anleihen an den Aktienmarkt. Mit Blick auf die zuletzt sprunghaft gestiegene Inflation stehen Sachwerte, wie eben Aktien, bei Investoren höher im Kurs. DAX-40 für internationale Investoren interessanter Nach einem Vorlauf von rund einem Jahr fand im September 21 die größte Reform der deutschen Index-Landschaft seit der Einführung des DAX im Jahr 1988 statt. Der Benchmarkindex DAX beinhaltet seitdem 40 statt 30 Unternehmen, die zehn größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung stiegen aus dem MDAX in die Champions-League auf. Besonders für ausländische institutionelle Anleger ist der Index damit interessanter, da er rund 80 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung in Deutschland abdeckt. Im kommenden Jahr wollen rund 80 Prozent der DAX-Unternehmen eine höhere Dividende an die Aktionäre ausschütten, zu den Dividenden-Aristokraten gehören etwa BASF, Covestro oder Allianz. Pharma in Corona-Zeiten gefragt Gesundheit ist zu allen Zeiten das wichtigste Gut. Vor allem in Zeiten einer Seuche herrscht Hochkonjunktur im Pharma-Sektor. Ein Name, den man in Deutschland fast im gleichen Atemzug mit der Covid-Impfung nennt, ist Biontech aus Mainz. Das Vertrauen in das Vakzin ist hoch, und mit Blick auf weitere mögliche Impfungen sind Rekordumsätze möglich. Das Unternehmen ist seit Herbst 2020 an der Wall Street gelistet, die Aktien-Umsätze in Deutschland sind ebenfalls hoch. Aus dem DAX sind noch Sartorius, Siemens Healthineers und Merck KGaA zu nennen. Merck hat sich - neben dem Pharmabereich und dem Geschäft mit den Flüssigkristallen - mit dem Zukauf von Versum im Bereich Spezialmaterialien gestärkt, um vom Wachstum der Halbleiterindustrie zu profitieren. Für die Aktionäre von Bayer war es derweil ein weiteres verlorenes Jahr. Mit den unverändert bestehenden Rechtsunsicherheiten in Bezug auf die Glyphosat-Klagen trat die Aktie nahezu auf der Stelle. Biontech legten 2021 um 195 Prozent zu, Sartorius um 73, Siemens Healthineers um knapp 57 und Merck um knapp 62 Prozent. Automobilbranche schaltet einen Gang höher Lange Zeit sah es danach aus, dass die großen deutschen Automobilhersteller bei der E-Mobility allenfalls die Rücklichter von Tesla sehen. Doch die vergangenen zwölf Monate belegen, dass in Wolfsburg, Stuttgart und München die Hausaufgaben gemacht wurden und die Hersteller nun die E-Modelle - auch mit Unterstützung der staatlichen Prämie - an die Kunden bringen. Batteriefabriken entstehen, Ladesäulen werden installiert, und auch wenn einige Fragen noch nicht endgültig geklärt sind: Die Politik will ein CO2-neutrales Deutschland. Daimler fuhren auf Jahressicht ein Plus von 39 Prozent ein, BMW 22 und VW 16. Ansonsten war ein Kommen und Gehen an der Börse. Es gab eine Reihe von Übernahmen wie zum Beispiel bei Deutsche Wohnen, Zooplus, Hella oder Schaltbau, die Aktien dürften auf kurz oder lang vom Kurszettel verschwinden. An die Börse kamen per Spinoff Vitesco oder auch Daimler Truck in diesem Jahr, per klassischem IPO Vantage Towers, der Online-Gebrauchtwarenhändler Auto 1 sowie der Softwareentwickler Suse. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/cln (END) Dow Jones Newswires December 30, 2021 08:27 ET (13:27 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|