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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den jüngst extrem schwankungsanfälligen Tagen kehrte am Donnerstag etwas wie Zuversicht zurück. Auch wenn der DAX wieder um rund 300 Punkte schwankte, verabschiedete er sich mit einem dicken Plus aus dem Handel. Ob die Bankenkrise noch ein prominentes Opfer findet, ist nicht ausgeschlossen. Aber die Europäische Zentralbank hat einen guten Job gemacht und die Leitzinsen wie angekündigt um 50 Basispunkte nach oben genommen. Gut kam an der Börse zudem an, dass sie keinen Fahrplan für die kommenden Sitzungen geliefert hat, sondern nun nach Datenlage entscheiden will. Während dies teils dahingehend interpretiert wurde, dass eine Zinspause anstehe, wird an anderer Stelle mit vier weiteren kleinen Zinsanhebungen gerechnet. Der DAX schloss 1,6 Prozent höher bei 14.967 Punkten. Die Anleihen kamen im späten Handel unter Druck, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg um 12 Basispunkte auf 2,24 Prozent.
EZB stärkt ihre Glaubwürdigkeit Versprochen und gehalten. Trotz der heftigen Marktturbulenzen hat die Europäische Zentralbank "geliefert" und die Leitzinsen erneut um 50 Basispunkte angehoben. Damit macht die EZB klar, worauf sie weiterhin den Fokus setzt: auf die Inflationsbekämpfung. Angesichts der auch im neuen Jahr historisch hohen Inflationsraten ist das für Christoph Kutt, Leiter Fixed Income Research bei der DZ BANK, der richtige Schritt. Eine Abkehr vom angekündigten Kurs hätte falsche Signale gesetzt und die aktuelle Unsicherheit an den Märkten vielleicht sogar vergrößert. Dass die EZB weiter an der Zinsschraube drehen werde, machten neben der aktuellen Inflationsentwicklung auch die neuen Inflationsprojektionen klar. Hier sehe die EZB selbst, dass sie auf mittlere Sicht das angepeilte Zwei-Prozent-Ziel kaum erreichen werde. Immobilien-Aktien auf der Verliererseite Für die Aktie von Eon ging es um 4,5 Prozent nach oben, nachdem einige Analysten sich nach den Zahlen am Vortag positiv geäußert hatten. Auf der anderen Seite fielen Vonovia um 4,4 Prozent, hier wird an der Börse seit längerem gerätselt, wie hoch die Dividende in diesem Jahr ausfällt. Nun hat - nach LEG in der vergangenen Woche - auch Konkurrent Grand City Properties die Dividende gestrichen, der Kurs brach um 6,8 Prozent ein. Im MDAX fielen TAG Immobilien um 4,5 Prozent, auch dieses Unternehmen streicht die Dividende. Siemens Energy stiegen um 5,1 Prozent. Der Energietechnikkonzern hat sich knapp 1,3 Milliarden Euro besorgt, die Kapitalerhöhung war erwartet worden und dient der Refinanzierung der Komplettübernahme von Siemens Gamesa. Rheinmetall rechnet derweil mit einem Auftragsboom im laufenden Jahr, die Aktie legte um 0,9 Prozent zu. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/cln (END) Dow Jones Newswires March 16, 2023 12:50 ET (16:50 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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