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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem kräftigem Minus ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Eine Welle schlechter Nachrichten drückte Aktien- und Rentenmärkte in ganz Europa ins Minus; der Euro brach zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 1 US-Dollar bis auf 0,9952 im Tief ein.
Rezessions- und Inflationsängste belasteten von allen Seiten: Mit den US-Erzeugerpreisen setzte sich die Reihe sehr hoher Inflationsdaten fort und die Quartalsdaten der US-Banken JP Morgan und Morgan Stanley enttäuschten. Dazu hing das Risiko einer Regierungskrise über Italien und trieb die Anleiherenditen nach oben. Zudem hatte die EU-Kommission ihre Wachstumsprognosen gesenkt. Banken-, Öl- und Rohstoffaktien fielen europaweit um über 3 Prozent. Der DAX sank um 1,9 Prozent auf 12.520 Punkte. Scharfe US-Zinserhöhungen nach PPI erwartet - Europas Wachstum fällt Die US-Erzeugerpreise (PPI) stiegen mit 11,3 Prozent auf Jahressicht noch stärker als befürchtet. Damit dürfte die US-Notenbank weiter scharf gegen die Inflation vorgehen. Entsprechend stand der Euro als einziger Währungsraum ohne deutliche Inflationsbekämpfung unter Druck. "Die EZB ist mit ihrem zögerlichen Handeln eine der Hautverantwortlichen der Währungsschwäche", erklärte Thomas Gitzel, Chef-Ökonom der VP Bank. Während die US-Notenbank im Kampf gegen die hohen Teuerungsraten kräftig an der Zinsschraube drehe, "ist die EZB noch immer im Bummelzug unterwegs". Italien von Regierungskrise belastet Finanzwerte Sorgen vor einer Regierungskrise in Italien setzten die dortigen Aktien und Anleihen unter Druck. Die Renditen Italiens sprangen umgekehrt nach oben, was vor allem Europas Finanzwerte belastete. Unter anderem verloren im DAX Allianz 3,4 Prozent, Münchener Rück 3 Prozent, Hannover Rück und die zinssensiblen Immobilientitel von Vonovia bis über 2 Prozent. Mit deutlichen Abschlägen zeigten sich Aktien der Telekombranche: Nach enttäuschenden Geschäftszahlen des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson und einem weniger profitabel als erhofft ausgefallenen Anteilsverkauf an der Funkturmsparte verloren Deutsche Telekom 2,2 Prozent. Lage im Autosektor etwas entspannter Gute Nachrichten waren rar: Leicht positiv aufgenommen wurden Aussagen aus dem Autosektor, wo VW mit einer Stabilisierung der Chip-Krise im zweiten Halbjahr und damit den Auslieferungen rechnete. VW gaben 1,6 Prozent nach, BMW nur 0,3 Prozent. Auch Infineon gaben nur 0,6 Prozent nach. Denn zur erwarteten Nachfrage aus dem Autosektor kam auch ein guter Umsatzausblick von Taiwan Semiconductor. Bei Hugo Boss ging es um 2,4 Prozent höher. Hier wurden die Geschäftszahlen für das zweite Quartal gelobt. Die Analysten von Jefferies sahen Anzeichen, dass der Markenneustart funktioniere und erwarten eine Outperformance gegenüber den Wettbewerbern. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/flf (END) Dow Jones Newswires July 14, 2022 11:57 ET (15:57 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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