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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Während sich an den asiatischen Aktienmärkten am Montag in der Breite keine einheitliche Tendenz durchgesetzt hat, preschten die chinesischen Börsen vor. Bereits sei einiger Zeit geht es dort deutlich volatiler zu. In Schanghai und Hongkong stiegen die Leitindizes um 1,8 bzw. 4,3 Prozent. Der Schanghai-Composite klettert erstmals seit über zwei Monaten über die Marke von 3.200 Punkte. Selbst extrem schwache Konjunkturdaten aus China taten der guten Stimmung keinen Abbruch. Der von Caixin Media Co und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor fiel auf den tiefsten Stand seit Mai und lag noch tiefer im Kontraktionsbereich.
Grund für die Aufschläge waren neue Lockerungen der strikten Corona-Maßnahmen in China. Nur wenige Tage, nachdem sich die Wut der Bevölkerung in seltenen Protesten gegen die Null-Covid-Politik entladen hat, werden laut Beamten einige Beschränkungen der Bewegungsfreiheit aufgehoben, etwa obligatorische Covid-Tests für Personen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Parks und andere öffentliche Räume betreten wollen. Null-Covid-Politik gilt weiter Analysten sahen noch kein Ende der Null-Covid-Politik. "Vielmehr sehen wir dies als klaren Beweis dafür, dass sich die chinesische Regierung auf einen Ausstieg vorbereitet und versucht, die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Covid-Kontrolle in der Zwischenzeit zu minimieren", hieß es bei Goldman Sachs. Die Zahl der Neuinfektionen stieg derweil weiter sprunghaft an. "Obwohl es auf lokaler Ebene mehrere Änderungen der Covid-Politik gegeben hat, ist China noch nicht offiziell von der Null-Covid-Politik abgerückt", warnte auch Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset Management. Aktienstrategin Laura Wang von Morgan Stanley sah derweil für chinesische Aktien bessere Zeiten kommen. Die US-Bank erhöhte ihr Jahresendziel 2023 für den HSI von 18.200 auf 21.200 Punkte - aktuell liegt er bei rund 19.300. Mit den Lockerungen liefen konsumnahe Aktien in China besonders gut - von Fluggesellschaften bis zu Lebensmittelketten. Air China kletterten um 2,3 Prozent, China Tourism Group Duty Free legten um 2,8 Prozent zu und das Schwergewicht Kweichow Moutai um 1,9 Prozent. In Hongkong führten Technologie- und Immobilienwerte das Tableau an. In Südkorea fiel der Kospi um 0,6 Prozent - belastet von Batterie-, Elektronik- und Chemietiteln. Händler verwiesen auf Zinsängste wegen des stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichtes für November. Der Titel des Apple-Zulieferers LG Innotek büßte 3,7 Prozent ein, belastet von Sorgen über Produktionsunterbrechungen beim iPhone 14. Kakaopay zogen um 16 Prozent an, laut Berichten könnte die Gesellschaft einen Betreiber von Nahverkehrszahlkarten übernehmen. Auch der Nikkei-225 in Tokio wurde von Zinssorgen in den USA gebremst und schaffte dennoch ein leichtes Plus von 0,2 Prozent auf 27.820 Zählern - gestützt von Energie- und Einzelhandelswerten. Der australische S&P/ASX-00 gewann 0,3 Prozent - mit Rückenwind durch Energie- und Rohstoffwerte. Das lokale Geschäftsklima sendete uneinheitliche Signale aus. Die Unternehmensgewinne sanken deutlicher als befürchtet, aber die Lagerbestände entwickelten sich besser als gedacht. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/smh (END) Dow Jones Newswires December 05, 2022 03:41 ET (08:41 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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