TOKIO (Dow Jones)--Ein schwächerer Yen im Fahrwasser einer Intervention am Devisenmarkt hat am Freitag für Kauflaune an der Börse in Tokio gesorgt. Der Nikkei-225 gewann 2,7% oder 244 Punkte auf 9.207 und eroberte damit die Marke von 9.000 Zählern zurück. Der breiter gefasste Topix stieg um 2,4% bzw 20 Punkte auf 830. Letztlich war die Sitzung auch ein Beleg für hohe Volatilität am japanischen Aktienmarkt seit der verheerenden Erdbeben- und Flutkatastrophe. Hintergrund der positiven Stimmung war Wille der G-7-Staaten, gemeinsam gegen die Yen-Aufwertung vorzugehen. Zum ersten Mal seit 2000 hat die Staatengruppe beschlossen, koordiniert am Devisenmarkt einzugreifen.

"Es ist von großer Bedeutung, dass die G-7-Führungen sich in einer für Japan schwierigen Lage geeinigt haben, gemeinsam zu handeln, um die Märkte zu stabilisieren", sagte Japans Finanzminister Yoshihiko Noda am Berichtstag. Die Bank of Japan hatte bereits den Anfang gemacht. Der Yen verlor nach einer Intervention Japans zum Dollar deutlich an Wert. Gegen 1.00 Uhr MEZ schoss der Dollar in einer schnellen Bewegung auf gut 81 JPY nach oben, nachdem er zuvor mit knapp über 79 JPY umgegangen war. Gegen 7.49 Uhr MEZ notiert der Dollar bei 81,75 JPY.

Neben den schwächeren Yen-Notierungen wurde der japanische Aktienmarkt zudem von zurückgehenden Strahlungswerten am Unglücksmeiler Fukushima gestützt. Positiv wurden auch Meldungen aufgenommen, wonach die Regierung Anleihen im Umfang von über 10 Bill JPY zur Finanzierung des Wiederaufbaus nach den Erdbebenzerstörungen auflegen will. Die Bank of Japan soll diese Anleihen vollständig zeichnen. Vor allem ausländische Investoren hätten aber die Yen-Schwäche zum Kauf von japanischen Aktien genutzt, hieß es im Handel. Allerdings seien dabei in erster Linie Leerpositionen geschlossen worden, so Händler.

Alle Sektoren verzeichneten Aufschläge: Exportwerte profitierten von der Yen-Abwertung, so stiegen Kyocera um 5,2% auf 7.850 JPY und Fanuc um 1,1% auf 11.490 JPY. Aber auch im zuletzt arg gebeutelten Atomsektor ging es steil nach oben. Die Aktien des Nuklearausrüsters Toshiba zogen um 7,5% auf 360 JPY an. Die Papiere des Kernkraftwerkbetreibers Tepco schnellten nach ihrem freien Fall der vergangenen Tage um 18,8% auf 948 JPY empor. In den vergangenen fünf Sitzungen hatte die Aktie über 62% ihres Wertes eingebüßt.

Beflügelt vom anziehenden Ölpreis legten auch die entsprechenden Sektorwerte deutlich zu. Japex rückten um 7,4% auf 3.825 JPY und Inpex um 6,8% auf 580.000 JPY vor. Vom positiven Sentiment mitgerissen wurden auch Mizuho Financial Group, die trotz eines Systemausfalls bei den Bankautomaten des Finanzkonzerns um 3% auf 139 JPY zulegten. In der laufenden Woche waren die Anteilsscheine um 17% eingebrochen.

DJG/DJN/flf

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