Alt 15.03.19, 15:52
Standard Inditex, österreichische Post und Rieter verfehlen die Erwartungen
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Der amerikanische Aktienmarkt ging in dieser Woche wieder leicht nach oben. Der Dow Jones stieg um 230 Punkte auf 25.703 Punkte. Als Bremsklotz erwies sich die Aktie von Boeing (WKN: 850471) mit einem Wochenminus von über zehn Prozent. Die Nachrichten nach dem erneuten Absturz einer Boeing 737 Max 8 Maschine reißen nicht ab. Nach und nach erteilten die Flugaufsichtsbehörden ein Flugverbot für den besagten Jet. Die Ursache für die beiden Unglücke soll in der Software liegen. Es bleibt abzuwarten, ob durch ein Update der Software die Fehler ausgebügelt sind. Dem Flugzeugbauer drohen erhebliche Einbußen in Milliardenhöhe. Der NASDAQ konnte im vergangenen Betrachtungszeitraum über drei Prozent zulegen. In der Chipbranche zeichnet sich die nächste Übernahme ab. Der Chiphersteller Nvidia (WKN: 918422) bietet für jede Aktie von Mellanox (WKN: A0MK4E) 125 Dollar in bar und damit 14 Prozent mehr als der Schlusskurs vom vorherigen Freitag. Die Anleger zeigten sich über diese mögliche Transaktion sehr erfreut und sorgten in beiden Aktien für deutliche Kursgewinne.

Die Börse in Tokyo verharrt in ihrer lethargischen Stimmung. Mit geringen Umsätzen verliert der japanische Leitindex 169 Zähler und schließt bei 21.287 Punkten. Der Entwickler von Internetspielen GUNGHO Online Entertainment (WKN: A0D8WH) hat ein neues Spiel für Smartphones auf den Markt gebracht und es war vor allem in Südostasien ein überwältigender Erfolg. Die Aktie klettert nach dieser sehr positiven Nachricht um über 13 Prozent. Marktteilnehmer und Analysten wurden von der Nachricht, dass Omron (WKN: 856877) für Pioneer (WKN: 857040) in den Nikkei 225 aufgenommen wird, vollkommen überrascht. In Folge dieser Entscheidung müssen Fonds, die den japanischen Leitindex abbilden, Omron mit dessen Gewichtung in ihr Portfolio aufnehmen. Dieser Kaufzwang katapultierte Omron um über 16 Prozent nach oben und die Aktie erreichte ein neues Jahreshoch, danach setzten Gewinnmitnahmen ein. Im Wochenvergleich steht aber immer noch ein Plus von gut acht Prozent. Der letzte Handelstag für Pioneer in Stuttgart wird der 25. März sein. Die Aktie wird von der Börse genommen, da die Private Equity Firma Baring Pioneer komplett übernimmt. Unbestätigte Gerüchte gab es in dieser Woche bei Hitachi (WKN: 853219), die die Aktie um bis zu sieben Prozent steigen ließen. Eine große japanische Wirtschaftszeitung wollte erfahren haben, dass Hitachi seine gesamte Beteiligung, in Höhe von über 51 Prozent, an Hitachi Chemical (WKN: 865374) veräußern möchte. Hitachi Chemical selbst stieg im Wochenverlauf auf ein neues Jahreshoch und geht mit einem Gewinn von knapp 20 Prozent aus dem Handel.

Trotz einer Erhöhung der Ausschüttungsquote und einem gesteigerten Gewinn verlor der spanische Modekonzern Inditex (WKN: A11873) zwischenzeitlich vier Prozent an Kurswert. Die Analystenschätzungen wurden verfehlt. „Weiterhin belastet der Onlinevertrieb und steigende Kosten die Margen. Der spanische Konzern produziert einen Großteil der Waren in Europa und kann dadurch sehr schnell Kollektionen wechseln“, erklärte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart. Auf dem deutschen Markt ist Inditex seit 1999 unter anderem durch das Tochterunternehmen Zara, Massimo Dutti, Zara Home, Bershka und Pull & Bear vertreten.

Die österreichische Post (WKN: A0JML5) hat im Geschäftsjahr 2018 ein Betriebsergebnis von 210,9 Millionen Euro erzielt, dies sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Positiv entwickelte sich das Paketgeschäft, das um 11,5 Prozent zulegte. Negativ bleibt die Lage im Briefgeschäft, hier sank der Gewinn um 2,5 Prozent. Die Gesellschaft will die Dividende leicht auf 2,08 Euro je Aktie anheben. Investoren zeigten sich eher enttäuscht vom Ergebnis. Österreichische Post-Aktien sanken um rund drei Prozent und notieren derzeit bei 36,40 Euro.

Am Mittwoch präsentierte der Hersteller von Spinnereimaschinen Rieter (WKN: 869929) sein Zahlenset des Jahres 2018. Auf den ersten Blick konnten diese sich auch durchaus sehen lassen: Nach einem Betriebsgewinn 2017 von 15,8 Millionen Franken lag der Gewinn im vergangen Jahr bei 43,2 Millionen. Und auch der Reingewinn konnte kräftig gesteigert werden und lag mit 32 Millionen deutlich über den 13,3 Millionen des Vorjahres. Allerdings wurde das Ergebnis 2017 mit Restrukturierungskosten von 36 Millionen belastet und somit erschien das Ergebnis dann in einem anderen Licht. Der Umsatz konnte zwar um elf Prozent gesteigert werden, doch dieser wurde positiv von früheren Aufträgen beeinflusst, da in 2018 die Bestellungen um 17 Prozent schrumpften. Aufgrund der Nachfrageflaute kündigte der Firmenchef Klapper dann auch einen Stellenabbau an, der wohl etwa 250 Mitarbeiter betreffen wird, da sich das schwache Marktumfeld auch in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres fortgesetzt hat. Das Schweizer Traditionsunternehmen mit Sitz in Winterthur beschäftigt insgesamt gut 5100 Mitarbeiter. Dieser Ausblick verschreckte dann die Aktionäre und die Aktie fiel zu Börsenbeginn um 7,5 Prozent.


Börse Stuttgart TV

Boeing: Droht dem Überflieger eine harte Landung?

Boeing-Aktien gehörten in den vergangenen Jahren zu den absoluten Überfliegern an der Wall-Street. Anteilsscheine des Flugzeugbauers notierten 2010 noch unter 50 Euro. In der vergangenen Woche kostete eine Boeing-Aktie bereits mehr als 375 Euro. Doch nun droht dem Flugzeugbauer möglicherweise eine harte Landung. Wie schlimm steht es wirklich um Boeing? Kann Airbus von den Turbulenzen möglicherweise profitieren? Eine Einschätzung von Roland Hirschmüller, Baader Bank, im Gespräch mit Thomas Zuleck von Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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